Konstituente

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Konstituente (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Konstituente die Konstituenten
Genitiv der Konstituente der Konstituenten
Dativ der Konstituente den Konstituenten
Akkusativ die Konstituente die Konstituenten

Worttrennung:

Kon·s·ti·tu·en·te, Plural: Kon·s·ti·tu·en·ten

Aussprache:

IPA: [kɔnstituˈɛntə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Konstituente (Info)
Reime: -ɛntə

Bedeutungen:

[1] Linguistik: sprachliche Einheit als Bestandteil einer größeren Einheit

Herkunft:

von gleichbedeutend englisch: constituent im 20. Jahrhundert in der Fachsprache entlehnt; zugrunde liegt Latein: constituēns = zusammenstellend, Partizip von dem Verb constituere = hinstellen, aufstellen[1][2]

Synonyme:

[1] Bestandteil

Unterbegriffe:

(1) direkte Konstituente, indirekte Konstituente, mittelbare Konstituente, unmittelbare Konstituente

Beispiele:

[1] „Haus“ und „Tür“ sind Konstituenten des Wortes „Haustür“. Die Konstituenten von „verschönern“ sind „ver-“, „schön“, „-er“ und „-n“.
[1] Satzglieder sind Konstituenten von Sätzen.
[1] „Es tritt Demotivierung ein, der Verlust der Motivbedeutung, der Zeichencharakter einer oder mehrerer Konstituenten schwindet.[3]
[1] „Das sogenannte »Menzerathsche Gesetz« setzt zum Beispiel die Länge einer sprachlichen Einheit in Abhängigkeit von ihren Konstituenten: je länger ein Wort ist, desto kürzer sind seine Silben.“[4]
[1] „Auch Morpheme können als vollständige Konstituenten redupliziert werden, so im Walbiri (Australien), im Lateinischen und sogar im Deutschen.“[5]

Wortbildungen:

[1] Konstituentenanalyse, Konstituentenstruktur, Konstituentenstrukturgrammatik, Konstituentenstrukturregel

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Konstituente
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Konstituente
[1] Duden online „Konstituente

Quellen:

  1. Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage, Stichwort: „Konstituente“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2010. ISBN 978-3-476-02335-3.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 523.
  3. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 101. ISBN 3-484-73002-1. Gesperrt gedruckt: Demotivierung.
  4. Sebastian Kempgen: Russische Sprachstatistik. Systematischer Überblick und Bibliographie. Sagner, München 1995, Seite 7. ISBN 3-87690-617-2. Abkürzungen aufgelöst.
  5. Jörg Keller, Helen Leuninger: Grammatische Strukturen – Kognitive Prozesse. Ein Arbeitsbuch. Narr, Tübingen 1993, ISBN 3-8233-4954-6, Seite 85.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Konstituante