Attentatswahlen

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Attentatswahlen (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ
die Attentatswahlen
Genitiv
der Attentatswahlen
Dativ
den Attentatswahlen
Akkusativ
die Attentatswahlen

Worttrennung:

kein Singular, Plural: At·ten·tats·wah·len

Aussprache:

IPA: [ˈatn̩taːt͡sˌvaːlən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Attentatswahlen (Info)

Bedeutungen:

[1] historisch: Reichstagswahl vom 30. Juli 1878, in deren Vorfeld zwei Attentate auf Kaiser Wilhelm I. → WP verübt wurden

Herkunft:

Determinativkompositum aus Attentat, Fugenelement -s und Wahlen

Beispiele:

[1] „Die folgenden Reichstagswahlen, genannt Attentatswahlen, brachten den reaktionären Parteien solche Gewinne, daß die Sozialistengesetze erlassen werden konnten, …“[1]
[1] „Es ging vielmehr eine Wandlung im Bürgertum selbst vor sich. Bei den Attentatswahlen hatte sich seine nach rechts tendierende Stimmung aus der Furcht vor der Sozialdemokratie bereits bemerkbar gemacht.“[2]
[1] „Als seit dem Frühsommer 1878 unter Ausnutzung des Schocks, den die beiden Attentate auf den deutschen Kaiser vom 11. Mai und 2. Juni 1878 ausgelöst hatten, die Partei der Arbeiterklasse als ›Partei der Kaisermörder‹ diffamiert wurde und die herrschenden Kreise – auch zur Vorbereitung der sogenannten Attentatswahlen – einen antisozialistischen Hetzfeldzug inszenierten, erklärte sich die internationale Arbeiterbewegung ohne Zögern mit den verleumdeten und verfolgten deutschen Sozialdemokraten solidarisch.“[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Lexikonredaktion des VEB Bibliographisches Institut Leipzig (Herausgeber): Universallexikon. In fünf Bänden. 2. Auflage. Band I: A – Dolu, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, ISBN 978-3323002075, Seite 148 (Leiterin der Lexikonredaktion: Annette Zwahr)
[1] Wikipedia-Artikel „Attentatswahlen 1878

Quellen:

  1. Peter Jacobs: Spuren ins Dunkle. Attentate und Attentäter zwischen Dallas und Rom. 2. Auflage. Verlag Neues Leben, Berlin 2005, ISBN 978-3825883218, Seite 16
  2. Walter Gagel: Die Wahlrechtsfrage in der Geschichte der deutschen liberalen Parteien 1848–1918. Droste Verlag, Düsseldorf 1958, Seite 101
  3. Jutta Seidel, Volker Emmrich: Internationale Stellung und internationale Beziehungen der deutschen Sozialdemokratie 1871–1895/96. Dietz Verlag, Berlin 1982, Seite 59