Diskussion:Klimakleber

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Umgangssprachlich?[Bearbeiten]

Gibt es Belege, dass dieser Begriff bereits in der Ungangssprache angekommen ist? -- ElLutzo (Diskussion) 00:40, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]

Durchaus, denn es gibt im Internet wirklich zahlreiche Belege aus seriösen Quellen. Wenn man bei Tante Google nach "Klimakleber" OR "Klima-Kleber" sucht, dann werden oben auf der 1. Seite über 2,4 Mio Treffer angegeben. Laut WP bezeichnet man Umgangssprache ja auch als Alltagssprache oder Gebrauchssprache. Gruß --Udo T. (Diskussion) 00:53, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Ist der Begriff nicht häufig auch abwertend? Schöne Grüße --Yoursmile (Diskussion) 07:03, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Habe ich mir auch überlegt. Aber dagegen spricht m. M. n., dass dieser Begriff von sehr vielen Medien genutzt wird und dazu dann auch von solchen Medien, die eher dem linken politischen Spektrum zugeordnet werden. Ich vermute mal, dass die wenigsten Medien diesen Begriff verwenden würden, wenn er abwertend wäre. Gruß --Udo T. (Diskussion) 10:52, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Das passendere Wort ist auch despektierlich. Die Begründung mit politischen Lagern bei Medien geht aber ziemlich fehl. Diese haben ja in der letzten Zeit eine ganze Menge von politisierten Begriffen eingebracht, die sog. rechte Seite die "Gutmenschen" und die sog. linke Seite die "Covidioten". Wenn jetzt anscheinend beide einen Begriff verwenden (es gibt aber immerhin noch Protest), ist er deswegen nicht besser.
Ich wehre mich auch dagegen, dass man mit "umgangssprachlich" all das bezeichnet, was man in einem schönen Text nicht so schreiben sollte. Die Umgangssprache ist die Sprache des täglichen Umgangs miteinander! Ja sie kann hitzig sein und Ärger ausdrücken, aber dann ist sie direkt. "Gutmensch, Covidiot, Klimakleber", das sind keine Kompositionen der erregten Zunge: Wenn z.B. eine/einer von einer Straßenblockade betroffen ist und sich zornig an die Blockierer wendet, dann wird er/sie wohl deftigere Worte finden. Und wenn er/sie echt diskutierten will dann wird er/sie diesen Begriff auch nicht verwenden.--Starsmaybesuns (Diskussion) 14:56, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Und zum WP-Eintrag bitte den ganzen ersten Satz zitieren: "Die Umgangssprache, auch Alltagssprache, Normalsprache oder Gebrauchssprache, ist – im Gegensatz zur Standardsprache und auch zur Fachsprache – die Sprache, die im täglichen Umgang benutzt wird, aber keinem spezifischen Soziolekt entspricht." --Starsmaybesuns (Diskussion) 15:18, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]

Wenn über 2,4 Mio Treffer bei Google keine Umgangssprache ist, was soll es dann sein? Der Begriff selber ist ja eigentlich unsinnig, denn das Klima kann man ja schlecht kleben. Der Begriff ist also einerseits eine Art (scherzhafte) Verballhornung und wird andererseits bereits von derart vielen Menschen nicht nur scherzhaft, sondern auch verkürzend (und damit eben auch umgangssprachlich) für "Klimaaktivist der ‚Letzten Generation‘, der sich aus Protest an Gegenständen oder auf der Straße festklebt" verwendet. Wenn das keine Umgangssprache ist, dann weiß ich auch nicht. Und wie ich oben schon geschrieben habe: Der Begriff wird in nahezu allen seriösen Medien verwendet, wobei aber auch eher links eingestellte Medien diesen Begriff verwenden. Von daher sehe ich das mit dem ‚abwertend‘ oder ‚despektierlich‘ eher nicht bzw. nur in Einzelfällen als gegeben. Und in der Vorlage {{K}} sollen nur Begriffe gem. {{K/Abk}}verwendet werden, da mit der Vorlage {{K}} zum Teil jetzt schon eine Kategorisierung vorgenommen wird und dies in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. --Udo T. (Diskussion) 15:21, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]

