abhinrutschen

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abhinrutschen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich rutsche abhin
du rutschst abhin
er, sie, es rutscht abhin
Präteritum ich rutschte abhin
Konjunktiv II ich rutschte abhin
Imperativ Singular rutsche abhin!
rutsch abhin!
Plural rutscht abhin!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
abhingerutscht sein
Keine weiteren Formen

Anmerkung zur Konjugation:

Die konjugierte Form „du rutscht abhin“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist. Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.

Alternative Schreibweisen:

bairisch: owerutschn, owirutschn

Worttrennung:

ab·hin·rut·schen, Partizip II: ab·hin·ge·rutscht

Aussprache:

IPA: westmittelbairisch: [ˈɔβ̞eˌrut͡ʃn̩], [ˈɔiˌrut͡ʃn̩]
Hörbeispiele: westmittelbairisch: Lautsprecherbild abhinrutschen (Info)

Bedeutungen:

[1] bairisch, schwäbisch, siebenbürgisch-sächsisch: hinabrutschen

Herkunft:

[1] aus der Vorsilbe abhin- und dem Verb rutschen.

Synonyme:

[1] hinabrutschen, nunterrutschen

Beispiele:

[1] „Des is erst s Ersti! denkt eahm der Ondri und rutscht owi ibern Roan.“[1]
[1] „Dr Schorsch rutscht vom Baam owi und lacht: Awer Andrääs sigscht du a Vougelneschtli for an Immaschwarm ou!“[2]
[1] „Wenn eines Tags im Kopenhagener Hafen die Seejungfrau sogat: "Komm, ich möcht mit dir schlafen!" und von ihrm Föisn owirutschat, […]“[3]
[1] „Sagt der Knecht zum Bauern: Guat, vo 11e bis 12e möchert i essn, aber um 10e kannst miir scho 9x an Buckl owirutschn!“[4]
[1] „Mi interessiert’s net, wos dea oide Drochn mocht. Soi ma weg’n meina in Bugl owerutschn!“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 2. Auflage. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1998, ISBN 3-88034-983-5, Seite 29 „abhin-“
[1] Malwine Dengel, Sigrid Haldenwang, Isolde Huber, Ute Maurer, Stefan Sienerth: Siebenbürgisch-sächsisches Wörterbuch. Neunter Band Q-R, Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2006, ISBN 978-973-27-1462-1, Seite 406 „rutschen, rütschen“

Quellen:

  1. Peter Rosegger: Schriften in steirischer Mundart. Band 3, Leykam, 1907
  2. Landesverband Württembergischer Imker (Herausgeber): Die Bienenpflege. 1934, Seite 51
  3. Franz Ringseis: Daß i net lach. W. Ludwig Verlag, Pfaffenhofen 1982, ISBN 3-7787-3202-1, Seite 56
  4. Josef Fendl: Literarisches Brotzeitbrettl. Attenkofer, Straubing 2000, ISBN 3-931091-58-9, Seite 155
  5. Alfons Petzold: Ich mit den müden Füssen. Sisyphus, 2002, ISBN 3901960171, Seite 38 (Google Books)