Jischuv

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Jischuv (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Jischuv
Genitiv des Jischuv
Dativ dem Jischuv
Akkusativ den Jischuv

Worttrennung:

Ji·schuv, kein Plural

Aussprache:

IPA: [jɪˈʃuːf], [ˈjɪʃʊf]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Jischuv (Info)

Bedeutungen:

[1] jüdische Bevölkerungsgruppe und deren Siedlungsgebiet in der südwestlichen Levante (Palästina¹) bis zur Staatsgründung Israels 1948

Unterbegriffe:

[1] alter Jischuv, neuer Jischuv

Beispiele:

[1] „Als Politiker hatte Ben-Gurion immer ein nahezu unheimliches Talent, den jeweiligen Brennpunkt der Macht auszumachen, und das war angesichts der ständig wechselnden Szenerie im Jischuv — der jüdischen Gemeinschaft in Palästina — keineswegs einfach. Ben-Gurion war dort, wo die Macht war. Folgt man seiner Karriere, so kann man die Entwicklung des Jischuv aus einer winzigen Gemeinschaft in Türkisch-Palästina bis hin zu dem militanten Israel des Sinai-Feldzuges von 1956 und später nachzeichnen.“[1]
[1] „Zweig war nicht der einzige, der die Erfahrung machen mußte, daß es leichter war, in der Diaspora Zionist zu sein, als im ‚Jischuv‘, dem Vorläufer des jüdischen Staates in Palästina, ein Auskommen zu finden.“[2]
[1] „Noch vor der Staatsgründung 1948, in der Phase der Besiedlung (‚Jischuv‘), seien durch die verschiedenen Einwanderungswellen unterschiedliche Identitäten entstanden.“[3]
[1] „Reuven Rubin war einer der ersten Künstler des Jischuv, der internationale Anerkennung erlangte. […] Nach einem Aufenthalt in New York, wo er mit einer Ausstellung in der Galerie des berühmten Fotografen Alfred Stieglitz den künstlerischen Durchbruch schaffte, kehrte er 1922 dauerhaft nach Palästina zurück, wo er zum führenden Künstler des Jischuv wurde.“[4]
[1] „Die Boykottidee gab es schon vor 2005, ja es gab sie schon seit der Zeit vor der Staatsgründung Israels, als arabische Staaten den Jischuv, die prästaatliche jüdische Siedlung in Palästina, boykottierten.“[5]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Jischuw.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Quellen:

  1. Uri Avnery: Mit den Arabern leben? Israel zwischen Zukunft und Zionismus. In: DER SPIEGEL. Nummer 8, 17. Februar 1969, ISSN 0038-7452, Seite 78 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 1. November 2018).
  2. Henryk M. Broder: Einordnung und frühes Leid. In: DIE ZEIT. Nummer 49, 2. Dezember 1983, ISSN 0044-2070, Seite 78 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 1. November 2018).
  3. Kulturkämpfe. In: Frankfurter Rundschau. 8. Februar 2002, ISSN 0940-6980, Seite 10.
  4. Simon Grünewald: Pionier mit Palette. Zwei Retrospektiven in Tel Aviv und Jerusalem zeigen das Werk des israelischen Malers Reuven Rubin. In: Jüdische Allgemeine Online. 4. Januar 2007, ISSN 1618-9701 (URL, abgerufen am 1. November 2018).
  5. Richard C. Schneider: Von Orbán bis Corbyn: Die neue Normalität des Antisemitismus. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. Nummer 9’18, September 2018, ISSN 0006-4416, Seite 79 (Onlineausgabe: URL, URL: PDF 573 kB, abgerufen am 1. November 2018).