Quiddje

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Quiddje (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Quiddje die Quiddjes
Genitiv des Quiddjes der Quiddjes
Dativ dem Quiddje den Quiddjes
Akkusativ den Quiddje die Quiddjes

Nebenformen:

Quiddsche, Quittje, Quietje

Worttrennung:

Quidd·je, Plural: Quidd·jes

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Quiddje (Info)

Bedeutungen:

[1] hamburgisch scherzhaft bis spöttisch: Person, die nicht in Hamburg gebürtig, sondern zugereist ist

Herkunft:

Das Wort ist dem Niederdeutschen entlehnt.[1] Die weitere Herkunft ist unbekannt.[2]

Beispiele:

[1] „Hättest du früher hier eine Bockwurst verlangt, dann hätten sie dir so ein kurzes knuppliges Ding in die Hand gedrückt, womöglich mit Speckstücken drin und Thymian oder sonst einem schrecklichen Gewürz, und sie hätten dich als Butenlänner und Quiddje eintaxiert, und wohl mit Recht, denn ein Hamburger aß keine Bockwurst, ein Hamburger aß Knackwurst, und er bestellte auch Knackwurst, wenn er Knackwurst haben wollte, aber jetzt mußte er Bockwurst sagen, wenn er Knackwurst haben wollte, jedenfalls auf der Reeperbahn, wo die meisten Kunden Ausländer oder Quiddjes waren.“[3]
[1] „Diese »Spenden« wurden sogar noch großzügiger, nachdem die Frauen von Tante Möller erfahren hatten, dass ich ein echter gebürtiger Hamburger war und nicht – wie jedermann geglaubt hatte – ein Quiddje, ein verächtlicher Ausdruck der Hamburger für alle, die das ungeheuerliche Pech hatten, nicht innerhalb der Stadtgrenzen Hamburgs das Licht der Welt erblickt zu haben.“[4]
[1] „Die dritte Kategorie bildeten die Zugereisten, die noch heute halb liebevoll, halb spöttisch ›Quiddjes‹ genannt werden. Zu früheren Zeiten waren die Quiddjes aber auch diejenigen, über die manch konservativer Hanseat seine vornehme Nase rümpfte.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Quiddje
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalQuiddje
[1] Auf Grund der Vorarbeit von Christoph Walther und Agathe Lasch herausgegeben von Beate Hennig und Jürgen Meier (Herausgeber): Hamburgisches Wörterbuch. 3. Band: L–R, Wachholtz, Neumünster 2004, ISBN 3-529-04603-5, Seite 929.
[1] Daniel Tilgner: Quiddje. In: Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Herausgeber): Hamburg Lexikon. 3., aktualisierte Auflage. Ellert und Richter Verlag GmbH, Hamburg 2005, ISBN 3-8319-0179-1, Seite 556.

Quellen:

  1. Auf Grund der Vorarbeit von Christoph Walther und Agathe Lasch herausgegeben von Beate Hennig und Jürgen Meier (Herausgeber): Hamburgisches Wörterbuch. 3. Band: L–R, Wachholtz, Neumünster 2004, ISBN 3-529-04603-5, Seite 929.
  2. Daniel Tilgner: Quiddje. In: Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Herausgeber): Hamburg Lexikon. 3. Auflage. Ellert und Richter Verlag GmbH, Hamburg 2005, ISBN 3-8319-0179-1, Seite 556.
  3. Hermann Kant: Die Aula. Roman. Rütten & Loening, Berlin 1965, Seite 185.
  4. Hans J. Massaquoi; mit einem Nachwort von Ralph Giordano: »Neger, Neger, Schornsteinfeger!« Meine Kindheit in Deutschland. Vollständige Taschenbuchausgabe, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur, ©1999 (Originaltitel: Destined to Witness, übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann aus dem Amerikanischen), ISBN 978-3-426-61854-7, Seite 38–39 (Lizenzausgabe mit Genehmigung des Scherz Verlages, Bern/München/Wien).
  5. Nina Paulsen: 5 Geht nicht, gibt’s nicht! In: Stadtgespräche aus Hamburg. Gmeiner Verlag, Meßkirch 2014, ISBN 978-3-8392-4416-6, Seite [ohne Seitenzahl] (E-Book; zitiert nach Google Books).

Quiddje (Niederdeutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural

Nominativ de Quiddje de Quiddjes

Objektiv den Quiddje de Quiddjes

Nebenformen:

Quittje, Quietje

Worttrennung:

Quidd·je, Plural: Quidd·jes

Aussprache:

IPA: [ˈkvɪˑdˑjə][1]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] hamburgisch scherzhaft bis spöttisch: Person, die nicht in Hamburg gebürtig, sondern zugereist ist

Beispiele:

[1]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Plattmakers-Wörterbuch „Quiddje

Quellen:

  1. Plattmakers-Wörterbuch „Quiddje