Themavokal

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Themavokal (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Themavokal die Themavokale
Genitiv des Themavokals der Themavokale
Dativ dem Themavokal
dem Themavokale
den Themavokalen
Akkusativ den Themavokal die Themavokale

Worttrennung:

The·ma·vo·kal, Plural: The·ma·vo·ka·le

Aussprache:

IPA: [ˈteːmavoˌkaːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Themavokal (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Bindevokal: Vokal, mit dem die Wortwurzel von Adjektiven, Substantiven und Verben zum Wortstamm erweitert wird

Herkunft:

[1] Determinativkompositum aus Thema und Vokal

Synonyme:

[1] Bindevokal, Kennlaut, Stammvokal (im Sinne von an die Wortwurzel angehängter Vokal)

Oberbegriffe:

[1] Vokal, Laut, Sprache

Beispiele:

[1] Ein Themavokal ist ein vokalisches Element, das an Verbwurzeln antritt und so den Wortstamm bildet. In dem indogermanischen Wort "bher-e-ti" (er trägt) ist "-e-" als Themavokal an die Wurzel gehängt; die Flexionsendung wird erst an den durch Themavokal erweiterten Stamm angehängt.
[1] Bei Substantiven sind die Themavokale bestimmend für die Klassifizierung eines Wortes als zur "a-Deklination", "i-Deklination" usw. gehörig.
[1] „Besonders häufig und besonders wichtig ist (beim Nomen und beim Verbum) eine Bildungsweise, bei der ablautendes ‚e/o‘ vor der Endung steht, der sogenannte Themavokal.[1]
[1] „Der ursprünglich als Suffix gebrauchte Themavokal ist im Germanischen fest mit der Endung verwachsen und wird mit ihr als Endung empfunden, so daß Flexionsübertragungen ihn stets mit übernehmen.“[2]
[1] „Damit kann der Themavokal als solcher nicht mehr kennzeichnend für Präsens sein.“[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Indogermanische Ursprache#Morphologie und Morphosyntax
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Themavokal“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XIX. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: Themavokal; kursiv: e/o.
  2. Richard von Kienle: Historische Laut- und Formenlehre des Deutschen. 2., durchgesehene Auflage. Niemeyer, Tübingen 1969, S. 240 f. Abkürzungen aufgelöst.
  3. Peter Chr. Kern, Herta Zutt: Geschichte des deutschen Flexionssystems. Niemeyer, Tübingen 1977, ISBN 3-484-25026-7, Seite 38. Abkürzung aufgelöst.