kulturelle Aneignung

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kulturelle Aneignung (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination[Bearbeiten]

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ kulturelle Aneignung kulturelle Aneignungen
Genitiv kultureller Aneignung kultureller Aneignungen
Dativ kultureller Aneignung kulturellen Aneignungen
Akkusativ kulturelle Aneignung kulturelle Aneignungen
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die kulturelle Aneignung die kulturellen Aneignungen
Genitiv der kulturellen Aneignung der kulturellen Aneignungen
Dativ der kulturellen Aneignung den kulturellen Aneignungen
Akkusativ die kulturelle Aneignung die kulturellen Aneignungen
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine kulturelle Aneignung keine kulturellen Aneignungen
Genitiv einer kulturellen Aneignung keiner kulturellen Aneignungen
Dativ einer kulturellen Aneignung keinen kulturellen Aneignungen
Akkusativ eine kulturelle Aneignung keine kulturellen Aneignungen

Worttrennung:

kul·tu·rel·le An·eig·nung, Plural: kul·tu·rel·le An·eig·nun·gen

Aussprache:

IPA: [kʊltuˌʁɛlə ˈanˌʔaɪ̯ɡnʊŋ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild kulturelle Aneignung (Info)

Bedeutungen:

[1] Übernahme von Ausdrucksformen oder Artefakten, Geschichte und Wissensformen von Trägern einer anderen Kultur oder Identität[1]

Herkunft:

Wortverbindung aus dem Adjektiv kulturell und dem Substantiv Aneignung

Oberbegriffe:

[1] Aneignung

Beispiele:

[1] „Nach der Brasserie Lorraine in Bern sagt auch ein Zürcher Kulturlokal einen Auftritt eines weissen Rasta-Musikers ab. Die Debatte um kulturelle Aneignung dreht weiter.“[2]
[1] „Das Konzept der kulturellen Aneignung und das, was darunter verstanden wird, sind dieser Tage in aller Munde – und Gegenstand zahlreicher, teils erbittert geführter Diskussionen.“[3]
[1] „Die gesamte Menschheitsgeschichte sei eine Geschichte kultureller Aneignungen, ohne die es keine Entwicklung gegeben hätte, so die Professorin der Johann Wolfgang-Goethe-Universität.“[4]
[1] „Musik sei entstanden durch Vermischung der Kulturen und Wanderung. Er mache die Musik, die er fühle. ‚Wenn jemand anders sagt, das ist kulturelle Aneignung, dann interessiert mich das einen Scheißdreck‘, so Schneider.“[5]
[1] „Auch die deutsche Ethnologin Susanne Schröter findet die Diskussion um kulturelle Aneignung, wie sie derzeit geführt wird, problematisch. ‚Die Skandalisierung der kulturellen Aneignungen weist eine Reihe von Absurditäten auf.‘“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Kulturelle Aneignung
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „kulturelle Aneignung

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Kulturelle Aneignung“ (Stabilversion)
  2. Jacqueline Lipp: Jetzt auch in Zürich: Linke Bar sagt Konzert von weissem Musiker mit Dreadlocks ab – und muss sich erklären. In: NZZOnline. 17. August 2022, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 10. Februar 2023).
  3. Was ist für Sie kulturelle Aneignung?. In: Der Standard digital. 29. August 2022 (URL, abgerufen am 10. Februar 2023).
  4. SWR: Empathisch feiern – wie die fünfte Jahreszeit für alle lustig wird. In: Südwestrundfunk. 3. Februar 2023 (URL, abgerufen am 10. Februar 2023).
  5. Carolin Klinger: Helge Schneider über kulturelle Aneignung – „Das interessiert mich einen Scheißdreck“. In: stuttgarter-nachrichten.de. 9. Februar 2023, abgerufen am 10. Februar 2023.
  6. Andrea Sosa,Denis Düttmann: Von Dreadlocks zu indigenen Mustern: Was ist kulturelle Aneignung?. In: Wiener Zeitung Online. 22. August 2022 (URL, abgerufen am 10. Februar 2023).