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asseblief

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

asseblief (Deutsch)

Nebenformen:

[3a] ausdrückliche Betonung wiedergebend: assablief

Worttrennung:

as·se·blief

Aussprache:

IPA:
[1–4] [ˈasəˌbliːf]
[3a] mit ausdrücklicher Betonung: [aˈsaːˌbliːf]
Hörbeispiele:
[1–4] —
[3a] —

Bedeutungen:

[1] Höflichkeitsformel, die zur Unterstreichung einer Bitte, einer Frage oder dergleichen dient: bitte
[2] Höflichkeitsformel, die zur Unterstreichung einer (höflichen) Aufforderung dient: bitte
[3] Höflichkeitsformel, die eine bejahende Antwort auf eine Frage ausdrückt: bitte
[3a] mit ausdrücklicher Betonung: doch, bitte!
[4] Höflichkeitsformel, die als Antwort auf eine Entschuldigung oder Dankesbezeigung dient: bitte, bitte schön, bitte sehr

Abkürzungen:

asb.

Herkunft:

Das Wort ist afrikaansem asseblief → af[1] entlehnt[2].

Synonyme:

[1–3a] Namibia: please
[4] bitte, gern geschehen, keine Ursache, nichts zu danken

Gegenwörter:

[4] danke
[4] Namibia auch: dankie/veraltet: danki

Beispiele:

[1] „Ihr müsst doch asseblief nicht die deutsche Sprache so auffokken!“[2] — Ihr müsste doch bitte die deutsche Sprache nicht so verkorksen!
[1] „Wie die Werbefritzen vom Flamingopiepol zwischen dem Uhrenturm, Ecke Poststraße und Indeppedenz-Avenue im Herzen der Hauptstadt, den Bogen zum Big Ben des Westminstergebäudes - asseblief toch, nich WestMinister - geschlagen haben, Jong, da gehört stief Gatts dazu.“[3]
[1] „Der verpönte Hakiebusch - asseblief toch auch den afrikaansen Volksnamen Swarthaak [= Schlehdorn] benutzen und das R dabei kräftig schnarren wie die Swartland se Koringboere das von Kindsbeinen an bei Malmesbury tun - also der Hakendornbusch, aus dem der Plaasbur gern Holzkohle macht, wenn er nahe genug rankommt, bietet zwischen Grasbrandgefahr und steigender Hitze mit seinen zarten Schoten immerhin erstes Grün, das seine krummen Dornen aggressiv verteidigen.“[4]
[1] „Und danach - am besten aber zuvor - zur Kasse asseblief.[5]
[2]
[3]
[4]

Übersetzungen

[1–4] Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »asseblieff/assa-blieff«, Seite 23.

Quellen:

  1. F.F. Odendal, R.H. Gouws; Laetitia Botha, Irène Wasserfall (Herausgeber): HAT, Verklarende Handwoordeboek van die Afrikaanse Taal. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2005, ISBN 978-1-86891-243-8, Seite 57 (Zitiert nach Google Books).
  2. 2,0 2,1 Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »asseblieff/assa-blieff«, Seite 23.
  3. Zwischen Zankbrunnen und London. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 14. Juli 2005, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 10. Juli 2015).
  4. Unverfroren in der Hitze. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 6. Oktober 2005, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 22. Februar 2007).
  5. Schon so biekie vorbereiten. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 13. Oktober 2006, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 10. Juli 2015).

asseblief (Afrikaans)

Worttrennung:

as·se·blief

Aussprache:

IPA: [ˈasïblif][1]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild asseblief (Info)

Bedeutungen:

[1] Höflichkeitsformel, die zur Unterstreichung einer Bitte, einer Frage oder dergleichen dient: bitte
[2] Höflichkeitsformel, die zur Unterstreichung einer (höflichen) Aufforderung dient: bitte
[3] Höflichkeitsformel, die eine bejahende Antwort auf eine Frage ausdrückt: bitte
[4] Höflichkeitsformel, die als Antwort auf eine Entschuldigung oder Dankesbezeigung dient: bitte, bitte schön, bitte sehr
[5] als Ausdruck des Erstaunens, der Verwunderung: ja, (doch) noch, doch tatsächlich

Abkürzungen:

asb.

