Diskussion:erinnern

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geschwollene Verwendung[Bearbeiten]

Manchmal liest man die geschwollene Verwendung so in etwa (oft anwaltlich): "...auch bzgl...gibt es hier nichts zu erinnern." - soll bedeuten: anzumerken, vorzuhalten, steht entgegen. Ich persönlich halte diese Ausdrucksweise ja für schlicht falsch. Vielleicht kann da jemand was dazu sagen.

Ganz genau, das ist Juristen-Bullshit, ähnlich wie Namen immer mit Artikel zu versehen, obgleich Namen keine Artikel haben: Die Tatwaffe des Schmidt wurde gefunden. --2003:E3:D3CB:C300:507A:33B5:2D45:E0B2 20:40, 26. Apr. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Die Wendung "dagegen gibt es nichts zu erinnern" leitet sich aus dem Zwangsvollstreckungsrecht ab. Wenn nämlich die Zulässigkeitsvoraussetzungen der Zwangsvollstreckung bei Vornahme des Vollstreckungsaktes nicht vorlagen, aber die Mängel auch nicht so schwerwiegend waren, dass der Akt nichtig ist, kann man sich gegen den Vollstreckungsakt nachträglich im Wege der "Erinnerung" nach § 766 ZPO wehren. Insofern gibt es dann also etwas gegen die Vornahme der Zwangsvollstreckung "zu erinnern". 109.192.195.183 12:52, 18. Mär. 2024 (MEZ)[Beantworten]

Genitiv[Bearbeiten]

Das Verb erinnern erfordert doch ein Genitivobjekt – nicht etwa wie in "Ich erinnere mich an dich" eine Präpositon, die dann – in diesem Fall – den Akkusativ regiert, sondern eben ein Genitivobjekt wie in "Ich erinnere mich deiner"; in der Wikipedia zum Thema Genitiv wird zumal auch genau darauf hingewiesen.

Gruß, Renke

Hallo Renke, korrekt ist beides:
erinnern + ein Praepositionalobjekt oder (gehobenere Sprache) erinnern + Genitivobjekt.
Bsp.:
Ich erinnere mich an das Haus. Ich erinnere mich des Hauses.
Nur mit Akkusativ kommt es uebrigens umgangssprachlich regional vor:
Ich erinnere das Haus.
LG. --birdy (:> )=| 01:33, 13. Nov 2007 (CET)
Nein. Wenn ich dem Haus etwas sagen möchte, ist der Akkusativ vollkommen korrekt. --188.99.188.60 19:15, 7. Mai 2017 (MESZ)[Beantworten]

Akkusativobjekt[Bearbeiten]

"1835 weil ich sie (die geschichte) einmal erinnere, will ich sie ... auch niederschreiben HEBBEL... <1901> ... ich erinnere das wie heute TH.MANN... 1973 jener nacht ..., die nur tante K. noch erinnert HÄRTLING..." Quelle: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung, 8.Band, Sp. 1842. Stuttgart/Leipzig 1996 (S.Hirzel)

Weitere Beispiele: DWB Bd.3, Sp. 859, Leipzig 1862; allerdings tadelt Grimm dort diesen Gebrauch von erinnern als falsch, selbst wenn es "Göthe" tut.

--Gceschmidt (Diskussion) 12:13, 4. Sep 2008 (CEST)

Ist das (heute) nicht eine falsche (Rück-)übersetzung aus dem Englischen? "Remember" ist dort nicht reflexiv. Der Einfluss des Englischen ist heutzutage verheerend, siehe: [1]. --LewaLoa (Diskussion) 08:44, 4. Apr. 2010 (MESZ)[Beantworten]

Das ist doch Sprachpurismus in seiner lächerlichsten Form! So "verheerend" ist der englische Einfluss also, dass er zum Gebrauch von Konstruktionen führt, die schon im Grimmschen Wörterbuch stehen und bei den besten Autoren vorkommen. Ich hau mich weg.

Aussprache[Bearbeiten]

Mir scheinen die Aussprache-Beispiele nicht korrekt. Der Sprecher lässt in der ersten Silbe eindeutig ein [ʀ] vernehmen, das dort nicht hingehört.

