Indolenz

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Indolenz (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Indolenz
Genitiv der Indolenz
Dativ der Indolenz
Akkusativ die Indolenz

Worttrennung:

In·do·lenz, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɪndoˈlɛnt͡s], [ˈɪndolɛnt͡s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Indolenz (Info), —
Reime: -ɛnt͡s

Bedeutungen:

[1] geistige Trägheit und Gleichgültigkeit
[2] Medizin: Unempfindlichkeit, Gleichgültigkeit gegenüber Schmerz (physisch, als auch psychisch)

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch indolence → fr übernommen, das auf lateinisch indolentia → la zurückgeht[1][2]

Sinnverwandte Wörter:

[2] Apathie, Gleichgültigkeit, Teilnahmslosigkeit, Trägheit, Unempfindlichkeit

Gegenwörter:

[2] Vitalität

Beispiele:

[1] So forciert der Staat durch die Einsparung bei den öffentlichen Bibliotheken eine Indolenz seiner Bürger.
[1] „Man schien bei ihrer Errichtung weniger den Geschmack als einen gewissen Hang zur Indolenz berücksichtigt und sich beim Aufbau nichts weniger als hart angestrengt zu haben.“[3]
[1] „Dabei hat Giffey auf die typische Berliner Indolenz vertraut, jene trotz allem Meckern in Jahrhunderten antrainierte Schmerzfreiheit, die einer Duldungsstarre nahekommt.“[4]
[1] „Ich beneidete sie um ihr Phlegma, ihre Indolenz, ihre Sorglosigkeit.“[5]
[2] Häufig ist bei längerem Gebrauch von Psychopharmaka eine Indolenz des Patienten feststellbar.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Indolenz
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Indolenz
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalIndolenz
[2] The Free Dictionary „Indolenz
[1, 2] Duden online „Indolenz
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Indolenz“ auf wissen.de
[1, 2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Indolenz“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Indolenz
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Indolenz
[1] Goethe-Wörterbuch „Indolenz

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Indolenz
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Indolenz“
  3. Charles Sealsfield: Der Legitime und die Republikaner. Eine Geschichte aus dem letzten amerikanisch-englischen Kriege. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0163-6, Seite 44. Zuerst 1833; diese Ausgabe beruht auf der von 1847.
  4. Reinhard Mohr: Berliner Chaos – Ansichten aus der deutschen Hauptstadt vor der Wiederholungswahl. In: NZZOnline. 24. Januar 2023, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 24. Januar 2023).
  5. Henry Miller: Stille Tage in Clichy. Rowohlt, Reinbek 1990 (übersetzt von Kurt Wagenseil), ISBN 3-499-15161-8, Seite 58. Englisches Original New York 1956.