Die Anzahl der Google-Treffer sagt wenig über die im Umgang miteinander gesprochene Sprache aus. Z.B. im Schweizerischen gibt es einen Haufen von Wortvarianten (bzw. Aussprachevarianten, die sich vom Standarddeutschen stark unterscheiden), die wird man vermutlich nur sehr selten bei Google-Suchanfragen finden. Sind die dann nicht umgangssprachlich?? Im Gegenteil, es hat keiner Bedarf, bei Google danach zu suchen, weil man sie einfach von Kindheit auf benutzt oder zumindest gehört hat! (Natürlich gibt es in der Umgangssprache auch neuere Begriffe bzw. neuere Begriffsverwendungen wie "Alter", die die meisten erst später im Leben aufgeschnappt haben. Aber wenn man die erst mit Google suchen müsste, dann zeigt dies, dass man die noch nicht richtig kennengelernt hat, also für einen selbst eben noch keine authentische Umgangssprache ist. Z.B. habe ich mal nach LOL gegoogelt, verwende es aber nur sehr sehr selten, ist für mich also kein Teil der Internet-Umgangssprache, obwohl es zumindest nicht fies ist. BTW. LOL ("Laugh out loud") hat 14.3 Millionen Treffer bei Google.
Wie wäre es mit dem Begriff: "salopp" (Abkürzung "sal.")? Dieser drückt aus, dass ein Begriff in der gehobenen Schriftsprache selten bzw. unpassend ist.--Starsmaybesuns (Diskussion) 17:11, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
@Udo T. Dann leg bitte mal dar, inwiefern der Begriff Teil der im Umgang miteinander gesprochenen Sprache ist und nicht bloß eine Begriffskomposition ist, die in Google oder Twitter gerade trendet. Hast du jemals einen Dialog mitbekommen, wo einer zum anderen so geredet hat? Ich zumindest nicht! Und es gibt bisher auch keinen (anderen) Online-Wörterbuch-Eintrag wie z.b. bei duden.de, der dies als "umgangssprachlich" ausweist. Was sind deine Quellen für die Behauptung, dass dies bereits Teil der im Umgang miteinander gesprochenen Sprache geworden ist? --Starsmaybesuns (Diskussion) 18:04, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]

Mal sehen, ob sich hierzu evtl. noch andere Benutzer äußern. Ansonsten: wir können auch einfach alles, also „umgangssprachlich, scherzhaft, teilweise abwertend“, komplett entfernen. Dann kann jeder Leser für sich selber entscheiden, ob er den Begriff „Klimakleber“ als umgamgssprachlich, salopp, abwertend, despektierlich, scherzhaft oder was auch immer sonst noch erachtet. Wird vielleicht sowieso das beste sein... --Udo T. (Diskussion) 18:24, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]

