Spelunke

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Spelunke (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Spelunke die Spelunken
Genitiv der Spelunke der Spelunken
Dativ der Spelunke den Spelunken
Akkusativ die Spelunke die Spelunken

Worttrennung:

Spe·lun·ke, Plural: Spe·lun·ken

Aussprache:

IPA: [ʃpeˈlʊŋkə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Spelunke (Info)
Reime: -ʊŋkə

Bedeutungen:

[1] abwertend: Wirtshaus mit schlechtem Ruf
[2] abwertend: elende Behausung

Herkunft:

vom lateinischen spēlunca → laHöhle, Grotte“ entlehnt, das seinerseits auf griechisch σπῆλυγξ (spēlynx→ grcHöhle“ zurückgeht. Das Wort ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Restaurant

Unterbegriffe:

[1] Hafenspelunke

Beispiele:

[1] In der Spelunke „Zur Unke“ sind wir versumpft.
[1] „Wir Unteroffiziere feierten das nachts in einer Spelunke, um eine gemeinsame Braut herum, Anni, die Vulkangöttin genannt.“[2]
[1] „Es wurde kein Spaziergang, auch wenn das darüber geschriebene Buch so hieß, sondern ein Gewaltmarsch, ein Abenteuer mit Spelunken, Hürchen und Räuberpistolen - fingerfertig erzählten und handgreiflich auf die Brust gesetzten.“[3]
[1] „Die Sensibleren stehen für eine Schüssel halbgare Bohnen Wache in den Spelunken am Bahnhof, dessen halbfertiges Metallgerüst an das Jahr 1885 erinnert.“[4]
[1] „Die Angst vor der Stille, vor dem Versiegen der künstlerischen Kräfte, vor dem Alter, vor dem Tod trieb ihn in Spelunken, snobistische Bars und laszive Orte der Subkultur an die Seite von Schwätzern und intellektuell wenig reizvollen Trinkgenossen.“[5]
[2] „Die Wände rochen nach Rauch, der lehmige Fußboden nach Feuchtigkeit, das Lumpenzeug auf den Pritschen nach Schweiß und Fäulniß. In dieser Spelunke haust der frühere Rittmeister.“[6]
[2] „Er verlangte für seine Spelunke den damals horrenden Preis von 42500 Mark.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Spelunke
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Spelunke
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSpelunke
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Stichwort „Spelunke“.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Spelunke“, Seite 863.
  2. Joachim Ringelnatz: Als Mariner im Krieg. Diogenes, Zürich 1994, Seite 64. ISBN 3-257-06047-5. (Der Text erschien unter dem Namen Gustav Hester im Jahr 1928.)
  3. Bruno Preisendörfer: Der waghalsige Reisende. Johann Gottfried Seume und das ungeschützte Leben. Galiani, Berlin 2012, ISBN 978-3-86971-060-0, Seite 9 f.
  4. Fiston Mwanza Mujila: Tram 83. Zsolnay, Wien 2016, ISBN 978-3-552-05797-5, Seite 76. Französisches Original 2014.
  5. Wilhelm von Sternburg: „Als wäre alles das letzte Mal“: Erich Maria Remarque. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02917-7, Seite 19.
  6. Deutsche Rundschau, Band 111, Gebrüder Paetel, 1902. Abgerufen am 6. April 2018.
  7. Ludwig Hillenbrandt: Mit einer Träne im Knopfloch. Kleine Sittengeschichte des Witzes. Lichtenberg, München 1965, Seite 46.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Selkupen