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Urzustand

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Urzustand (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Urzustand die Urzustände
Genitiv des Urzustandes
des Urzustands
der Urzustände
Dativ dem Urzustand
dem Urzustande
den Urzuständen
Akkusativ den Urzustand die Urzustände

Worttrennung:

Ur·zu·stand, Plural: Ur·zu·stän·de

Aussprache:

IPA: [ˈuːɐ̯ˌt͡suːʃtant]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Urzustand (Info)
Reime: -uːɐ̯t͡suːʃtant

Bedeutungen:

[1] ursprünglicher Zustand
[1a] Kontraktualismus: gedachter oder angenommener Zustand vor dem Abschluss des Gesellschaftsvertrages

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem gebundenen Lexem Ur- mit dem Substantiv Zustand

Sinnverwandte Wörter:

[1] Naturzustand

Gegenwörter:

[1a] bürgerlicher Zustand, Gesellschaftsvertrag

Oberbegriffe:

[1] Zustand

Unterbegriffe:

[1a] Krieg aller gegen alle (Hobbes); Schleier des Nichtwissens (Rawls)

Beispiele:

[1] „Die Unmittelbarkeit der Gottesbeziehung, die im Urzustand existierte, wird wiederhergestellt, der Graben zwischen Gott und den Menschen ist wieder geschlossen.“[1]
[1a] „Da der Urzustand viel weniger die Ausgangsposition einer Vertragsverhandlung als eine Perspektive ist, die jeder Einzelne zur Überprüfung der Gerechtigkeit institutioneller Strukturen einnehmen soll, bildet Rawls’ postmetaphysisches Theoriedesign Kants Zwei-Welten-Dualismus nach. Die Spannung zwischen der am Urzustand geschulten moralischen und selbstinteressiert-alltäglichen Subjektivität nimmt das Individuum in die Zucht […].“[2]

Übersetzungen

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Urzustand
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Urzustand
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Urzustand
[1] The Free Dictionary „Urzustand
[1] Duden online „Urzustand
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Urzustand

Quellen:

  1. Sebastian Schurig: Die Theologie des Kreuzes beim frühen Cyrill von Alexandria. Mohr Siebeck, 2005, Seite 84 (Zitiert nach Google Books).
  2. Oliver W. Lembcke, Florian Weber: Die politische Theorie des postmodernen Pluralismus, in: Politische Theorien der Gegenwart III. Eine Einführung, herausgegeben von André Brodocz und Gary S. Schaal, 2016, S. 115.