Herkunft:

Es handelt sich um eine Entlehnung aus dem Niederländischen, in dem 1866 assieblief belegt ist.[2] Dieses ist eine umgangssprachliche Form zu alsjeblieft → nl, einer Zusammenrückung der für circa 1806 bezeugten Wendung als je blieft, die ihrerseits eine Kontraktion der für 1760 bezeugten Wendung als ’t je belieft ‚wie/wenn ’s dir beliebt‘ ist.[2] Neben der duzenden Form mit -je- existiert im Niederländischen auch eine siezende mit -u- in der heutigen Form alstublieft → nl, die bis ins Jahr 1721 zurückreicht, in dem die Wendung als ’t u belieft belegt ist.[2] Hierbei soll es sich wahrscheinlich um eine Lehnübersetzung handeln von der seit dem 12. Jahrhundert bezeugten französischen Formel s’il vous plaît → fr.[2]

Synonyme:

[4] dit was ’n plesier/Kurzform: plesier, jy is welkom, nie te dankie nie/niet te danke

Sinnverwandte Wörter:

[2] gerus

Gegenwörter:

[4] dankie

Beispiele:

[1] „Sê my asseblief waar hy woon.”[3]
„Sagen [Sie] mir bitte, wo er wohnt.“
„Sag mir bitte, wo er wohnt.“
[2] Ek wil asseblief nie gesteur word nie!
Ich möchte bitte nicht gestört werden!
[2] „Sal jy asseblief die venster toemaak?”[4]
„Würdest du bitte das Fenster zumachen?“
„Würdest du bitte das Fenster schließen?“
[2] „Gee asseblief die suiker aan[!]”[5]
„Reichen [Sie mir] bitte den Zucker!“
„Reich [mir] bitte den Zucker!“
[2] „Kom saam, asseblief[!][5]
„Kommen [Sie] bitte mit!“
„Komm [doch] bitte mit!“
[3] „Nog ’n koppie? (Ja,) assieblief![3]
„Noch eine Tasse? (Ja,) bitte!
[4]
[5] „Hy kla asseblief vir my aan wat van alles niks weet nie.”[3]
„Er wirft mir doch tatsächlich vor, von allem nichts zu wissen.“

Übersetzungen

[1] H. A. Steyn, H. G. Schulze, Hugo Gutsche, G. P. J. Trümpelmann: Wörterbuch Deutsch-Afrikaans – Afrikaans-Deutsch. Vierte bedeutend verbesserte und vermehrte Auflage. J. L. van Schaik, Pretoria 1948, DNB 576236136, „asseblief“, Seite 435.
[1, 2] Jana Luther (Herausgeber): HAT, Afrikaanse skoolwoordeboek. Vir sukses in die klas. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2009, ISBN 978-1-77025-595-1, Seite 39 (Zitiert nach Google Books).
[1–5] F.F. Odendal, R.H. Gouws; Laetitia Botha, Irène Wasserfall (Herausgeber): HAT, Verklarende Handwoordeboek van die Afrikaanse Taal. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2005, ISBN 978-1-86891-243-8, Seite 57 (Zitiert nach Google Books).
[1–4] Afrikaanse woordeboek „asseblief

Quellen:

  1. Nach Bruce C. Donaldson: A Grammar of Afrikaans. Mouton de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013426-8, Seite 1–35 passim (Zitiert nach Google Books).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 etymologiebank.nl (Datenbank niederländischer und afrikaanser etymologischer Wörterbücher): „alstublieft
  3. 3,0 3,1 3,2 F.F. Odendal, R.H. Gouws; Laetitia Botha, Irène Wasserfall (Herausgeber): HAT, Verklarende Handwoordeboek van die Afrikaanse Taal. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2005, ISBN 978-1-86891-243-8, Seite 57 (Zitiert nach Google Books).
  4. Bruce C. Donaldson: A Grammar of Afrikaans. Mouton de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013426-8, Seite 252 (Zitiert nach Google Books).
  5. 5,0 5,1 Jana Luther (Herausgeber): HAT, Afrikaanse skoolwoordeboek. Vir sukses in die klas. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2009, ISBN 978-1-77025-595-1, Seite 39 (Zitiert nach Google Books).