Spitzbübin

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Spitzbübin (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Spitzbübin die Spitzbübinnen
Genitiv der Spitzbübin der Spitzbübinnen
Dativ der Spitzbübin den Spitzbübinnen
Akkusativ die Spitzbübin die Spitzbübinnen

Worttrennung:

Spitz·bü·bin, Plural: Spitz·bü·bin·nen

Aussprache:

IPA: [ˈʃpɪt͡sˌbyːbɪn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Spitzbübin (Info)

Bedeutungen:

[1] eine schlaue Kriminelle, eine gerissene Gaunerin, eine liebenswerte Schelmin

Herkunft:

Ableitung (speziell Motion, Movierung) von Spitzbub mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -in (plus Umlaut)

Synonyme:

[1] Diebin, Galgenbrut, Luder, Schelmin, Schlampe, Weibsstück

Männliche Wortformen:

[1] Spitzbube

Oberbegriffe:

[1] Gaunerin, Kriminelle

Beispiele:

[1] Sie hatten sich beide so herzlich lieb, // Spitzbübin war sie, er war ein Dieb.[1]
[1] Sein Vetter Tom sagte, alle Italiener seien Spitzbuben bis auf den einzigen Umstand, daß sie nicht stehlen. Hätte er liebenswürdiger ausgesehen, so würde er auch die Bemerkung gemacht haben, daß alle Italienerinnen Spitzbübinnen sind.[2]
[1] Darum habe ich beschlossen, du sollst gescheit sein und sollst sie dadurch mit der Nase darauf stoßen, was den armen Schürzenjägern bevorstände, wenn die Huren nicht Spitzbübinnen, treulose Schurkinnen, dumme Gänse, Eselinnen, Schlumpen, Taugenichtse, Trunkenboldinnen, alberne schuftige Ignorantinnen, der Teufel und noch Schlimmeres wären.[3]
[1] Die Spitzbübinnen alle drei schrien laut auf, als sie mein starrendes Glied vor sich sahen wie eine Lanze vor dem Behemoth.[4]
[1] „Nachdem ich ihn hinausbefördert hatte, legte ich mich sehr befriedigt über das Gesehene und Getane schlafen; denn das gab mir völlige Freiheit der Spitzbübin gegenüber.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Spitzbübin
[*] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Spitzbübin
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Spitzbübin
[1] Duden online „Spitzbübin
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSpitzbübin

Quellen:

  1. Heinrich Heine: Ein Weib. Vers 1–2. In: (ders.): Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21972, S. 281, online.
  2. Heinrich Heine: Reisebilder. Dritter Teil. Reise von München nach Genua. Kap. 27. In: (ders.): Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 3, Berlin und Weimar 21972, S. 251, online.
  3. Pietro Aretino: Die Gespräche des göttlichen Pietro Aretino. 2. Teil. 1. Tag. Leipzig 1980, S. 197, online.
  4. Anonym: Schwester Monika. München 1971, S. 97, online.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VIII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 90.