Weglassprobe

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Weglassprobe (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Weglassprobe die Weglassproben
Genitiv der Weglassprobe der Weglassproben
Dativ der Weglassprobe den Weglassproben
Akkusativ die Weglassprobe die Weglassproben

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Weglaßprobe

Worttrennung:

Weg·lass·pro·be, Plural: Weg·lass·pro·ben

Aussprache:

IPA: [ˈvɛklasˌpʁoːbə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Weglassprobe (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Verfahren, mit dem man bei Sätzen oder Satzgliedern untersucht, welche ihrer Bestandteile (Konstituenten) man weglassen kann, ohne dass der Rest grammatisch falsch ist. Das Verfahren dient dazu, notwendige Teile von Sätzen oder Satzgliedern von den nicht notwendigen zu unterscheiden.

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs weglassen und Probe

Synonyme:

[1] Abstrichprobe, Deletionsprobe, Reduktionsprobe

Gegenwörter:

[1] Permutation, Permutationstransformation, Verschiebeprobe, Umstellprobe; Ersatzprobe, Substitutionsprobe; Spitzenstellungsprobe

Oberbegriffe:

[1] Probe

Beispiele:

[1] Bei dem Satz "Der kleine Junge ist seit ein paar Tagen sehr krank" kann man mit der Weglassprobe feststellen, dass die Wortgruppe "seit ein paar Tagen" weggelassen werden kann, ohne dass der Satz grammatisch falsch wird; die Zeitangabe "seit ein paar Tagen" ist also nicht notwendig, damit der Satz korrekt ist. "Sehr krank" kann man dagegen nicht einfach weglassen: Der Satz ist dann grammatisch nicht mehr vollständig.
[1] Ebenso kann man in dem Satzglied "Der kleine Junge" das Adjektiv "kleine" weglassen; das Satzglied ist immer noch grammatisch korrekt. Die Weglassprobe ermöglicht es in diesem Fall, ein Attribut zu bestimmen.
[1] Die Weglassprobe ist ein operationales Verfahren zur Analyse von Sätzen und Satzgliedern.
[1] „Bei der Weglassprobe werden einzelne Elemente eines Satzes getilgt…“[1]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Weglassprobe“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Weglaßprobe“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Weglaßprobe“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. 15., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, Seite 13. ISBN 3-423-03025-9. Weglassprobe im Original fett gedruckt.