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Göschlein

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Göschlein (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Göschlein die Göschlein
Genitiv des Göschleins der Göschlein
Dativ dem Göschlein den Göschlein
Akkusativ das Göschlein die Göschlein

Worttrennung:

Gösch·lein, Plural: Gösch·lein

Aussprache:

IPA: [ˈɡœʃlaɪ̯n]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Göschlein (Info)
Reime: -œʃlaɪ̯n

Bedeutungen:

[1] regional, humorvoll: Mund, Maul bei Mensch und Tier

Herkunft:

Ableitung (Verkleinerungsform) zum Stamm des Wortes Gosche mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lein (und zusätzlichem Umlaut)

Synonyme:

[1] Gosche, Gusche, Mund, Maul

Beispiele:

[1] „Große Götter, welch geöltes Göschlein hat der Knirps!“[1]
[1] „In solcher Weis bracht er ein Jahr und sechs Monden hin, um welche Zeit man nach dem Rath der Aerzt ihn anfing auszutragen, und ward nach Angab des Jahn Denyau ein schönes Ochsen-Kärchel gebauet, in selbem kutschirt' man ihn fröhlig umher: und war eine Lust ihn anzusehen, denn er hätt ein hübsch Göschlein, wohl zehn Kinn am Hals, schrie auch fast wenig […]“[2]
[1] „Und als sich bäumte wild mein Pferd, / Da schimpfte mich ein Fröschlein; / Ich war nicht faul und schwang mein Schwert / Und gab ihm eins aufs Göschlein.“[3]
[1] „Nur der Sohn, Herr Spindelbein, / Lächelt schelmisch hintendrein — / Denn das ist ein Kritikus, / Der sein Göschlein leeren muss! —“[4]
[1] „Es saß ein buttig Fröschlein / In Meeresufers Tang, / Und tönt' aus seinem Göschlein / Betrübten Klaggesang“[5]
[1] „Ich wollte mir mit diesem Thema eigentlich nur die Bestätigung einholen, das man euch pure Ironie mit dem Löffel in das Göschlein stopfen könnte und ihr es nicht merken würdet“.[6]

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Göschlein

Quellen:

  1. Catull, carmen 53, Übersetzung Michael von Albrecht; zitiert nach: Catull, Sämtliche Gedichte, Reclam-Verlag, ISBN 978-3-15-009395-5
  2. François Rabelais, Gargantua und Pantagruel, aus dem Französischen verdeutscht durch Gottlob Regis; Verlag Georg Müller, Leipzig und München 1911
  3. Hoffmann von Fallersleben, Ob ich mich wehre!; zitiert nach: Kinderlieder, Hildesheim und New York, 1976
  4. Grosse Narren in kleinen Sphären., in: Matthaeus Loder, Ignaz-Franz Castelli, Zerrbilder menschlicher Thorheiten und Schwächen; Wien 1818
  5. Adolf Müllner; zitiert nach: Müllners Werke, herausgegeben von Professor Dr. Schütz zu Leipzig, Meissen 1830
  6. Internet, 19. Juni 2008 [1]