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mittelbare Konstituente

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mittelbare Konstituente (Deutsch)

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starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ mittelbare Konstituente mittelbare Konstituenten
Genitiv mittelbarer Konstituente mittelbarer Konstituenten
Dativ mittelbarer Konstituente mittelbaren Konstituenten
Akkusativ mittelbare Konstituente mittelbare Konstituenten
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die mittelbare Konstituente die mittelbaren Konstituenten
Genitiv der mittelbaren Konstituente der mittelbaren Konstituenten
Dativ der mittelbaren Konstituente den mittelbaren Konstituenten
Akkusativ die mittelbare Konstituente die mittelbaren Konstituenten
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine mittelbare Konstituente keine mittelbaren Konstituenten
Genitiv einer mittelbaren Konstituente keiner mittelbaren Konstituenten
Dativ einer mittelbaren Konstituente keinen mittelbaren Konstituenten
Akkusativ eine mittelbare Konstituente keine mittelbaren Konstituenten

Worttrennung:

mit·tel·ba·re Kon·s·ti·tu·en·te, Plural: mit·tel·ba·re Kon·s·ti·tu·en·ten

Aussprache:

IPA: [ˈmɪtl̩baːʁə kɔnstituˈɛntə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild mittelbare Konstituente (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Begriff aus der IC-Analyse/Konstituentenanalyse: zerlegt man eine komplexe sprachliche Einheit (Wort, Satz) schrittweise immer wieder in zwei Bestandteile, so sind diejenigen Bestandteile, die nicht bei ein und demselben Analyseschritt gewonnen werden, mittelbare Konstituenten

Sinnverwandte Wörter:

[1] indirekte Konstituente

Gegenwörter:

[1] direkte Konstituente, unmittelbare Konstituente

Oberbegriffe:

[1] Konstituente

Beispiele:

[1] „A ist dabei größte Konstituente seiner selbst, die mit dem ersten Teilungsschritt gewonnenen Konstituenten sind unmittelbare, alle anderen mittelbare Konstituenten.“[1]
[1] „Phrasen können entweder unmittelbare Konstituenten eines Satzes = Satzteile sein (Prädikat, Subjekt, Objekt usw.), oder sie fungieren als Teile solcher Satzteile und sind damit nur mittelbare Konstituenten eines Satzes.“[2]
[1] „Daher wird die Satzanalyse bei ihr nicht, wie bei der Konstituentenstrukturgrammatik, bis hinab zu den Morphemen als letzten mittelbaren Konstituenten des Satzes durchgespielt.“[3]
[1] „Man unterscheidet »unmittelbare Konstituenten« (ICs) und »mittelbare Konstituenten«.“[4]
[1] „Wells nennt im Anschluß an Bloomfield diese Teilkonstruktionen Satzkonstituenten und er unterscheidet wie dieser zwischen (mittelbaren) Konstituenten und unmittelbaren Konstituenten.“[5]
[1] Das Wort „Schreibtischlampe“ besteht in einem ersten Analyseschritt aus „Schreibtisch“ und „Lampe“; anschließend kann man „Schreibtisch“ in „Schreib-“ und „Tisch“ zerlegen. Unmittelbare Konstituenten sind dann „Schreibtisch“ und „Lampe“ sowie „Schreib-“ und „Tisch“; „Schreib-“ und „Lampe“, die zum gleichen Wort gehören, sind jedoch keine unmittelbaren Konstituenten, sondern mittelbare Konstituenten.

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „mittelbare Konstituente

Quellen:

  1. Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Konstituente“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7. Abkürzungen aufgelöst.
  2. Wilfried Kürschner: Grammatisches Kompendium. 3. Auflage. Francke: Tübingen & Basel 1997, Seite 219. ISBN 3-8252-1526-1. In Kapitälchen gedruckt: „unmittelbare Konstituenten eines Satzes = Satzteile“ und „mittelbare Konstituenten“.
  3. Heidrun Pelz: Linguistik für Anfänger. 4, erweiterte und bearbeitete Auflage. Hoffmann und Campe 1981, Seite 150. ISBN 3-455-09171-7.
  4. Klaus Brinker: Konstituentenstrukturgrammatik und operationale Satzgliedanalyse. Athenäum, Frankfurt 1972, Seite 38. ISBN 3-7610-7142-6. „Exklusionsprobe“ gesperrt gedruckt.
  5. Renate Bartsch, Jürgen Lenerz, Veronika Ullmer-Ehrich: Einführung in die Syntax. Scriptor, Kronberg 1977, Seite 49. ISBN 3-589-00056-2. „Selektionsbeschränkung“ in Anführungsstrichen.