Aber man sollte trotzdem mal nachforschen, wie sich der Begriff in den Medien verbreitet hat. Das müsste man doch eigentlich mit Suchmaschinen nachverfolgen können bei einem Begriff, der erst dieses Jahr aufgekommen ist. Ich kenn mich mit der Google-Suche aber nicht so gut aus. Wenn ich z.B. die Zeit auf vor 2022 eingrenze, dann kommt trotzdem eine Riesenzahl an Suchergebnissen, die Artikel-Schnippsel von 2022 enthalten.--Starsmaybesuns (Diskussion) 19:06, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Das wäre etwas viel verlangt. Aber ich habe doch oben bereits geschrieben, dass der Begriff in seriösen Medien (SPIEGEL.de, FOCUS.de, ZEIT.de, FAZ.net, SZ.de, WELT.de etc.) in der Berichterstattung ziemlich häufig anzutreffen ist. Ich weiß das, weil ich im Rahmen der Neuanlage nach Beispiel-Zitaten gesucht habe. Und in meiner Familie und auch auf der Arbeit wird immer nur von den „Klimaklebern“ gesprochen, wenn man sich mal darüber unterhält. Kein Mensch spricht von „Klimaaktivisten der ‚Letzten Generation‘, die sich aus Protest an Gegenständen oder auf der Straße festkleben“; das wäre ja viel zu lang. Also wird umgangssprachlich dann eben „Klimakleber“ gesagt, weil es halt kürzer ist... --Udo T. (Diskussion) 19:32, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Gerade weil es in den Medienartikeln so häufig vorkommt, spricht es gegen die umgangsprachliche Herkunft: Wurde der Begriff, wo du ihn gehört hast bereits verwendet bevor er in den Medien auftauchte?
Die Verwendung in Artikeln wie Die Razzien gegen Klimakleber gehören zu einer wehrhaften Demokratie zeigen, dass der Begriff in den Medien nicht dazu genutzt wird um Zeichen zu sparen, sondern um die Proteste als etwas Anormales darzustellen. "Endzeitsekte",... So wird also bei uns seit Neustem gewaltfreier Protest geframt! Wer als Polizist auf eine "normale" Anti-Garzweiler-Demo geschickt wurde, der musste um seine körperliche Gesundheit bangen bereits aufgrund der Umstände, d.h. die Protestierenden waren zwar nicht an sich auf Gewalt aus, aber es hat sich regelmäßig hochgeschaukelt -> Hier gibts das Problem nicht, weil auch die Protestierenden ein Interesse haben, von der kalten Straße loszukommen. Der jetzige Sprachgebrauch ist also doppeltplusunverständlich. --Starsmaybesuns (Diskussion) 23:44, 28. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Am Beispiel "Vor dem Amtsgericht München wird gegen die Klimakleber verhandelt, die sich am Münchner Stachus auf der Fahrbahn festgeklebt und den Verkehr lahmgelegt haben" wird durch die Doppelung deutlich, wie die künstlich Verwendung ist. Das ist keine Umgangssprache, das ist Mediensprache. --Starsmaybesuns (Diskussion) 01:20, 29. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Ich bin auch dafür, alle Kontextangaben (vorerst) wegzulassen. Gruß euch allen, Peter, 08:56, 29. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
@Udo T. Hallo, du hast oben das Argument gebracht, dass es doch eine kürzere Bezeichnng als "Umweltaktivisten der 'Letzten Generation', die ..." geben müsste. Es gibt da eine ganz naheliegende: Klimawandelblockierer. Das steckt drinnen, was der Effekt des Tuns ist: sie blockieren Straßen, blockieren Museen und das ist doch eine bessere Beschreibung als die spezielle Weise, also mit welchem technischen Mittel sie es tun. Außerdem gibt es das Wort "Blockierer" als Bezeichnung für Personen bereits. Das Wort Kleber verwendet man bislang nur sehr selten für Menschen, sondern für Gegenstände! Außerdem tun sie es nicht wegen des Klimas an sich, sondern wegen des Klimawandels, genauer um den Klimawandel aufzuhalten. Mit Klimawandelblockierer ist damit also auch der Beweggrund der Aktionen abgebildet.
