Schicklichkeitsgefühl

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Schicklichkeitsgefühl (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Schicklichkeitsgefühl die Schicklichkeitsgefühle
Genitiv des Schicklichkeitsgefühls
des Schicklichkeitsgefühles
der Schicklichkeitsgefühle
Dativ dem Schicklichkeitsgefühl den Schicklichkeitsgefühlen
Akkusativ das Schicklichkeitsgefühl die Schicklichkeitsgefühle

Worttrennung:

Schick·lich·keits·ge·fühl, Plural: Schick·lich·keits·ge·füh·le

Aussprache:

IPA: [ˈʃɪklɪçkaɪ̯t͡sɡəˌfyːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schicklichkeitsgefühl (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltend, gehoben: (natürliche) Fähigkeit, schicklich zu handeln

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Schicklichkeit und Gefühl sowie dem Fugenelement -s

Sinnverwandte Wörter:

[1] Anstand, Takt

Beispiele:

[1] „Ihr Schicklichkeitsgefühl ist eine Frucht religiösen Bewußtseins, – mein Schicklichkeitsgefühl findet nichts Anstößiges darin, den Dienst eines hübschen Mädchens zu fordern. Mein Schicklichkeitsgefühl harmoniert mit den Rechten der Natur und mit den Eingebungen gesunder Vernunft.“[1]
[1] „Er verweilte besonders bei dem Schicklichkeitsgefühl, welches der Doctor an den Tag legte, indem er verlangte, der Squire solle vor allem befragt und dann erst der Cousine ein förmlicher Antrag gemacht werden.“[2]
[1] „»Sehen Sie,« sagte er, »dies ist die Art und Weise, wie ich daheim bei mir meine Frauenzimmer auf derartige Verstöße gegen alles Scham- und Schicklichkeitsgefühl, die sie natürlich nicht von sich aus sehen und korrigieren würden, aufmerksam mache. O, Unordnung, dein Name ist Weib!«“[3]
[1] „Der Amerikaner nimmt nicht nur aus Freiheits-, Ehr- und Schicklichkeitsgefühl oder gar aus einer Schamhaftigkeit, die den Nebenmenschen durch Roheit und Häßlichkeit zu verletzen befürchtet, sondern deshalb noble Fassons an, weil er zu hohl und seelenlos, zu geistesarm ist, um eine eigne, volkstümliche Lebensart und Sitte von innen heraus zu gestalten, wie es der deutsche Bauer- und Handwerkerstand vermocht hat.“[4]
[1] „Zum Überfluß fehlt ihnen auch das Schicklichkeitsgefühl, ich meine männliches Schicklichkeitsgefühl.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Schicklichkeitsgefühl
[*] Suchergebnisse in der Volltextbibliothek Zeno.org für „Schicklichkeitsgefühl

Quellen:

  1. Conrad von Bolanden: Bankrott. In: Projekt Gutenberg-DE. A. & B. Schuler, 1908, Ein Schaf unter Wölfen. (URL, abgerufen am 30. März 2023).
  2. Edward Lytton Bulwer: Meine Novelle. Erster Band. In: Projekt Gutenberg-DE. Hoffmann'sche Verlags-Buchhandlung, 1868 (übersetzt von Adolf von Winterfeld), Fünfundzwanzigstes Kapitel (URL, abgerufen am 30. März 2023).
  3. Johannes Scherr: Größenwahn. In: Projekt Gutenberg-DE. Max Hesses Verlag, Erster Zwischensatz: Die tragische Geschichte von Ambrosius Gigax, dem Ordnungsfanatiker. (URL, abgerufen am 30. März 2023).
  4. Bogumil Goltz: Zur Geschichte und Charakteristik des deutschen Genius. In: Projekt Gutenberg-DE. Bibliographisches Institut, XVIII. Die Deutschen und Franzosen in Parallele gestellt. (URL, abgerufen am 30. März 2023).
  5. Joseph Conrad: Spiel des Zufalls. In: Projekt Gutenberg-DE. S. Fischer Verlag, 1926 (übersetzt von Ernst Wolfgang Freißler), II Die Fynes und ihre Freundin (URL, abgerufen am 30. März 2023).