Hoatzin

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Hoatzin (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Hoatzin die Hoatzine
Genitiv des Hoatzins der Hoatzine
Dativ dem Hoatzin den Hoatzinen
Akkusativ den Hoatzin die Hoatzine
[1] ein Hoatzin im Blätterwerk
[1] zwei Hoatzine im Geäst
[1] im Abflug befindlicher Hoatzin

Worttrennung:

Ho·at·zin, Plural: Ho·at·zi·ne

Aussprache:

IPA: [ˈhoːa̯t͡sɪn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hoatzin (Info)

Bedeutungen:

[1] (in den tropischen Regenwäldern des nördlichen Südamerikas beheimateter) größerer, schwerer Vogel (Opisthocomus hoazin), mit kleinem Kopf, langem Hals und Schwanz, dessen buntes Gefieder markant für diese Art in Teilen bronze-, cremefarbenen, beige, kastanienbraun, braun und weiß durchsetzt ist

Synonyme:

[1] Schopfhuhn, Stinkvogel, Zigeunerhuhn

Oberbegriffe:

[1] Vogel

Beispiele:

[1] Die systematische Einordnung des Hoatzins ist bisher völlig ungeklärt.
[1] „Der Hoatzin lebt in den nördlichen und zentralen Teilen Südamerikas entlang von Flussläufen, an Seen und Teichen sowie in Sümpfen.[…]Der Hoatzin ernährt sich fast ausschließlich von pflanzlicher Nahrung, in erster Linie von schwerverdaulichen Blättern bestimmter Pflanzen.[…]Der Hoatzin kann zwar fliegen, allerdings schlecht und mit nur wenig Ausdauer.[…]Aufgrund dieser Flügelkrallen wurde dem Hoatzin lange Zeit eine Verwandtschaft mit dem Urvogel Archaeopteryx nachgesagt.[…]Auch wenn derzeit keine akute Gefährdung des Hoatzins vorliegt, so wird er doch durch die Zerstörung seines Lebensraumes, vor allem im Amazonas-Regenwald, durch Abholzung und Brandrodung für Plantagen, Siedlungen und Rinderweiden bedroht.“[1]
[1] „Zur Kommunikation mit anderen Artgenossen stößt der Hoatzin Grunzlaute aus, die mehrmals wiederholt werden.[…]Bereits nach drei Tagen kann das Hoatzin-Küken sich selbst retten, wenn ihm Gefahr droht.“[2]
[1] „Unbeantwortet blieb aber eine grundsätzliche Frage, nämlich die nach der Verwandtschaft und Herkunft des Hoatzins.[…]Schließt man eine voneinander unabhängige, gleichartige Entwicklung in Afrika und Südamerika aus, für die es von den Fossilien her auch keine Anhaltspunkte gibt, muss man annehmen, dass Hoatzine von einem Kontinent zum anderen gelangt sind.“[3]
[1] „Genau wie ein Rind, das das einmal gefressene Gras ebenfalls lange im Bauch behält, schleppt ein Hoatzin relativ viel Nahrung in seinem Körper mit sich herum.[…]Um das schwer verdauliche Grün gut verwerten zu können, hat der Hoatzin einen extrem großen Kropf. Während andere Vögel in diesem sackförmigen Organ die Nahrung nur einweichen, bevor sie in den Magen kommt, ist der Hoatzin-Kropf ein echtes Verdauungsorgan.[…]Während es bei den Säugetieren eine ganze Reihe von Wiederkäuern mit Pansen gibt, kennen Ornithologen die Verdauung im Kropf nur beim Hoatzin.[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Hoatzin
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHoatzin

Quellen:

  1. WWF: Hoatzin. Ein seltsamer Vogel. Abgerufen am 27. April 2012.
  2. Carolin Stihler: Hoatzin-Küken retten sich selbst. In: geo.de. 17.12.2010 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  3. Reinhard Wandtner: Hoatzin: Floßfahrt eines seltsamen Vogels. In: FAZ.NET. 2. Januar 2012 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  4. Roland Knauer: Biologie: Flügellahm über den Atlantik. In: Der Tagesspiegel Online. 20. März 2012 (URL, abgerufen am 27. April 2012).