Uskoke

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Uskoke (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Uskoke die Uskoken
Genitiv des Uskoken der Uskoken
Dativ dem Uskoken den Uskoken
Akkusativ den Uskoken die Uskoken

Worttrennung:

Us·ko·ke, Plural: Us·ko·ken

Aussprache:

IPA: [ʊsˈkɔkə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Uskoke (Info)
Reime: -ɔkə

Bedeutungen:

[1] historisch, Frühe Neuzeit: Söldner, der aus von Osmanen besetztem Gebiet geflohen war

Beispiele:

[1] „Hauptgegner der Uskoken waren die Osmanen, deren Schiffe, geführt von muslimischen oder christlichen Untertanen, zu Friedenszeiten in großer Zahl nach Venedig segelten.“[1]
[1] „Als Uskoke war Ivan Lenković erstmals militärisch im Jahre 1539 als Hauptmann von Senj, zudem als Uskokenanführer auf dem Umland von Senj bis an den Flusslauf der Save, in Erscheinung getreten.“[2]
[1] „Das ist unstreitig der Uskoke, sagte er zu dem Kommandanten Leonzio gewendet – der Uskoke, den die Signora im Traume gesehen und den der edle Graf heute in der Wirklichkeit getödtet hat.“[3]
[1] „Der einstige Uskoke vereinigte in sich viele der Vorzüge und der Mängel des Südslaven im Allgemeinen, die sich nach und nach verlieren, wovon die Slovenen einen augenscheinlichen Beweis liefern.“[4]
[1] „Trotz Byron hat der Uskoke noch Interesse, und zwar in dem Genre von Leone Leoni.“[5]
[1] „»Der Uskoke ist einer der hervorstechendsten socialen Urgebilde, welche die Geschichte aufzuweisen hat; er ist der Verbannte, der ein neues Vaterland gefunden, der Besiegte oder Verurtheilte, der, getrennt von den Seinigen und verfolgt von den Herren des Schwertes, mit einem Satze den Graben der Freistätte übersprungen hat.“[6]
[1] „Der Anblick, der sich dem Uskoken und der Kashmirerin bot, wirkte noch erschütternder, als der seltsame Gesang, den sie gehört.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Uskoken
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Uskoken
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalUskoken
[1] Brockhaus-Enzyklopädie in zwanzig Bänden. Siebzehnte, völlig neu neubearbeitete Auflage des Großen Brockhaus. Neunzehnter Band: TRIF–WAL, F.A. Brockhaus GmbH, Wiesbaden 1971, Seite 334, Stichwort „Uskoken“.
[1] Französischer Wikisource-Quellentext „L’Uscoque
[1] Wikisource-Quellentext „Europäische Bibliothek der neuen belletristischen Literatur

Quellen:

  1. Andreas Helmedach: Piraten an der Adriaküste. In: DAMALS. Das Magazin für Geschichte. Oktober 2018, ISSN 0011-5908, Seite 45.
  2. Deutscher Wikipedia-Artikel „Ivan Lenković“ (Stabilversion)
  3. George Sand: Der Uskoke. In: Moderne Schriftsteller und Dichter des Auslandes. Geschichte der neuesten europäischen Literatur in Biographien, Kritiken und Proben. Mit vielen Portraits in Stahlstich. Zweiter Band, Ernst Balde, Cassel 1854, Seite 98 (Zitiert nach Google Books).
  4. Dinko Ferrer Klum: Südslavische Bilder. In: Faust. Poligrafisch-illustrirte Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft, Industrie und geselliges Leben. Mit 72 Kunst-Beilagen verschiedener Druckfächer und vielen Holzschnitten. Zweiter Jahrgang, Wien 1855, Seite 68 (Zitiert nach Google Books).
  5. Correspondenz. Aus Paris (Forts.). In: Zeitung für die Elegante Welt. Achtunddreißigster Jahrgang: November, Nummer 227, Leopold Voss, Leipzig 19. September 1838, Seite 908 (Zitiert nach Google Books).
    Mit dem Uskoken ist hier wohl der Roman von George Sand gemeint.
  6. Cyprian Robert: Die Slawen der Türkei. Zweite Auflage. Erster Theil, Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1847 (übersetzt von Marko Fedorowitsch), Seite 85 (Zitiert nach Google Books).
  7. John Retcliffe: Nena Sahib. Zweiter Band: Die böse Saat, Carl Röhring, Berlin 1859, Seite 464 (Zitiert nach Google Books).