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Galimathias

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Galimathias (Deutsch)

Substantiv, m, n

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ der Galimathias das Galimathias
Genitiv des Galimathias des Galimathias
Dativ dem Galimathias dem Galimathias
Akkusativ den Galimathias das Galimathias

Alternative Schreibweisen:

Gallimathias

Worttrennung:

Ga·li·ma·thi·as, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɡalimaˈtiːas]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Galimathias (Info)
Reime: -iːas

Bedeutungen:

[1] Unsinn, wirres/verworrenes Geschwätz/Gerede, Kauderwelsch, Verdrehung

Herkunft:

im 18. Jahrhundert entlehnt von französisch galimatias → fr (neulateinisch gallimathia → la). Herkunft des Wortes unklar, nachweisbar seit dem 16. Jahrhundert. Vermutet wird die Herkunft aus der Pariser Studentensprache mit der Bedeutung „Streithähne[1] oder nach einer fiktiven Ortsbezeichnung in der Satire »Ménipée« „Galimathie“ (jargon de galimatias)[2]

Beispiele:

[1] „Es übersteigt jedoch alle Beschreibung, in welch sonderbarem Gemische des fadesten und unsinnigsten Galimathias mit einzelnen äußerst pikanten Streiflichtern von Scharfsinn sich der Mensch in einer süßlich wispernden Sprache nun gegen mich vernehmen ließ.“[3]
[1] „Ich ließ Kinder von drei Jahren den unsinnigsten Galimathias buchstabieren, nur weil er unsinnig schwer war.“[4]
[1] „Drei Tage später hatten die Verschworenen den Hochgenuß, den ganzen Galimathias in der einen oder andern Zeitung wiederzufinden.“[5]

Übersetzungen

[1] Duden online „Galimathias
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Galimathias
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Galimathias
[1] Wikipedia-Artikel „Galimathias
[*] früher auch bei canoonet „Galimathias“

Quellen:

  1. Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch. Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatzes. 10. Auflage. Max Niemeyer, Tübingen 2002, ISBN 978-3110929799, Seite 366 (Google Books).
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Galimatias“, Seite 327
  3. Eduard Mörike: Maler Nolten, zitiert nach Projekt Gutenberg
  4. Johann Heinrich Pestalozzi: Wie Gertrud ihre Kinder lehrt, zitiert nach Projekt Gutenberg
  5. Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig, zitiert nach Projekt Gutenberg