Marktschreier

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Marktschreier (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Marktschreier die Marktschreier
Genitiv des Marktschreiers der Marktschreier
Dativ dem Marktschreier den Marktschreiern
Akkusativ den Marktschreier die Marktschreier
[1] ein Marktschreier in Hamburg

Worttrennung:

Markt·schrei·er, Plural: Markt·schrei·er

Aussprache:

IPA: [ˈmaʁktˌʃʁaɪ̯ɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Marktschreier (Info)

Bedeutungen:

[1] Händler, der auf einem Markt lauthals, in aufdringlicher, unangenehmer Art für seine Waren wirbt

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Markt und Schreier;
belegt seit dem 17. Jahrhundert[1]

Weibliche Wortformen:

[1] Marktschreierin

Beispiele:

[1] „Es gibt nichts Komischeres als diese Marktschreier. Bis zur Raserei steigert sich ihr Geschäftseifer, es scheint, als ob sich ein Kampf auf Leben und Tod zwischen den verschiedenen Konkurrenten entwickle. Die ruhigen, kalten Engländer kennt man nicht wieder, man glaubt betrunkene Italiener oder Franzosen zu sehen, welche sich untereinander erdolchen wollen; […].“[2]
[1] „Noch bis zum Sonntag macht der Hamburger Fischmarkt in München Station. Die Marktschreier aus dem Norden sorgen mit Fischbrötchen und Küstennebel für Waterkantgefühl auf dem Wittelsbacher Platz.“[3]
[1] „Man vergisst dies im Licht der sich überschlagenden Ereignisse gern, aber lange, bevor er in die Politik ging, hatte Trump als Marktschreier bereits das Millionenpublikum erobert, das nun Basis seiner Macht ist.“[4]
[1] „Nachdem Johann Georg Hamann sich in einem Gasthaus eingemietet und eine Kanne schwarzen Tee getrunken hatte, nahm er eine Kutsche und fuhr hinaus zu einem Marktschreier in Islington, der, wie er von einem Reisenden gehört hatte, sämtliche Sprachfehler zu beheben in der Lage sei.“[5]

Wortbildungen:

marktschreierisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Marktschreier
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Marktschreier
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Marktschreier
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMarktschreier
[1] Duden online „Marktschreier
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Marktschreier“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 „schreien: Marktschreier“, Seite 1242 f.
  2. Georg Weerth → WP: Englische Reisen. In: Projekt Gutenberg-DE. Ein Jahrmarkt in Yorkshire (URL).
  3. Frische Fische. In: Welt Online. 9. Juni 2010, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 22. November 2013).
  4. Malte Herwig: Rammbock. In: Stern. Nummer Heft 7, 2017, Seite 26-35, Zitat Seite 35.
  5. Klaas Huizing: Das Ding an sich. Eine unerhörte Begebenheit aus dem Leben Immanuel Kants. Albrecht Knaus, München 1998, ISBN 3-8135-0084-5, Seite 34.