Genderideologie

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Genderideologie (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Genderideologie die Genderideologien
Genitiv der Genderideologie der Genderideologien
Dativ der Genderideologie den Genderideologien
Akkusativ die Genderideologie die Genderideologien

Alternative Schreibweisen:

Gender-Ideologie

Worttrennung:

Gen·der·ideo·lo·gie, Plural: Gen·der·ideo·lo·gi·en

Aussprache:

IPA: [ˈd͡ʒɛndɐʔideoloˌɡiː]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Genderideologie (Info)

Bedeutungen:

[1] oft abwertend: eine systematisch von bestimmten gesellschaftlichen Anschauungen geprägte, tradierte Geschlechterrollen und -vorstellungen dezidiert abweisende (aber oft als dogmatisch oder übertrieben angesehene) Herangehensweise an Fragen der Geschlechtergleichstellung und des Verständnisses von Geschlecht („Gender“)

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Gender und Ideologie

Oberbegriffe:

[1] Ideologie

Beispiele:

[1] „‚Das Thema ist höchst umstritten - nicht nur in allen Bereichen der Gesellschaft, sondern auch innerkirchlich‘, teilte Voderholzers Sprecher Clemens Neck mit. ‚Steht doch die Genderideologie in massivem Gegensatz zur biblischen Anthropologie.‘“[1]
[1] „Dennoch sei dies keine Anpassung an grüne Vorstellungen: ‚Grüne und Linke wollen tendenziell jeden Unterschied zwischen Geschlechtern verwischen. Die FDP ist die Alternative für Frauen, die selbstbestimmt leben und die sich von jeder Form der Genderideologie frei machen wollen.‘“[2]
[1] „Kurze Hoffnung, ihm möge der rechte Kampfbegriff ‚Genderideologie‘ nur versehentlich in die Bäckertüte gerutscht sein, aber auch FDP-Generalsekretärin Nicola Beer erklärte: ‚Wir möchten Frauen, die nicht auf linke Staatswirtschaft und Genderideologie hereinfallen, aber auch die alten Rollenbilder, wie die der CSU, ablehnen.‘“[3]
[1] „Damit kommen wir zu einem Thema, mit dem Lehmann in Ermangelung vernünftiger Argumente beginnt: nämlich ‚gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘ und ‚Hetze‘. Er meint, unser Artikel habe ‚einen Frontalangriff gegen LGBTIQ*‘ unternommen und triefe ‚vor Homo- und Transfeindlichkeit.‘ Diese Aussagen sind unbegründet und bleiben wenig überraschend von Lehmann unbelegt. Tatsächlich hat ein Transsexuellennetzwerk, dass sich von der ‚Genderideologie‘ ausdrücklich distanziert, auf unseren Beitrag positiv reagiert.“[4]
[1] „Unter Leitung einer dreiköpfigen Redaktion hatte das Gunda Werner Institut der grünennahen Böll-Stiftung ein Wiki erstellt, in dem von ihr identifizierte Gegner der Genderideologie denunziert und in einem Kontext bis hin zu eindeutigen Rechtsextremisten dargestellt wurden. Dabei traf es nicht nur knallharte Reaktionäre oder Lebensschützer, sondern auch den liberalen Journalisten Harald Martenstein, den stets diskussionsfreudigen Blogger Hadmut Danisch, und auch absolute Randfiguren von regionalen Vereinen, die eine abweichende Meinung zur Familienpolitik vertraten.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Genderideologie
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Genderideologie
[1] Duden online „Genderideologie
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGenderideologie

Quellen:

  1. Regensburger Bischof Voderholzer will übers Gendern reden. In: Zeit Online. 11. Januar 2022, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 18. Februar 2023).
  2. Martin Reeh: Für Europa, gegen „Genderideologie“. In: taz.de. 14. Mai 2018, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 18. Februar 2023).
  3. Margarete Stokowski: Die gehen nicht so leicht weg. In: Spiegel Online. 15. Mai 2018, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 18. Februar 2023).
  4. Uwe Steinhoff: Warum der gegen uns gerichtete Vorwurf der „Hetze“ unbegründet ist. In: Welt Online. 15. Juni 2022, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 18. Februar 2023).
  5. Don Alphonso: Datenreichtum und Kritik: Böll-Stiftung nimmt Onlinepranger Agentin vom Netz. In: FAZ.NET. 4. August 2017 (URL, abgerufen am 18. Februar 2023).