Schulthek

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Schulthek (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Schulthek die Schultheke die Schultheks
Genitiv des Schultheks der Schultheke der Schultheks
Dativ dem Schulthek den Schultheken den Schultheks
Akkusativ den Schulthek die Schultheke die Schultheks
[1] Schulthek

Worttrennung:

Schul·thek, Plural 1: Schul·the·ke, Plural 2: Schul·theks

Aussprache:

IPA: [ˈʃuːlˌteːk]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Schweiz: Rucksack, den Schüler verwenden, um ihre Schulmaterialien zu transportieren

Herkunft:

Zusammensetzung aus Schule und Thek. Das Grundwort geht über lateinisch thēca auf griechisch thḗkē zurück und bedeutete ursprünglich ‚Behälter, Kapsel, Büchse, Kasten, Futteral für Schreibgerät‘, im Mittelalter auch ‚Reliquienschrein‘. Im 18. und 19. Jahrhunderte wurde das Wort für ‚Futteral‘ oder ‚Mappe für Schriften, Dokumente, Zeichnungen und Ähnliches‘ verwendet. Mit dem Aufkommen von Schulranzen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es auf diesen übertragen. Die Variante Thek ist besonders im Großraum Zürich üblich, von wo es sich in jüngerer Zeit ausgebreitet hat; im Thurgau galt zumindest in der älteren Mundart der Theekt oder die Theekte, in Luzern die Theeke.[1]

Synonyme:

[1] Schulranzen, Schulsack, Schultasche, Thek, Tornister

Beispiele:

[1] „Der Schulthek bleibt zu Hause, das Geplauder und Getuschel geht um ganz andere Dinger.“[2]
[1] „Katrin, Erstklässlerin und passionisierte Frühaufsteherin, kontrolliert zum xtenmal den Inhalt ihres Schultheks und fragt […] ob sie nun nicht endlich gehen könne.“[3]
[1] „Daheim in Wilen TG steht ihr Schulthek parat.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Schulranzen“ (dort auch „Schulthek“)
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Schulthek
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schulthek
[1] Duden online „Schulthek
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchulthek
[1] Hans Wanner [Leitung] et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 12. Band: D- (T-) bis D-m (T-m), Huber, Frauenfeld 1961, DNB 881173657 (Digitalisat), Spalten 1205–1206, Stichwort „Schueler-Thēk“ (Digitalisat).
[1] Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2006, ISBN 978-3-7193-1382-1, Seite 232, Stichwort „Schulerthek“
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Seite 655, Stichwort „Schulerthek“
[1] Hans Bickel, Christoph Landolt; Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache (Herausgeber): Duden, Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-70418-7, Seite 73, Stichwort „Schulerthek“


Quellen:

  1. Christoph Landolt: Der Thek. In: Wortgeschichten. Herausgegeben von der Redaktion des Schweizerischen Idiotikons, veröffentlicht am 22. August 2016.
  2. Freier Aargauer, 15. Juli 1970; zitiert nach Meyer (2006), S. 232.
  3. Nebelspalter, 1969, Nummer 41, S. 44; zitiert nach Meyer (2006), S. 232.
  4. Sonntagsblick, 26. Juli 2015; zitiert nach Variantenwörterbuch (2016), S. 655.