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hypostasieren

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

hypostasieren (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich hypostasiere
du hypostasierst
er, sie, es hypostasiert
Präteritum ich hypostasierte
Konjunktiv II ich hypostasierte
Imperativ Singular hypostasier!
hypostasiere!
Plural hypostasiert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
hypostasiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:hypostasieren

Worttrennung:

hy·po·s·ta·sie·ren, Präteritum: hy·po·s·ta·sier·te, Partizip II: hy·po·s·ta·siert

Aussprache:

IPA: [hypostaˈziːʁən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild hypostasieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] Philosophie, Theologie: etwas Abstraktes zu einem Körper werden lassen; zum Gegenstand, Ding werden; zur Personifikation, Person werden

Herkunft:

zum Substantiv Hypostase

Sinnverwandte Wörter:

[1] personifizieren, realisieren, verdinglichen, vergegenständlichen

Beispiele:

[1] „Das Kollektiv wird mystifiziert, das Gruppeninteresse zu einem allgemeinen hypostasiert.“[1]
[1] „Wie zuvor das Nichts wird auch die Seite der Neuheit hypostasiert.“[2]
[1] „Er lenkt den Blick stattdessen auf die ‚mittlere Ebene‘, auf das ‚kulturelle Handlungsfeld‘ der eigenen Gesellschaft, die zum Akteur des radikalen Wandels zum Besseren hypostasiert wird.“[3]
[1] „Umgekehrt hypostasieren die ‚Ausländerfreunde‘ auch gerne die Unantastbarkeit fremder Kulturen und ignorieren dabei, daß in islamischen Gemeinden manchmal ganz Ähnliches stattfindet wie etwa in bayrischen oder in katholischen Gemeinden: Abgrenzung nach außen.“[4]
[1] „Aber er wollte die Ideen, vor allem die Idee Gottes, im Gegensatz zur supranaturalistischen Kantrezeption nicht wieder theistisch zu einem transzendenten Wesen hypostasieren.“[5]

Wortbildungen:

Hypostasierung

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Hypostase“ (dort auch „hypostasieren“)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „hypostasieren
[1] Duden online „hypostasieren

Quellen:

  1. DIE ERSTARRTE AVANTGARDE. In: Spiegel Online. 3. Januar 1971, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  2. Diese Kühnheit der Einfassung. In: FAZ.NET. 21. Juni 2000 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  3. Schlechte Aussichten. In: FAZ.NET. 23. Juli 2008 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  4. Deniz Göktürk: Blick auf die Kulturvielfalt. In: taz.de. 4. April 1995, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 26. Juli 2021).
  5. Jan Rohls: Philosophie und Theologie in Geschichte und Gegenwart. Abgerufen am 5. Januar 2022.