Zipfel

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Zipfel (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Zipfel die Zipfel
Genitiv des Zipfels der Zipfel
Dativ dem Zipfel den Zipfeln
Akkusativ den Zipfel die Zipfel

Worttrennung:

Zip·fel, Plural: Zip·fel

Aussprache:

IPA: [ˈt͡sɪp͡fl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zipfel (Info)
Reime: -ɪp͡fl̩

Bedeutungen:

[1] meist länglicher, schmaler, oft spitz zulaufender Fortsatz, schmal zulaufendes Endstück (meist bei Textilien)
[2] umgangssprachlich, familiär: männliches Geschlechtsorgan verschiedener Tiere, so auch des Menschen

Herkunft:

spätmittelhochdeutsch zipfel, belegt seit dem 14. Jahrhundert[1]

Verkleinerungsformen:

[1] Zipfelchen

Unterbegriffe:

[1] Bettzipfel, Bierzipfel, Hemdenzipfel/Hemdzipfel, Rockzipfel, Schürzenzipfel, Wurstzipfel

Beispiele:

[1] Er erwischte ihn an einem Zipfel seiner Jacke und zog ihn zu sich.
[1] „Die Mutter wischte sich mit einem Zipfel des Kittels übers Gesicht, die Großmutter machte sich wieder am Herd zu schaffen, ließ die Herdringe klirren, läutete den Alltag ein, aus dem uns das Herauferzählen der Vergangenheit so weit entrückt und einander so nah gebracht hatte wie seit Jahren nicht.“[2]
[1] „Sie öffnet den Knoten, legt es sich wieder auf den Kopf, rückt es mehrfach hin und her, streicht die Haare darunter noch einmal glatt, behält die beiden Zipfel in den Händen.“[3]
[1] „Sabina rannte an ihm vorbei; die Zipfel ihres Capes schlugen ihr ins Gesicht.“[4]
[1] „Der Farmer nahm das Geldstück und steckte es in die Tasche, wobei er seine Hand bis in den untersten Zipfel stieß.“[5]
[2]

Wortbildungen:

zipfelig/zipflig, Zipfelgemeinde, Zipfelkappe, Zipfelmütze, zipfeln

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Zipfel
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zipfel
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zipfel
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Zipfel
[1, 2] The Free Dictionary „Zipfel
[1, 2] Duden online „Zipfel
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZipfel

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Zipfel“, Seite 1013.
  2. Ulla Hahn: Aufbruch. Roman. 5. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2010, ISBN 978-3-421-04263-7, Seite 255.
  3. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 99.
  4. Anaïs Nin: Ein Spion im Haus der Liebe. Roman. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983 (übersetzt von Rolf Hellmut Foerster), ISBN 3-423-10174-1, Seite 55. Englisches Original 1954.
  5. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 49. Englisches Original 1970.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Gipfel, Kipfel, Wipfel
Anagramme: zipfle