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therapeutischer Clown

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ therapeutischer Clown therapeutische Clowns
Genitiv therapeutischen Clowns therapeutischer Clowns
Dativ therapeutischem Clown therapeutischen Clowns
Akkusativ therapeutischen Clown therapeutische Clowns
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der therapeutische Clown die therapeutischen Clowns
Genitiv des therapeutischen Clowns der therapeutischen Clowns
Dativ dem therapeutischen Clown den therapeutischen Clowns
Akkusativ den therapeutischen Clown die therapeutischen Clowns
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein therapeutischer Clown keine therapeutischen Clowns
Genitiv eines therapeutischen Clowns keiner therapeutischen Clowns
Dativ einem therapeutischen Clown keinen therapeutischen Clowns
Akkusativ einen therapeutischen Clown keine therapeutischen Clowns

Worttrennung:

the·ra·peu·ti·scher Clown, Plural: the·ra·peu·ti·sche Clowns

Aussprache:

IPA: [ˌteʁaˌpɔɪ̯tɪʃɐ ˈklaʊ̯n]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild therapeutischer Clown (Info)

Bedeutungen:

[1] therapeutisch speziell angelernte Person, die, in der Rolle eines Clowns, in Einrichtungen des Gesundheits- (Krankenhäuser, Psychiatrien) und Pflegewesens (Altenheime, Hospize, Pflegeheime) die Patienten und (Pflege- und Altenheim-)Bewohner regelmäßig humoristisch betreut, um ihre Heilung und/oder ihr Befinden zu begünstigen

Synonyme:

[1] Clowndoktor, Clowntherapeut

Gegenwörter:

[1] Zirkusclown

Oberbegriffe:

[1] Clown

Unterbegriffe:

[1] Gericlown, Klinikclown, Krankenhausclown

Beispiele:

[1] „Am ersten internationalen Kongress zum Thema «Humor in der Therapie», der im Oktober 1996 in Basel stattfand, sind erstmals «therapeutische Clowns» vorgestellt worden.“[1]
[1] „Humorinterventionen durch einen therapeutischen Clown – in der Altenpflege etablierte sich für ihn der Begriff ‚Gericlown‘ […] – können helfen, den Umgang und den Zugang zur demenziell erkrankten Person zu verbessern sowie die Pflegekräfte zu entlasten.“[2]
[1] „Insbesondere bei Kindern sind die Heilungseffekte beziehungsweise Schmerzlinderungen durch therapeutische Clowns beachtlich.“[3]
[1] „Sie berichtete wort- und gestenreich aus ihrer Tätigkeit als therapeutischer Clown und bewies dabei anschaulich, dass Lachen in vielerlei Hinsicht ein gutes Medikament gegen viele Alltagsbeschwerden ist.“[4]
[1] „Der Film vermittelt einen nahen und emotionalen Einblick in die Humorarbeit bei der Betreuung und Pflege betagter und dementer Menschen und demonstriert, wie vielfältig und gefühlsvoll Humor von therapeutischen Clowns eingesetzt werden kann.“[5]
[1] „Wenn, um nur ein Beispiel zu nennen, der Protagonist im Rahmen eines Rollenspiels mit Scham provozierenden Bezugspersonen konfrontiert wird, regt der therapeutische Clown ihn konsequent zu einem gegenprovokativen bzw. ‚un-verschämten‘ Verhalten an, sodass die lebensgeschichtlich gewachsenen Hemmungen nicht mehr zum Tragen kommen können. Die entsprechende selbstkritische Reflexion, die solche Hemmungen erst verursacht, verunmöglicht der therapeutische Clown, indem er dem Protagonisten z.B. unaufhörlich respektlose Bemerkungen über die Gegenspieler im Humordrama ins Ohr flüstert, unverschämte Faxen macht oder stereotyp einen bestimmten Kraftausdruck wiederholt […].“[6]
[1] „Als er selbst durch den langen Krankenhausaufenthalt seines Vaters mit der harten und geradezu unmenschlichen Realität in brasilianischen Krankenhäusern konfrontiert wurde, stieg der Wunsch, die Arbeit der therapeutischen Clowns aus New York aufzugreifen und für sein Heimatland nutzbar zu machen. […] Heute sind die therapeutischen Clowns von Wellington Nogueira in mehreren Bundesstaaten in Brasilien vertreten und fest in den Krankenhausalltag eingebunden.“[7]
[1] „Der therapeutische Clown steht dem jeweiligen Protagonisten dabei hilfreich zur Seite. Er sorgt vor allem dafür, dass das selbstkontrollierende Denken ausgeklammert bleibt. Dies erreicht der therapeutische Clown dadurch, dass er den Protagonisten den verschiedensten Mitteln ablenkt:[…].“[8]

Übersetzungen

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Quellen:

  1. Charles E. Ritterband: Mit Clowndoktoren gegen den Ernst der Zeit. Lach-Yoga und Humorkongresse sollen den Weltfrieden retten. Kein Witz. In: NZZOnline. 2. Mai 2004, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  2. M. Rösner: Der Gericlown. Eine Vorstellung. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. Volume 43, Issue 1, Februar 2010, ISSN 1435-1269, Seite 53 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  3. Jochen Peter Breuer, Pierre Frot: Das emotionale Unternehmen. Mental starke Organisationen entwickeln. Emotionale Viren aufspüren und behandeln. 1. Auflage. Gabler Verlag/Springer Fachmedien, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-8349-2076-8, Seite 133 (Zitiert nach Google Books).
  4. Wissen hilft, Brustkrebs besser zu bewältigen. In: Rhein-Zeitung. 28. Februar 2012, Seite 17.
  5. «Die etwas anderen Clowns». In: Die Südostschweiz. 19. März 2012, Seite 3.
  6. Michael Titze: Wie therapeutisch sind Lachgruppen? In: Barbara Wild; mit einem Geleitwort von Otto F. Kernberg (Herausgeber): Humor in Psychiatrie und Psychotherapie. Neurobiologie – Methoden – Praxis. Schattauer, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7945-2796-0, Seite 269 (Zitiert nach Google Books).
  7. Urs Fueglistaller, Christoph Müller, Susan Müller, Thierry Volery (Herausgeber): Die Rolle des Social Entrepreneurs. In: Entrepreneurship. Modelle – Umsetzungen – Perspektiven. Mit Fallbeispielen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 3. Auflage. Gabler Verlag/Springer Fachmedien, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3030-9, Seite 418 (Zitiert nach Google Books).
  8. Michael Titze: Der Pinoccio-Komplex. Wenn das Lachen in die Erstarrung führt und wie Schamgefühle durch Humor überwunden werden können. In: C.-G.-Jung-Gesellschaft Stuttgart (Herausgeber): Jung Journal. Forum für Analytische Psychologie und Lebenskultur. Heft 29: Die Lachnummer, Jahrgang 17, Opus Magnum, Stuttgart, Februar 2013, ISBN 978-3-939322-29-0, ISSN 1867-4690, Seite 37 (Zitiert nach Google Books).