P.S. Wer das kritisch sieht, kann ja ein ein Möchtegern- oder Pseudo- o.ä. davorsetzen. Aber das ist immer noch besser als dieser Begriff, der nicht aus der Umgangssprache kommt, sondern wie Covidiot gezielt herablassend komponiert ist.--Starsmaybesuns (Diskussion) 13:22, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
„Klimawandelblockierer“ hat bei Tante Google gerade mal 2 Treffer. Der Begriff wäre bei uns also nicht einmal belegbar. Demgegenüber stehen die über 2,4 Mio. Treffer für "Klimakleber" OR "Klima-Kleber". Man kann den Menschen nun einmal nicht vorschreiben, wie sie etwas benennen wollen. Eine überwältigende Mehrheit verwendet nun einmal „Klimakleber“, ob das dir (oder den Klimaklebern) nun passt oder nicht. Und genau das ist m. E. Umgangssprache... --Udo T. (Diskussion) 13:22, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
„Sansculotte war zunächst ein Spottbild, entwickelte sich aber schnell zur gebräuchlichen Bezeichnung“ und am „5. Oktober 1793 wurden die 5 bzw. 6 Ergänzungstage im Republikanischen Kalender nach den Sansculottes benannt“ (Wikipedia:Sansculottes). Konnotation und Sprachebene können sich ändern. Ich bin daher dafür, erstmal abzuwarten, vielleicht ist der aktuelle angeblich umgangssprachliche Ausdruck in 20 Jahren fachsprachlich. Peter, 13:32, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Umgangssprachlich ist für mich keine defizitäre ("ist ja bloß ugs.") Eigenschaft.--Starsmaybesuns (Diskussion) 18:20, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Der Begriff ist Teil der Wörter des Jahres 2022 der GfdS, siehe Gesellschaft für deutsche Sprache: "Zeitenwende" ist das Wort des Jahres 2022. Das ist ein starkes Indiz dafür, dass es ein in den Medien geprägtes Wort ist (Traditionell suchen die Mitglieder des Hauptvorstandes und die wissenschaftlichen Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter der GfdS nicht nach den am häufigsten verwendeten Ausdrücken, son­dern wählen solche, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren.), kein Begriff der erst mal in der Umgangssprache sich entwickelte und es dann in die Medienartikel schaffte (also das Gegenteil von "Alter, kriegst du nicht"). Möchte mal diese Liste darstellen: "1. Zeitenwende, 2. Krieg um Frieden, 3. Gaspreisbremse, 4. Inflationsschmerz, 5. Klimakleber, 6. Doppel-Wumms, 7. neue Normalität, 8. 9-Euro-Ticket, 10. Glühwein-WM, 11. Waschlappentipps" -> Ist in dieser Liste auch nur ein Wort enthalten, das von der Umgangssprache in das Vokabular der Presseartikel aufgenommen worden ist? Das "9-Euro-Ticket" (und sehr spärlich noch "Gaspreisbremse" und vielleicht einmals als Zitat "Doppel-Wumms") ist übrigens das, das ich selbst in der gesprochenen Sprache benutzt habe, oder von anderen gehört habe. Übrigens es gibt jetzt auch den Begriff Klimaschutz-Blockierer, siehe Klimaschutz-Blockierer kein Fall für Verfassungsschutz (Zeit, 21.11.22), der ist allerdings etwas missverständich, weil ja nicht der Klimaschutz blockiert werden soll, aber besser als die Nummer 5 der oberen Liste ist es auf jeden Fall. --Starsmaybesuns (Diskussion) 18:01, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Und was willst du nun damit zum Ausdruck bringen? Das besagt doch alles nicht, dass „Klimakleber“ keine Umgangssprache sein soll. Nochmal: Laut WP ist Umgangssprache auch Alltagssprache oder Gebrauchssprache. Und in Duden online „Umgangssprache“ heißt es: „Sprache, die im täglichen Umgang mit anderen Menschen verwendet wird, …“. Und genau das ist der Begriff „Klimakleber“: Ein Wort, das zig Millionen Menschen (also nicht nur die Medien) tagtäglich verwenden, wenn sie sich über diese Aktivisten und deren spezielle Form des Protestes gegenseitig austauschen.
