bestuhlgängeln

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bestuhlgängeln (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich bestuhlgängele
du bestuhlgängelst
er, sie, es bestuhlgängelt
Präteritum ich bestuhlgängelte
Konjunktiv II ich bestuhlgängelte
Imperativ Singular bestuhlgängel!
bestuhlgängele!
Plural bestuhlgängelt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
bestuhlgängelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:bestuhlgängeln

Worttrennung:

be·stuhl·gän·geln, Präteritum: be·stuhl·gän·gel·te, Partizip II: be·stuhl·gän·gelt

Aussprache:

IPA: [bəˈʃtuːlˌɡɛŋl̩n]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild bestuhlgängeln (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltet: mit Kot beschmutzen

Herkunft:

In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts mit der Absicht entstanden, den harten Ausdruck auf komische Art milder zu gestalten.[1]
Ableitung vom Substantiv Stuhlgang mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be-

Sinnverwandte Wörter:

[1] bekoten

Oberbegriffe:

[1] verschmutzen

Beispiele:

[1] „Sich bestuhlgängeln, eigentlich, beim Stuhlgange sich mit Unflat besudeln; dann überhaupt, sich mit Unflat besudeln.“[2]
[1] „Ein dünner und öfterer Stuhlgang, als gewöhnlich, heißt ein Durchfall; daher sich bestuhlgängeln, im Scherze, sich im Stuhlgange verunreinigen.“[3]
[1] „Wir kamen endlich zu Boden / und sületen einander so lange in dem Koth herum / biß wir oben so bestuhlgängelt waren / als wie unten.“[4]
[1] „[…] kaum aber war der Vogel aus der Hand, und in der freyen Luft, da bestuhlgängelte dieser den gütigen Kaiser bis über die Ohren.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „bestuhlgängeln

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „bestuhlgängeln
  2. Wörterbuch der deutschen Sprache: A bis E. 1, Joachim Heinrich Campe. Abgerufen am 5. Mai 2017.
  3. Oekonomische Encyclopaedie oder allgemeines System, Band 177. Abgerufen am 5. Mai 2017.
  4. Die Musikerromane, Wolfgang Caspar Printz. Abgerufen am 5. Mai 2017.
  5. Aachensche Geschichten: überhaupt als Beyträge, Karl Franz Meyer. Abgerufen am 5. Mai 2017.