bedonnern

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bedonnern (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich bedonnere
du bedonnerst
er, sie, es bedonnert
Präteritum ich bedonnerte
Konjunktiv II ich bedonnerte
Imperativ Singular bedonnere!
Plural bedonnert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
bedonnert sein
Alle weiteren Formen: Flexion:bedonnern

Worttrennung:

be·don·nern, Präteritum: be·don·ner·te, Partizip II: be·don·nert

Aussprache:

IPA: [bəˈdɔnɐn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild bedonnern (Info)
Reime: -ɔnɐn

Bedeutungen:

[1] veraltet: unter Feuer/Beschuss nehmen, mit Kanonen beschießen
[2] veraltet: verblüffen, oft als Partizip: bedonnert

Herkunft:

althochdeutsch pidonarôt; wortwörtlich: „über jdn. Donner schicken“, „jdm. mit Donner überziehen“, so wie Donar (alter Donnergott) den Riesen Donner schickte, um sie zu erschlagen; bedonnern verhält sich somit sinngemäß wie beschießen[Quellen fehlen]

Sinnverwandte Wörter:

[1] beschießen

Beispiele:

[1] Dieser Argwohn verursachte, daß sie in einem Nu stillstanden und sich damit begnügten, den Posten Olberdorf mit Kanonen zu bedonnern.[1]
[1] Hier fand er die Möglichkeit wahr, daß man aus dichten eisernen oder ärztenen Röhren die Mauern der Städte viel bequemer als mit den Sturmböcken zertrümmern, die feindlichen Truppen von einer größeren Ferne mit Steinen oder Eisenklumpen bedonnern könnte.[2]
[1] Alle drey bedonnerten von 9 Uhr bis 12 eoncentrisch diese Ecke des russischen Vierecks. (1781)[3]
[1] „Nun drungen die Franzosen mit dem Bajonet in sie; ungeachtet der vollen Ladung, womit die Engländer sie auf eine Ferne von 8 Schritten bedonnerten.[4]
[1] übertragen: Er sprach kräftig gegen die Sünde, er warnte vor dem Laster, aber stark dabei zu erschüttern, den Sünder gleichsam zu bedonnern, worauf Manche so viel geben, — das vermogte er nicht. (1827)[5]
[2] Wie bedonnert stand Raymund da, ging in sich, beschloß sein sündiges Leben zu ändern, und zog sich in die Wüste zurück; in der bittersten Reue, und im Gebete, Beruhigung seines Herzens zu suchen.[6]
[2] Auch war nicht nöthig, daß der Mann, der doch hier mit einer gewissen, wenn auch nur amtlichen, Würde sitzen soll, wie bedonnert den Mund aufsperrte. (1852)[7]
[2] Martha war ganz bedonnert, so daß sie nicht sogleich antworten konnte, jedoch hörte man wie sie zwischen den Zähnen murmelte: Wer hätte das gedacht? Sollte das möglich sein?[8]

Wortbildungen:

bedonnert (Namibia: beknackt)

Übersetzungen[Bearbeiten]

[2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „bedonnern

Quellen:

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: bedonnert, verdonnern, Gedonner