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Gewese

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ das Gewese die Gewese
Genitiv des Geweses der Gewese
Dativ dem Gewese den Gewesen
Akkusativ das Gewese die Gewese

Worttrennung:

Ge·we·se, Plural: Ge·we·se

Aussprache:

IPA: [ɡəˈveːzə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gewese (Info)
Reime: -eːzə

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, oftmals abwertend: Aufhebens, Gebaren
[2] umgangssprachlich, oftmals abwertend, landschaftlich: Anwesen

Herkunft:

Bei Gewese handelt es sich um eine Abstraktbildung des 20. Jahrhunderts zum Verb wesen,[1] die aus dem Niederdeutschen stammt.[2]

Synonyme:

[1] Aufstand, Gehabe
[2] Anwesen

Beispiele:

[1] Nachdem wir Julian erklärt hatten, dass sein Ansinnen undurchführbar sein würde, gab es deswegen auch kein großes Gewese mehr.
[1] Es wird wegen Noras Krankheit immer ein riesiges Gewese veranstaltet.
[1] „Ich habe von der wegen Nichtbeachtung ausgefallenen Lesung kein großes Gewese gemacht; aus gutem Grund, man erzählt nicht gern von Niederlagen, solange die Wunden noch nicht vernarbt sind.“[3]
[1] „Ums Kapieren wird ja sowieso viel zuviel Gewese gemacht.“[4]
[2] Brunhilde hat nach dem Tod ihres Erbonkels nun dessen Gewese mit jeder Menge Personal an der Backe.
[2] Dieses Gewese, das sich die Lohmanns zugelegt haben, ist ja viel zu groß für sie.

Redewendungen:

Gewese von etwas machen

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gewese
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gewese
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGewese
[1] The Free Dictionary „Gewese
[1] Duden online „Gewese
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Gewese“, Seite 649.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, „Gewese“, Seite 355
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Gewese“, Seite 649
  3. Hellmuth Karasek: Auf Reisen. Wie ich mir Deutschland erlesen habe. Heyne, München 2014, ISBN 978-3-453-41768-7, Seite 45.
  4. Jakob Arjouni: Chez Max. Diogenes, Zürich 2006, Seite 53

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Gewebe, gewesen
Anagramme: Seeweg