𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐌰𐌽

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𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐌰𐌽 (Gotisch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Zeitform Person Wortform
Präsens 𐌹𐌺 𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐌰
𐌸𐌿 𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐌰𐌽𐌹𐍃
𐌹𐍃, 𐍃𐌹, 𐌹𐍄𐌰 𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐌰𐌽𐌹𐌸
Präteritum 𐌹𐌺 𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐍉𐌳𐌰
𐌴𐌹𐍃, 𐌹𐌾𐍉𐍃, 𐌹𐌾𐌰 𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐍉𐌳𐌴𐌳𐌿𐌽
Partizip Perfekt
Alle weiteren Formen: Flexion:𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐌰𐌽

Worttrennung:

𐌰𐍆·𐌳𐍉𐌱·𐌽𐌰𐌽

Umschrift:

afdobnan

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] intransitiv: schweigen

Herkunft:

Ableitung zu dem nicht bezeugten Simplex *𐌳𐍉𐌱𐌽𐌰𐌽 (*dobnan) mit dem Präfix 𐌰𐍆- (af-) → got;[1] das Simplex ist wahrscheinliche eine Ableitung zu dem nicht bezeugten Adjektiv *doba-, dessen Wurzel sich im isländischen dafna → is erhalten hat[2]

Beispiele:

[1] 𐌾𐌰𐌷 𐌲𐌰𐍈𐍉𐍄𐌹𐌳𐌰 𐌹̈𐌼𐌼𐌰 𐌹̈𐌴𐍃𐌿𐍃 𐌵𐌹𐌸𐌰𐌽𐌳𐍃: 𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽 𐌾𐌰𐌷 𐌿𐍃𐌲𐌰𐌲𐌲 𐌿𐍃 𐌸𐌰𐌼𐌼𐌰. 𐌾𐌰𐌷 𐌲𐌰𐍅𐌰𐌹𐍂𐍀𐌰𐌽𐌳𐍃 𐌹̈𐌽𐌰 𐍃𐌰 𐌿𐌽𐌷𐌿𐌻𐌸𐌰 𐌹̈𐌽 𐌼𐌹𐌳𐌾𐌰𐌹𐌼 𐌿𐍂𐍂𐌰𐌽𐌽 𐌰𐍆 𐌹̈𐌼𐌼𐌰, 𐌽𐌹 𐍅𐌰𐌹𐌷𐍄𐌰𐌹 𐌲𐌰𐍃𐌺𐌰𐌸𐌾𐌰𐌽𐌳𐍃 𐌹̈𐌼𐌼𐌰.
„jah gahvotida imma Iesus qiþands: afdobn jah usgagg us þamma. jah gawairpands ina sa unhulþa in midjaim urrann af imma, ni waihtai gaskaþjands imma.“ (Lk. 4, 35)[3]
„Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der Dämon warf den Mann in ihre Mitte und verließ ihn, ohne ihm zu schaden.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wörterbuch, Heidelberg 1910, „𐌰𐍆𐌳𐍉𐌱𐌽𐌰𐌽“, Seite 26.

Quellen:

  1. Winfred P. Lehmann: A Gothic Etymological Dictionary. Based on the third edition of Vergleichendes Wörterbuch der Gotischen Sprache by Sigmund Feist. 1. Auflage. Brill, Leiden 1986, Seite 3–4.
  2. Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. 1. Auflage. Brill, Leiden, Boston 2013, ISBN 978-90-04-18340-7 (Band 11 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series), Seite 97.
  3. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Seite .
  4. Bibel: Lukasevangelium Kapitel 4, Vers 35 EU