Paolo

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Paolo (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Paolo die Paoli
Genitiv des Paolos der Paoli
Dativ dem Paolo den Paoli
Akkusativ den Paolo die Paoli
[1] Paolo

Worttrennung:

Pa·o·lo, Plural: Pa·o·li

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Paolo (Info)

Bedeutungen:

[1] historisch: Silbermünze, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert im Kirchenstaat und einigen anderen italienischen Staaten verwendet wurde

Synonyme:

[1] Pauliner[1]

Oberbegriffe:

[1] Münze, Silbermünze

Beispiele:

[1] „Sie zahlen mir nur sechs Paoli täglich und erhalten dafür gutes Mittag- und Abendessen, ohne den Wein.“[2]
[1] „Die Witwe handelt, sie bietet zwei Paoli statt vier; der Händler wirft das Hähnchen mit gekränktem Gesichtsausdruck auf den Tisch; sie wendet sich; der Händler ruft ihr nach, wenn sie mehrere Hähnchen nimmt, so wird er einen Paoli ablassen; sie kommt zurück, betrachtet unschlüssig die Hähnchen, sagt, sie werde zwei nehmen, wenn sie sehr gut seien, aber mehr wie zwei und einen halben Paoli zahlt sie nicht; der Händler verflucht seine Mutter im Grabe, wenn er ihr die Hähnchen dafür geben sollte, dann sucht sie die zwei schönsten aus, er wickelt sie ein und erzählt von einem Kunden, dem das Wasser immer im Mundwinkel herabgelaufen ist, daß er die Wäsche hat wechseln müssen, so vorzüglich sind die Hähnchen; endlich rechnet er fünfeinenhalben Paoli zusammen; sie legt ihm fünf Paoli hin, er stößt das Geld zurück, sie nimmt die Hähnchen der Dienerin wieder ab und drückt sie ihm in die Hand; er sagt, daß sie eine Sünde begeht, eine Todsünde, denn er setzt Geld zu, aber sie ist nun einmal eine Kundin, und einer so schönen Signora kann er nichts abschlagen, das weiß sie, weil sein Herz so weich ist, und so nimmt er denn zuletzt die fünf Paoli, und die Dienerin legt die Hähnchen in den Korb.“[3]
[1] „Noch heute werde ich täglich beim geringsten Einkauf um einen oder zwei Paoli betrogen. “[4]
[1] „Das gestrige Concert hat mir, das Geschenk vom Großherzog abgerechnet, nicht mehr als die Abendunkosten eingetragen, da diese wie immer bedeutend waren, der Eintrittspreis nur drei Paoli betrug und ich auch wieder nicht über eine einzige Loge disponiren konnte. Ein sehr vortheilhafter Bericht über mein Concert ist heute Nachmittag in der Zeitung erschienen.“[5]
[1] „Zu Hause bekam ich denn für meine 15 Scudi und 3 Paoli einen sehr anmutigen Kuß – ich wußte aber nicht, wie ich nunmehr zum zweiten gelangen sollte, denn in meiner Tasche war alles wüst und leer.“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Brockhaus-Enzyklopädie. In 30 Bänden. Online-Ausgabe mit aktualisierten Artikeln aus der Brockhaus-Redaktion. 21. Auflage. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2005–2006, ISBN 3-7653-4140-1, Artikel „Paolo

Quellen:

  1. Brockhaus-Enzyklopädie. In 30 Bänden. Online-Ausgabe mit aktualisierten Artikeln aus der Brockhaus-Redaktion. 21. Auflage. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2005–2006, ISBN 3-7653-4140-1, Artikel „Paolo“
  2. Casanova: Erinnerungen. In: Projekt Gutenberg-DE. 6, Georg Müller (übersetzt von Heinrich Conrad), Vierundzwanzigstes Kapitel (URL, abgerufen am 23. November 2021).
  3. Paul Ernst: Komödianten- und Spitzbubengeschichten. In: Projekt Gutenberg-DE. Georg Müller Verlag, 1938, Das spitzenbesetzte Wäschestück (URL, abgerufen am 23. November 2021).
  4. Stendhal: Bekenntnisse eines Ichmenschen. In: Projekt Gutenberg-DE. Siebenter Band, Propyläen-Verlag (übersetzt von Friedrich von Oppeln-Bronikowski) (URL, abgerufen am 23. November 2021).
  5. Louis Spohr: Louis Spohr's Selbstbiographie. Erster Band. In: Projekt Gutenberg-DE. Georg H. Wigand, 1860 (URL, abgerufen am 23. November 2021).
  6. Franz Freiherr von Gaudy: Aus dem Tagebuche eines wandernden Schneidergesellen und andere Humoresken. In: Projekt Gutenberg-DE. Zweiter Band, Bibliographische Anstalt, Berlin, Aus dem Tagebuche eines wandernden Schneidergesellen. (URL, abgerufen am 23. November 2021).