Und hier geht es auch nur um den Begriff „Klimakleber“. Ob andere Bezeichnungen besser, schlechter, gerechter, ungerechter etc. wären, ist hier völlig ohne Belang... --Udo T. (Diskussion) 18:27, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Das Vorkommen in der Liste der GddS zeigt die Wörter an, bei denen davon auszugehen ist, dass die Google-Suche verfälscht ist, weil ihre mediale Präsenz vermutlich höher als ihre tatsächliche Verwendung in der gesprochenen Sprache ist. Zum Bespiel kommt "Zeitenwende" auch 3.8 Mio mal bei Goolge vor und "neue Normalität" 261.000 mal. Das Wort "Schmarrn" kommt dagegen nur 575.000 mal vor. Aber ich habe dieses Wort zigmal häufiger verwendet als alle diese Wörter zusammen (mit Ausnahme des Worts 9-Euro-Ticket). Es kommt überwiegend auf die gesprochene Sprache an, nur am Rande auf die getippte.--Starsmaybesuns (Diskussion) 19:31, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Klimaaktivisten der LG
Ich möchte übrigens auf den unteren Abschnitt verweisen. Das Wort wird es weiterhin geben, auch wenn es nicht Teil der Umgangssprache werden sollte. Es ist dann ein vielleicht ein Modewort wie Covidiot (1.1 Mio Google Treffer), das mal mit Medienberichten aufkam und dann wieder verschand ohne es je in die Umgangssprache zu schaffen. Das lag auch an der ziemlich ungünstigen Aussprechweise C-d-t. Das neue Wort Kl-kl hats da einfacher, aber Bedarf für so nen Ausdruck gibts nicht wirklich (Klimaaktivist bereits als Begriff vorhanden). Was sagt man eigentlich, wenn die Klimaaktivisten der LG sich nicht festkleben, sondern bloß so auf der Straße stehen? Heißt es dann: die KlKl standen unverklebt auf der Straße herum?--Starsmaybesuns (Diskussion) 20:35, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]
Für die Diskussion um den Begriff Klimakleber habe ich mittlerweile vier recht brauchbare Quellen gefunden: [1][2][3][4]
Nach diesen Quellen ist der Begriff auf jeden Fall verkürzend und auch wertend, wohl auch abwertend. Beachte insbesondere die heute erschienene Pressemitteilung zur Floskel des Jahres (vierte Quelle). ElLutzo (Diskussion) 15:27, 1. Jan. 2023 (MEZ)[Beantworten]
Hallo, gutes neues Jahr erst mal an alle!
Ich finde den Begriff Kl-kl auch fies, jedoch hilft die Quelle Floskelwolke nicht weiter als nur als Beleg, dass der Begriff von manchen kritisch gesehen wird. Wie jedoch ein Begriff wie technologieoffen zu seiner Anti-Ehre als Floskel Nr. 3 mit entsprechendem Verriss gekommen ist, kann ich z.B. schwer nachvollziehen. Man kann doch nicht Wörter abqualifizieren, nur weil einem die damit sachlich ausgedrückten Ideen nicht passen (wie z.B. die Verbrennungsmotortechnologie nicht pauschal aufzugeben). Aber man kann Wörter persönlich ablehnen, die zum Abqualifizieren von Meinungen und Menschen benutzt werden. Deshalb bin ich sowohl gegen C-d-t als auch Kl-kl. Aber das Wort ist nun mal da und die Frage ist, was es bringt, das Wort hier groß zu kritisieren. Es geht mir hier nur darum, dass man das Wort nicht als "umgangssprachlich" bezeichnen kann. Dabei kommt es aber auch ganz grundsätzlich darauf an, was man unter Umgangssprache (s.u.) versteht. Ich bin erst seit kurzem hier, gibt es hier bei Wiktionary Benutzer mit entsprechendem Fachwissen (und den Quellen dazu), um das zu klären? --Starsmaybesuns (Diskussion) 17:11, 1. Jan. 2023 (MEZ)[Beantworten]