Das "r" mag laut DUDEN-Aussprache dort nicht hingehören, ist aber (zumindest hier im Rheinland) allgemein üblich. Wie es andernorts aussieht, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls gibt es Leute, die Er-Innerung sprechen, aber eben auch viele, die Er-Rinnerung sprechen.BrungeBär (Diskussion) 15:01, 16. Feb 2013 (MEZ)
Das mag ja sein, aber es heißt doch "erinnern" und nicht "errinnern", also ist da kein zweites "r", und die Aussprache ist falsch. So einfach ist das. Oder? --85.177.17.208 22:58, 25. Aug. 2013 (MESZ)[Beantworten]
Das das Wiktionary auch von Nichtmuttersprachlern besucht wird, sollte stets die hochdeutsche Variante als Audio hinterlegt werden. Diese ist eindeutig er-innern, auch wenn es erstaunlich viele Leute "falsch" aussprechen. (vorstehender nicht signierter Diskussions-Beitrag stammt von 46.5.2.166DiskussionBeiträge ° --Kronf (Diskussion) 17:50, 9. Jan 2014 (MEZ))

Die Diskussion um richtige und falsche Aussprache von "erinnern" ist allerdings grundsätzlich problematisch, da sie von einer nicht stimmigen Grundüberlegung ausgeht - der Idee nämlich, dass in der deutschen Sprache eine eindeutige Korrelation zwischen geschriebenem Wort und Aussprache besteht. Dies ist jedoch nicht der Fall, wie viele andere Beispiele belegen(am bekanntesten die, oft tatsächlich "falsch" ausgesprochene, Endung "-ig"). Grundsätzlich verbindet die deutsche Sprache in Wörtern im Satzkontext (also außerhalb von Lautungsübungen, etwa zum Lesen- und Schreibenlernen in der Grundschule) Konsonanten und Vokale unterschiedlicher Silben miteinander, unabhängig vom Silbenverband. In zusammengesetzten Wörter, deren einzelen Bestandteile noch als solche erkennbar sind, markiert der sogenannte "glottale Plosiv" - ein Verschlusslaut, der als kurze Pause empfunden wird und in der Lautumschrift als umgekehrtes Fragezeichen transkribiert wird - die Grenze zwischen den Wortbestandteilen. Das Wort "erinnern" - tatsächlich zusammengesetzt aus "er-" und "-innern" ist nun zwar ein solches zusammengesetztes Wort, aber es wird aufgrund der hohen Gebräuchlichkeit von vielen Sprechern und regional spezifisch nicht mehr als zusammengesetzt empfunden und der glottale Plosiv entfällt daher oft. Dasselbe trifft übrigens auch für "hinauf", "hinaus" etc. zu, Wörter, die kaum jemand mit Verschlusslaut sprechen würde, die aber nach der "richtig"/"falsch"-Logik so gesprochen werden müssten. Dies wäre dann jedoch nicht anderes als hyperkorrekte, keinesfalls "richtigere" Aussprache. Grundsätzlich sollte man ohnehin bei Aussprachefragen etwas skeptischer mit den Kategorien von "richtig" und "falsch" umgehen, denn was richtig und falsch ist, ist letztlich nicht Naturgesetz, sondern oft mehr oder weniger arbiträre Regelung, die oft auch regionale Differenzen als "falsch" abtut zugunsten anderer - eigentlich auch regional geprägter - Aussprachen. Das Argument, dass für Nichtmuttersprachler die richtige Aussprache angegeben werden sollte, ist zwar bedenkenswert, aber vor dem Hintergrund von Unsicherheit darüber, was "richtig" ist, nicht wirklich zugkräftig. Sinnvoll wäre es, wenn wir uns in Aussprachefragen, wie etwa im Amerikanischen Englisch üblich, von der Vorstellung einer singulären Norm verabschieden würden und Nichtmuttersprachlern die verschiedenen, vom muttersprachlichen Sprecher akzeptierten Varianten anbieten würden. (vorstehender nicht signierter Diskussions-Beitrag stammt von Pär SonDiskussionBeiträge ° --Kronf (Diskussion) 17:50, 9. Jan 2014 (MEZ))

