derwischen

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derwischen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich derwische
du derwischst
er, sie, es derwischt
Präteritum ich (derwischte)
Konjunktiv II ich (derwischte)
Imperativ Singular derwische!
derwisch!
Plural derwischt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
derwischt, derwuschen haben
Keine weiteren Formen

Anmerkung zur Konjugation:

Die konjugierte Form „du derwischt“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist. Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.

Alternative Schreibweisen:

bairisch: derwischn, dawischn

Worttrennung:

der·wi·schen, Partizip II: der·wischt, veraltend der·wu·schen

Aussprache:

IPA: mittelbairisch: [dɐˈvɪʃn̩]
Hörbeispiele: mittelbairisch: Lautsprecherbild derwischen (Info)
Reime: -ɪʃn̩

Bedeutungen:

[1] bairisch: erwischen

Herkunft:

[1] aus der Vorsilbe der- und dem Verb wischen.

Synonyme:

[1] erwischen

Beispiele:

[1] „Wo habt’s denn die derwuschen?“[1]
[1] „»Aha?« fragte Oswald dagegen: »und wer ist’s gewesen, der sich aus all meinen Höllenflammen nichts gemacht und dennoch die Martina derwuschen hat?«“[2]
[1] „Von die Schaf und von die Rehböck red i gar net, die wo der scho gwildert hat! Ja — und moanst, daß ma den Kerl dawischn kunnt?“[3]
[1] „»Derwischen wenn s'n, an König vo Preiße und sein plärrmäulerten Bismarck, na werdn s' oi zwoa aufg'hängt!« erzählte der Schmied Banzer.“[4]
[1] „‚Besser wia nix!‘ hat der Fuchs g’sagt, wia er vom Gickerl grad a Federn derwischt hat.“[5]
[1] „Vielleicht derwisch i do an Haflinger Hengst«, schloß der Muggenthaler alsdann.“[6]

Redewendungen:

[1] da lasse dich derwischen! – „Wage es bloß nicht!“

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 2. Auflage. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1998, ISBN 3-88034-983-5, Seite 88
[1] Leopold Ziller: Was nicht im Duden steht. Ein Salzburger Mundart-Wörterbuch. 1. Auflage. Selbstverlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1979, Seite 48
[1] Johann Rottmeir: Bazi, Blunzn, Breznsoizer. Volk Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86222-184-4, Seite 88 „dawischn“

Quellen:

  1. Georg Freiherr von Ompteda: Der Venusberg. E. Fleischel & Company, 1912, Seite 70 (Google Books).
  2. Karl Spindler: Der Vogelhändler von Imst. 3, Seite 13 (Google Books).
  3. Lena Christ: Bayrische G’schichten. Jazzybee Verlag Jürgen Beck, Altenmünster 2012, ISBN 3849607844, Seite 72 (Google Books).
  4. Oskar Maria Graf: Die Chronik von Flechting. Ein Dorfroman. 2. Auflage. dtv, München 1980, ISBN 3-7991-5826-X, Seite 96
  5. Josef Fendl: Nix wie lauter Sprüch. 7. Auflage. W. Ludwig Verlag, Pfaffenhofen 1984, ISBN 3-7787-3761-0, Seite 12
  6. Carl Borro Schwerla (Herausgeber): Das weiss-blaue Kopfkissenbuch. 11. Auflage. Hugendubel, München 1987, ISBN 3-88034-010-2, Seite 40

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: erwischend, wendischer, wichsender, wischender