Genfer Konvention

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Genfer Konvention (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f, Wortverbindung[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Genfer Konvention die Genfer Konventionen
Genitiv der Genfer Konvention der Genfer Konventionen
Dativ der Genfer Konvention den Genfer Konventionen
Akkusativ die Genfer Konvention die Genfer Konventionen

Worttrennung:

Gen·fer Kon·ven·ti·on, Plural: Gen·fer Kon·ven·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: [ˌɡɛnfɐ kɔnvɛnˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Genfer Konvention (Info)

Bedeutungen:

[1] internationale vertragliche Vereinbarung zum Schutz von Verwundeten, Kriegsgefangenen und der Zivilbevölkerung in Krisenzeiten und Zeiten bewaffneter, militärischer Auseinandersetzungen zur Sicherung eines humanitären Mindeststandards der Opfer

Herkunft:

Wortverbindung aus dem Adjektiv Genfer und dem Substantiv Konvention

Synonyme:

[1] Genfer Abkommen

Oberbegriffe:

[1] Konvention

Beispiele:

[1] Gegen die Genfer Konventionen sei nicht verstoßen worden.
[1] „Dass Guantánamo Bay von Anfang als rechtsfreie Zone konzipiert war, geht auf die Entscheidung der US-Regierung zurück, die Genfer Konvention zu umgehen. […]Alle Personen, die im Zuge eines bewaffneten Konflikts in die Gewalt der Gegenpartei geraten, sind entweder als Kombattanten zu betrachten und genießen insofern den Schutz der für Kriegsgefangene geltenden 3. Genfer Konvention, oder sie gelten nicht als Kombattanten und sind infolgedessen gemäß der für Zivilisten geltenden 4. Konvention zu behandeln. […]Da die Vereinigten Staaten sich weigern, die Genfer Konventionen einzuhalten, unterliegt Frankreich der Verpflichtung, die zitierten Bestimmungen in vollem Umfang einzuhalten und auch alle staatlichen Instanzen auf diese Einhaltung festzulegen.“[1]
[1] „Die US-Behörden verletzen in ihrem ‚Kampf gegen den internationalen Terrorismus‘ die Genfer Konventionen über die Behandlung von Kriegsgefangenen wie auch die UN-Konvention gegen Folter. […]Sie definierte die Insassen nicht als ‚Kriegsgefangene‘, sondern als ‚auf dem Schlachtfeld Gefangene‘, um mit diesem terminologischen Trick die Genfer Konvention zu umgehen.“[2]
[1] „Der norwegische Staatsfonds, mit einem Marktwert von knapp 2800 Milliarden Kronen (353 Milliarden Euro) der fünftgrößte der Welt, hat sich aus moralischen Gründen von seinen Anteilen an zwei israelischen Unternehmen getrennt. Beide verletzen nach Ansicht des Finanzministeriums in Oslo die Genfer Konvention über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten, weil sie zum Bau von Siedlungen in den besetzen Palästinensergebieten beitragen.“[3]
[1] „Der Menschenrechtsrat verweist auch auf Artikel 33 der vierten Genfer Konvention, der Kollektivstrafen verbieten.“[4]
[1] „So hatte ihn ein gefangener, waffenloser von ihm bedrohter deutscher Soldat auf die Genfer Konvention hingewiesen; darauf Hemingway: ‚Was für einen Fehler hast du gemacht, Bruder, sagte ich ihm und schoss ihm dreimal schnell in den Bauch. Dann, als er in die Knie ging, schoss ich ihm in die Birne, so dass das Gehirn aus dem Mund kam oder ich glaube es war die Nase.‘“[5]
[1] „Des Weiteren sollten die Unterzeichner der Genfer Konvention angerufen werden, die Anschläge zu untersuchen.“[6]
[1] „Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) stufte derweil die Auseinandersetzungen in Syrien am Montag als ‚nicht-internationalen bewaffneten Konflikt‘ ein, das ist der völkerrechtliche Begriff für Bürgerkrieg. Kämpfer werden nun unter den Bestimmungen der Genfer Konvention erfasst, was es leichter macht, sie strafrechtlich wegen Kriegsverbrechen zu verfolgen.“[7]
[1] „Laut Genfer Konvention ist es verboten, die eigene Bevölkerung dauerhaft in besetzten Gebieten anzusiedeln und die dortigen Bodenschätze und Ressourcen wirtschaftlich auszunutzen.“[8]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Genfer Konvention
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Genfer Konvention
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGenfer+Konvention

Quellen:

  1. William Bourdon: Feinde der Demokratie. GUANTÁNAMO LIEGT AUCH IN FRANKREICH. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 7458, 10. September 2004 (übersetzt von Bodo Schulze), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  2. Ignacio Ramonet: Folter. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 7841, 9. Dezember 2005, ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  3. Israelische Aktien hinausgeworfen. Ölfonds: Siedlungsbau verstößt gegen Genfer Konvention. In: FAZ.NET. 23. August 2010 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  4. Hannes Alpen (Interviewer), Wolff Heintschel von Heinegg (Interviewter): Gaza-Blockade und Seerecht: »Das Recht fragt nicht nach Motiven«. In: zenith – Zeitschrift für den Orient. Onlineausgabe. 24. Juni 2011, ISSN 1439-9660 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  5. Hanno Graf von Kielmannsegg, Winsen/Aller: Ernest Hemingway war ein Mörder. In: FAZ.NET. 29. Juni 2011 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  6. Anne-Sophie Reichert: Israelische Siedler im Westjordanland: Gewalt mit System? In: zenith – Zeitschrift für den Orient. Onlineausgabe. 22. Dezember 2011, ISSN 1439-9660 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  7. Syrien: Schwere Gefechte jetzt offenbar auch in Damaskus. In: FAZ.NET. 16. Juni 2012 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  8. Andrea Nüsse: Israel: „Made in Israel“ – oder in der Westbank? In: Der Tagesspiegel Online. 27. August 2012 (URL, abgerufen am 7. November 2012).