Diskussion:aus dem Nähkästchen plaudern

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Frauen vor Nähkästchen[Bearbeiten]

Zitat: Zur gepflegten Dame des 19. Jahrhunderts gehörte ein Nähkästchen ebenso selbstverständlich, wie heute das Schminktäschchen. In geselliger Damenrunde traf man sich zum Nähkränzchen und tauschte nebenher den neuesten Klatsch und Tratsch aus. In diesem Nähkästchen, einem Accessoire, das für gewöhnlich nie in Männerhände fiel, lag zwischen Nadel und Faden daher auch manch Geheimnis verborgen. Es war nicht nur Aufbewahrungsort für's Handwerkszeug, sondern eignete sich hervorragend, um geheime Briefe oder persönlichen Krimskrams vor dem Angetrauten zu verstecken.

Ich behaupte mal, zur "gepflegten Dame des 19. Jahrhunderts" gehörte kein Nähkästchen sondern mindestens ein Dienstmädchen, das für sie die niederen Sockenstopfarbeiten erledigte. Die Vorstellung dass die hohen Damen ständig ihr Nähkästchen mit sich herumschleiften, oder sich zu geselligen Nährunden trafen, ist schon einigermaßen absurd.

Vielmehr gehörte es in besseren bürgerlichen Kreisen zum guten Stil, dass die Frauen aufwändige dekorative Handarbeiten anfertigten, und das Nähen galt halt kategorisch als Frauenarbeit. Maikel (Diskussion) 10:01, 13. Dez. 2009 (MEZ)[Beantworten]

Herkunft[Bearbeiten]

Herkunft:

Das Nähkästchen ist ein Behälter, in dem Nähutensilien und Näharbeiten aufbewahrt werden. Insbesondere vor der Emanzipation galt das Nähen als typisch weibliche Domäne, das Nähkästchen daher als typisch weibliches Accessoire.
Das Wort erinnert an (Theodore Fontanes) Roman Effi Briest: Landrat Geert von Innstetten, Effi's betrogener Ehemann, findet darin nach sieben Jahren, während Effi zu einer Kur in Bad Ems (→ Wikipedia) weilt, Major Crampas' verhängnisvolle Briefe, die die Affäre der beiden enthüllen. Aufgrund der gesellschaftlichen Konventionen fordert er daraufhin den Major zur Wiederherstellung seiner Ehre zu einem Duell, bei dem Effi's einstiger Liebhaber tödlich getroffen wird. Allerdings kommt die Redewendung in dem Roman gar nicht vor, und sie würde auch gar nicht passen, denn das Kästchen wird von einer Angestellten auf der Suche nach Verbandszeug mit dem Stemmeisen aufgebrochen, und der Ehemann findet dann zufällig die Liebesbriefe. Die Eigentümerin selbst könnte ja gar nicht "aus dem Nähkästchen plaudern", da sie abwesend ist.
Ich habe das Ganze mal hierher verschoben. Ohne einen Beleg ist das leider nur Spekulation. --Gruß Crux (Diskussion) 13:51, 20. Nov. 2010 (MEZ)[Beantworten]