Das Wiktionary hat schon einen Eintrag Klimakleber, während er im Duden und im DWDS noch nicht aufgeführt ist, Glückwunsch! Zwar empfinde ich den Begriff auch als umgangssprachlich, aber ich würde diese Bewertung zunächst herausnehmen, wenn sie noch unbelegt ist. Aber auch die Erklärung ist meines Erachtens noch nicht ganz stimmig: „Aktivist aus der Umweltschutzbewegung mit dem Ziel, durch Mittel des zivilen Ungehorsams (insbesondere das Festkleben auf der Straße oder an Gegenständen) Maßnahmen der deutschen und der österreichischen Bundesregierung gegen die Klimakrise zu erzwingen“. Das ist vielleicht etwas zu weit gefasst: Kann man denn ein Klimakleber sein, ohne zu sich festzukleben? --Brettchenweber (Diskussion) 17:49, 1. Jan. 2023 (MEZ)[Beantworten]
@Brettchenweber Deine Frage ist für die Verwendung in den Medien mit "ja" zu beantworten: Klima-Kleber mit Presslufthammer vorm Verkehrsministerium. Das ist die Verwendung dieses Worts in den Medien, und da kommt es vermutlich auch originär her! Natürlich kann es ungeachtet der Herkunft auch zu einem Wort der Umgangssprache werden. Wenn Wikipedianer (bzw. Wiktionaryisten) und ihr Umfeld das Wort bereits jetzt selbst in der gesprochenen Sprache benutzen, heißt das noch nicht viel in Hinsicht auf Umgangssprache, denn diese Gruppe ist vermutlich überdurchschnittlich medienaffin und damit leichter beeinflussbar. Meine Kritik daran ist grundsätzlicher Natur, es heißt nicht, dass ich Verständnis oder gar Sympathien für Straßenblockaden (und z.T. Straßenzerstörung, s.o.) habe. Nein, gar nicht! Aber diese sprachliche Verächtlichmachung finde ich einfach schlecht: Mit Covidioten, Klimakleber und Co. werden Oppositionelle in die lächerliche Ecke gestellt, das ist ein Missbrauch von Sprache. Und dann -- und das ist der Kern meiner Kritik hier -- wird dieses durch die Medien geprägte Wort hier auch noch der breiten Bevölkerung in die Schuhe geschoben durch die implizite Behauptung (durch Nennung an erster Stelle), dass es ein originäres Wort der Umgangssprache wäre. Mein Vorschlag ist, einen neutralen Begriff zu verwenden, der ausdrückt, dass es ein nicht-standardsprachlicher Neologismus ist.--Starsmaybesuns (Diskussion) 09:01, 6. Jan. 2023 (MEZ)[Beantworten]
@Starsmaybesuns > "...das ist ein Missbrauch von Sprache."
There is no such a thing as a "misusage of a language". Native speakers simply create new words daily, whether you like it or not. Your arguments make no sense and seem politically motivated.
  • @Starsmaybesuns Please contribute to the Wiktionary with examples, photos, or collocations instead of arguing so much over a definition.
QuiverT123 (Diskussion) 09:13, 6. Jan. 2023 (MEZ)[Beantworten]
"Missbrauch von Sprache" can occur in German and in English and in every other language. "Misusage of language" is probably not a 1-1 translation, as deepl.com also translates it with "Abuse of language".--Starsmaybesuns (Diskussion) 10:09, 6. Jan. 2023 (MEZ)[Beantworten]
Zum sachlichen Aspekt: Es gibt in D. sogar eine Nominierung als "Wort und Unwort des Jahres in Deutschland" durch die w:GfdS. Aber was an einem Wort wie z.B. "Diätenanpassung" (Unwort 1995) so schlimm sein soll verstehe ich z.B. auch nicht. Es kann sein, dass es Dir bei dem Begriff "Kl..kl" da so geht. Mir geht es hier aber im Kern darum, dass dieses Wort nicht in der Umgangssprache entstanden ist und noch nicht klar ist, ob es in die Umgangsspache übertritt. Denn in meinem Umfeld höre ich das Wort nie in der gesprochenen Sprache, ich lese ausschließlich in der getippten Sprache.
P.S.: Wie empfindest Du den Titel: 1300 Euro fürs Vollzeit-Kleben: Wie sich die „Letzte Generation“ neue Klima-Kleber kauft. Isn't that way over the top for the usual usage of Kleber? --Starsmaybesuns (Diskussion) 11:36, 6. Jan. 2023 (MEZ)[Beantworten]

