Rätien

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Rätien (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ (das) Rätien
Genitiv (des Rätien)
(des Rätiens)

Rätiens
Dativ (dem) Rätien
Akkusativ (das) Rätien
[1] Lage von Rätien im Römischen Reich um 14 n Chr.

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Rätien“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Alternative Schreibweisen:

Rhätien

Worttrennung:

Rä·ti·en, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈʁɛːt͡si̯ən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rätien (Info)

Bedeutungen:

[1] historisch: altrömische Provinz
[2] der schweizerische Kanton Graubünden

Herkunft:

benannt nach dem Volk der Räter[1]

Oberbegriffe:

[1] Provinz
[2] Kanton

Beispiele:

[1] Kelten saßen schon an die fünf Jahrhunderte lang im Land zu der Zeit, als die Römer ihre Herrschaft in Rätien aufrichteten (15. v. Chr.).[2]
[1] In römischer Zeit erschien der Name «Rätien» für eine Provinz, die zuerst von Graubünden bis Augsburg reichte und nachher in die Raetia prima (Chur) und Raetia secunda (Augsburg) geteilt wurde.[3]
[1] Es wird davon ausgegangen, dass der halbrund ausgeformten Tortyp gegen Ende des 2. Jahrhunderts entstand und in Rätien sein Vorbild beim Legionslager Regensburg hat.[4]
[2] Im 16. Jahrhundert wurde von Humanisten der Name der römischen Provinz Raetia als Rätien auf das Gebiet der Drei Bünde übertragen.[5]
[2] Poschiavo wiederum, dessen Name vom lateinischen post lacum («hinter dem See») herrührt, kam als Teil des Kantons Rätien zur Helvetischen Republik.[6]
[2] «Das LIR ist nicht einfach ein romanisches Lexikon, sondern stellt ganz Graubünden, ja sogar ganz Rätien in einem Zeitraum von rund 12 000 Jahren dar», erläutert Collenberg, der sich seit 21 Jahren als Redaktor dem Lexikon widmet.[7]

Wortbildungen:

rätisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Rätien
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRätien
[1, 2] Duden online „Rätien
[1] wissen.de – Lexikon „Rätien
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Rätien“ (Wörterbuchnetz), „Rätien“ (Zeno.org)

Quellen:

  1. Adolf Collenberg: Rätien. Historisches Lexikon der Schweiz, 16. Dezember 2011, abgerufen am 11. Oktober 2016.
  2. Wikisource-Quellentext „Seite:Studie über das Krumbad.pdf/31“.
  3. Jon Mathieu: Rätoromanisches Sachlexikon. In: NZZOnline. 24. Mai 2012, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 11. Oktober 2016).
  4. Wikipedia-Artikel „Kastell Schirenhof“ (Stabilversion).
  5. Wikipedia-Artikel „Kanton Graubünden“ (Stabilversion).
  6. Omar Gisler: Modernität hinter den sieben Bergen. In: NZZOnline. 18. März 2010, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 11. Oktober 2016).
  7. Sabrina Bundi: Ein Lexikon für Rätien. In: Bündner Tagblatt. 28. März 2012 (Online, abgerufen am 11. Oktober 2016).