linksrekursiv

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linksrekursiv (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
linksrekursiv
Alle weiteren Formen: Flexion:linksrekursiv

Worttrennung:

links·re·kur·siv, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈlɪŋksʁekʊʁˌziːf]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild linksrekursiv (Info)

Bedeutungen:

[1] Informatik, Mathematik, Linguistik, fachsprachlich: eine die Produktion (Regel) oder die Grammatik (Beschreibung) einer Formalen Sprache (auf Logik basierenden, abstrakten, künstlichen Sprache) betreffende Eigenschaft

Gegenwörter:

[1] rechtsrekursiv

Beispiele:

[1] „Eine Produktion heißt linksrekursiv, falls das am weitesten links stehende Symbol der rechten Seite mit dem Symbol der linken Seite identisch ist; eine Grammatik heißt linksrekursiv, falls sie linksrekursive Produktionen enthält.“[1]
[1] Jede linksrekursive Produktion macht eine Grammatik trivialerweise linksrekursiv. Hingegen gibt es linksrekursive Sprachen, die keinerlei linksrekursive Produktionen enthalten müssen.
[1] Sei G eine kontextfreie Grammatik. Eine Produktion von G heißt direkt rekursiv, wenn sie die Form AαAβ hat. Sie heißt direkt linksrekursiv, wenn α = ε, direkt rechtsrekursiv, wenn β = ε ist. […] Der Benutzer muß seine Grammatik so transformieren, daß sie nicht mehr linksrekursiv ist […][2]
[1] In den Fällen, wo man es nun mit multipler Komplementation zu tun hat, ist es durchaus vorstellbar, daß hier die intermediäre Ebene eine andere Kopf-Komplement-Abfolge ausweist als die minimale Projektionsebene. Wir illustrieren dies anhand der nachfolgenden kopfinitialen Strukturen, wobei die erste rechts- und die zweite linksrekursiv ist: […][3]
[1] Wir können das Problem dadurch lösen, dass wir die linksrekursiven Regeln durch entsprechende rechtsrekursive Regeln ersetzen.[4]

Wortbildungen:

Linksrekursivität

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „linksrekursiv
[1] Kleines Wörterbuch sprachwissenschaftlicher Termini, herausgegeben von Rudi Conrad (1975): Synonym für linksverzweigend, Seite 161.

Quellen:

  1. Tobias Häberlein: Praktische Algorithmik mit Python. Abgerufen am 5. April 2022.
  2. Dang Dinh Ang, Rudolf Gorenflo, Vy Khoi Le, Dang Duc Trong, Moment Theory and Some Inverse Problems in Potential Theory and Heat Conduction (ISBN 3540440062), Seite 323
  3. Frank Beckmann, Studia Linguistica Germanica: Untersuchungen zur Grammatik der Adjunkte (ISBN 3110145944), Kapitel 5, Seite 109
  4. Ulrich Hedtstück, Einführung in die theoretische Informatik: Formale Sprachen und Automatentheorie, 4. Auflage (ISBN 9783486582697), Seite 107