Refs[Bearbeiten]

Quellen:

  1. Sören Kittel: Unter Protest: Warum wir jetzt doch ab und zu das Wort Klima-Kleber verwenden. In: berliner-zeitung.de. 13. November 2022, abgerufen am 1. Januar 2023 (Deutsch).
  2. Daria Bayer: Auto fahren oder Klima retten? In: verfassungsblog.de. 6. Oktober 2022, abgerufen am 1. Januar 2023 (Deutsch).
  3. Pierre Kurby: Was bedeutet Klima-Kleber / Klimakleber? Bedeutung, Definition, Erklärung. In: bedeutungonline.de. 9. November 2022, abgerufen am 1. Januar 2023 (Deutsch).
  4. Sebastian Pertsch, Udo Stiehl: Pressemitteilung: Floskel des Jahres 2022. In: floskelwolke.de. 1. Januar 2023, 4. Klimakleber: Einprägsame Alliteration, die an Verächtlichkeit kaum zu überbieten ist. Ein knappes Sprachetikett für Menschen, die ungeachtet ihrer Ziele auf die Protestform reduziert werden., abgerufen am 1. Januar 2023 (docx; 34 KB, Deutsch, Platz 4).

Was ist Umgangssprache: Im-Umgang-miteinander-verwendete-Sprache oder Weder-Mundart-noch-Standardsprache?[Bearbeiten]

Hallo, ich möchte in dem Zusammenhang eine grundsätzliche Frage hinsichtlich des Begriffs "Umgangssprache" aufwerfen. Wird jedes Wort, das (noch) nicht im Standarddeutschen enthalten ist, aber auch kein Mundartwort ist, als (bloß) "umgangssprachlich" eingeordnet?

Oder ist die "Umgangssprache" (im inklusiven Sinn) die im Umgang miteinander verwendete Sprache? Also die in der heutigen Zeit in der alltäglichen Kommunikation verwendete Sprache. Und "umgangssprachlich" im exklusiven Sinn wäre dann ein Wort, das zur Umgangssprache gehört, aber nicht zur Standardsprache (und nicht zur Mundart).

Ich bin sehr auf der Seite, dass "umgangssprachlich" eine positive Eigenschaft ist, also nicht bloß das Fehlen der Eigenschaften standardsprachlich bzw. mundartlich. Der Wikipedia-Artikel w:Umgangssprache stützt im größeren Teil diese Ansicht, aber es gibt da keine Einzelnachweise (->kann also nur eine Wiki-Autorenmeinung sein), und weiter unten ist es dann auch wieder eher anders, oder zumindest unklar (Stichwort "Pufferzone"). Gibt es dazu einen Konsens bzw. eine überwiegende Meinung in der Sprachwissenschaft bzw. bei Wörterbuchverlagen? --Starsmaybesuns (Diskussion) 22:55, 29. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]

Umgangssprachlich im engeren Sinn:
  • [1]: "Hast du schon mal was von Kohle, Kies und Zaster gehört? Oder von der Spelunke und der Absteige? Jein, Moin und Bock haben? Falls ja, dann bist du dem muttersprachlichen Level im Deutschen bereits sehr nah. ..."
  • [2]: "Die Umgangssprache ist die Sprache, die im Alltag und im Umgang mit dem sozialen Umfeld verwendet wird. Dabei wird die Sprache angepasst an den täglichen Gebrauch und oft stark vereinfacht oder verkürzt. Das Entstehen von Neologismen, das heißt Wortneuschöpfungen, die Alltagsphänomene beschreiben ist dabei keine Seltenheit. Es handelt sich dabei aber grundsätzlich um das Gesprochene, nicht um das Geschriebene."--Starsmaybesuns (Diskussion) 21:31, 30. Dez. 2022 (MEZ)[Beantworten]