Deportation

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Deportation (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Deportation die Deportationen
Genitiv der Deportation der Deportationen
Dativ der Deportation den Deportationen
Akkusativ die Deportation die Deportationen

Nebenformen:

Deportieren, Deportierung

Worttrennung:

De·por·ta·ti·on, Plural: De·por·ta·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: [depɔʁtaˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Deportation (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Verbringung einer Person/einer Gruppe von Personen gegen ihren Willen an einen bestimmten, fernen Ort

Herkunft:

im 16. Jahrhundert von lateinisch dēportātio → la entlehnt; bestehend aus dem lateinischen Präfix de- → la, dem Stamm des lateinischen Verbs portāre → la[1] und dem deutschen Derivatem (Suffix) -ation; deutsches Fremdwort dazu: deportieren

Synonyme:

[1] Verbannung, Verschleppung, Zwangsdeportation, Zwangsverbringung, Zwangsverschickung

Sinnverwandte Wörter:

[1] Abschiebung, Aussiedlung, Ausweisung

Oberbegriffe:

[1] Transportation/Transportieren/Transportierung, Verbringen/Verbringung, Verschicken/Verschickung

Unterbegriffe:

[1] Massendeportation

Beispiele:

[1] „Das neue Kabinett von Premierminister William Pitt dem Jüngeren gelangte zu der Einsicht, dass andere, weniger anstößige Wege gefunden werden mussten, um zur Deportation verurteilte Straftäter loszuwerden.“[2]
[1] „Zu ihnen gehörte die zwanzigjährige Mary Anderson, die seit ihrer Verurteilung zu sieben Jahren Deportation nach Übersee im Mai 1788 in Newgate einsaß.“[3]
[1] „Ab 1916 setzten zahlreiche Deportationen ein, auch von Frauen und Kindern.“[4]
[1] „Ich glaubte mich zu erinnern, daß vor kurzem ein neues Gesetz verabschiedet worden war, auf Grund dessen die Krone die Möglichkeit hatte, ein Todesurteil in eine Deportation in die Kolonien umzuwandeln.“[5]
[1] „Noch vor der Deportation mussten die Juden ein Verzeichnis ihres Besitzes abgeben.“[6]
[1] „Die zweite Eroberung Jerusalems 587, für die es keine direkten außerbiblischen Zeugnisse gibt, endete mit einer Brandschatzung der Stadt und der Deportation von Judäern nach Babylonien […].“[7]

Wortbildungen:

Deportationslager

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Deportation
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Deportation
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDeportation
[1] The Free Dictionary „Deportation
[1] Duden online „Deportation

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Deportation“, Seite 190.
  2. Colleen McCullough: Insel der Verlorenen. Roman. Limes, München 2001, ISBN 3-8090-2459-7, Seite 221.
  3. Siân Rees: Das Freudenschiff. Die wahre Geschichte von einem Schiff und seiner weiblichen Fracht im 18. Jahrhundert. Piper, München/Zürich 2003, ISBN 3-492-23999-4, Seite 16 f.
  4. Horst Dieter Schlosser: Der Erste Weltkrieg im Spiegel der Sprache. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 2, 2014, Seite 43-50, Zitat Seite 47.
  5. John Goldsmith: Die Rückkehr zur Schatzinsel. vgs verlagsgesellschaft, Köln 1987, ISBN 3-8025-5046-3, Seite 38. Englisches Original „Return to Treasure Island“ 1985.
  6. Helga Weiss: Und doch ein ganzes Leben. Ein Mädchen, das Auschwitz überlebt hat. Bastei Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-7857-2456-9, Seite 39.
  7. Michael Jursa: Die Babylonier. Geschichte, Gesellschaft, Kultur. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-50849-3, Seite 36

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Deputation, Teleportation