Schieber

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Schieber (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Schieber die Schieber
Genitiv des Schiebers der Schieber
Dativ dem Schieber den Schiebern
Akkusativ den Schieber die Schieber

Worttrennung:

Schie·ber, Plural: Schie·ber

Aussprache:

IPA: [ˈʃiːbɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schieber (Info)
Reime: -iːbɐ

Bedeutungen:

[1] eine Schiebetür oder ein Schiebeverschluss an Türen und Fenstern
[2] Technik: eine Absperrvorrichtung in Rohrleitungen
[3] Wirtschaft: ein gewissenloser Gelegenheitshändler, der Waren mit horrenden Gewinnen verschiebt
[4] Tanz: ein Tanz, ähnlich dem Onestepp
[5] Medizin: Bettpfanne für Patienten, die den Weg zur Toilette nicht bewältigen können oder dürfen
[6] Gerät, mit dem man etwas verschieben kann

Herkunft:

Ableitung zum Stamm des Verbs schieben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -er
[3] Die Bezeichnung stammt aus der Börsensprache (siehe: Wechselschieber)

Synonyme:

[2] Absperrschieber
[5] Bettpfanne

Oberbegriffe:

[2] Vorrichtung

Unterbegriffe:

[1] Lüftungsschieber
[2] Abwasserschieber, Flachschieber, Handabsperrschieber
[3] Devisenschieber, Elfenbeinschieber, Waffenschieber
[6] Schneeschieber, Messschieber

Beispiele:

[1] „Gehegeeinfriedungen im Sinne dieser Regel sind Einrichtungen, die Gehege unmittelbar begrenzen, einschließlich der zugehörigen Türen, Tore und Schieber.[1]
[2] Die Leitung kann bei Bedarf mit einem Schieber geschlossen werden.
[3] „Doch noch immer ist das Lokal ein Platz für Schieber und Geschäfte.“[2]
[3] „Hinter Schieber-Schmidts Texttilhaus entdeckte Kurt ein Auto, einen grauen Vorkriegs-Opel; denn wer ein richtiger Schieber sein will, muß vor allem schnell sein.“[3]
[3] „Gräger ist das Lokal der Schieber, da geht es fast jeden Tag bis morgens durch.“[4]
[3] „In Nepplokalen war es ein Ruhmestitel, ein Schieber zu sein.“[5]
[3] „Schlump war kein geborener Schieber.“[6]
[3] „Weinhändler, Fälscher, Schmuggler, Emigranten und Schieber saßen im »Brûleur de Loup«.“[7]
[4] „Der galante Carl Brutal tanzt den Schieber jetzt nochmal und er schiebt die Lady nett übers glänzende Parkett“[8]
[5] Da er bettlägerig ist, braucht er einen Schieber.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] manueller Schieber
[2] kegeliger, kugeliger, oszillierender, rohrförmiger, rotierender, zylindrischer Schieber
[3] skrupelloser Schieber

Wortbildungen:

[3] Schieberei, Schieberring, Schiebung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[2–5] Wikipedia-Artikel „Schieber
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schieber
[1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schieber
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchieber

Quellen:

  1. Tiger, Nashorn und Co.
  2. Zeitsprung über die Oder
  3. Arno Surminski: Kudenow oder An fremden Wassern weinen. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, Seite 34. Kein ISBN.
  4. Erich Maria Remarque: Der Weg zurück. Axel Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-942656-78-8, Seite 238. Erstveröffentlichung 1931.
  5. Hans Fallada: Der eiserne Gustav. Roman. Aufbau, Berlin 2012, ISBN 978-3-7466-2860-8, Seite 475. Erstveröffentlichung 1938, revidiertes Manuskript 1962.
  6. Hans Herbert Grimm: Schlump. Roman. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04609-0, Seite 280. Erstauflage 1928.
  7. Johannes Mario Simmel: Es muß nicht immer Kaviar sein. Mit auserlesenen Kochrezepten des Geheimagenten wider Willen. Nikol, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86820-292-2, Seite 286. Erstveröffentlichung Zürich 1960.
  8. Udo Lindenberg: Rudi Ratlos