Vollkommen richtig, und genau so gehen wir im Wiktionary vor. Einziges Problem dabei ist, dass wir auch alles zweifelsfrei belegen wollen, was bei solchen Varianten manchmal schwierig ist. So auch in diesem Fall, in unseren Standardreferenzen und in Aussprachewörterbüchern finde ich leider nichts dazu. --Kronf (Diskussion) 17:50, 9. Jan 2014 (MEZ)

Es ist aber eigentlich in diesem Fall nicht schwierig, und es ist nicht mal eine Frage von regionaler Variante vs. Hochsprachnorm. Vielmehr folgt die Entwicklung der Aussprache von "erinnern" einer phonologischen Regel des Deutschen. (S.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Stimmloser_glottaler_Plosiv). Dass deutsche Aussprachewörterbücher dies nicht berücksichtigen, ist schlicht bedauerlich. Ihr habt aber doch mit dem - absolut korrekten - Hörbeispiel gezeigt, dass die zweite (in der Diskussion umstrittene) Aussprache ohne Plosiv benutzt wird und akzeptiert ist.

Korrekt ist einzig und allein "er-innern" (Hörbeispiel bei https://www.dwds.de/wb/erinnern). Wenn jemand "er-Rinnern" sagt, ist das Dialekt und nicht korrekt. --2003:E3:D3CB:C300:507A:33B5:2D45:E0B2 20:41, 26. Apr. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Ich bin dafür, durchaus auch mehrere Aussprachevarianten zu dokumentieren: Bühnen-, Hoch- und Umgangssprache, modern und veraltet, regionale Unterschiede. Wenn wir das machen, sollten wir aber die jeweilige Variante auch erläutern. Und die Reihung sollte entweder unsere Empfehlung (normativ) oder die Häufigkeit des Vorkommens (deskriptiv) ausdrücken. Übrigens: Auch ich sage im Alltag und zuhause, "errinnern", und nur wenn ich gepflegter und deutlicher sprechen will, z. B. im größeren Kreise, sage ich "er-innern".
gruß, fcm. --Frank C. Müller (Diskussion) 18:44, 27. Apr. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Siehe auch Benutzer Diskussion:Jeuwre#Frage zu entferntem Hörbeispiel bei erinnern -- Peter -- 19:48, 27. Apr. 2019 (MESZ)[Beantworten]

Duden - Das Aussprachewörterbuch. Seite 350 (Zu lesen bei Google Books). --Peter, 16:12, 10. Jan. 2021 (MEZ)[Beantworten]

Freunde, die poetischen Ausführungen oben sind WP:TF. Gibt es eine Quelle nach WP:Belege, die die Aussprache mit Doppel-R als gleichewertig, korrekt, alternativ oder dialektal bequellt? Im Onlibe-Duden gibt es nur die standardisierte Aussprache "er-innern". Und damit ist die Sache klar. --2003:E3:D708:C300:CA8:3A0C:4025:A67C 01:09, 29. Jun. 2021 (MESZ)[Beantworten]

Beispiel 5 ist falsch.[Bearbeiten]

"Sich erinnern" ist ein reflexives Verb und braucht halt ein Bezugswort. "Ich erinnere den Unfall" ist ein unvollständiger Satz. Es muss entweder heißen "Ich erinnere mich an den Unfall", oder aber beispielsweise "Ich erinnere den Unfall an seine Hausaufgaben". --109.91.154.210 21:48, 6. Sep. 2014 (MESZ)[Beantworten]

Es handelt sich um ein Beispiel zur Bedeutung 5 (siehe Abschnitt Bedeutungen). Wie dort vermerkt handelt es sich bei der transitiven, nicht-reflexiven Verwendung um eine norddeutsche umgangssprachliche Variante. --Kronf (Diskussion) 00:25, 7. Sep. 2014 (MESZ)[Beantworten]
Das ist ja furchtbar!! Mir dreht sich jedesmal der Magen um, wenn ich jemanden so reden höhen muss :O Und das nicht erst seit Bastian Sick Gehört denn norddeutsches Umgangsgespreche hierher? Ich denke Nein! --Ewerybody (Diskussion) 15:28, 21. Okt. 2014 (MESZ)[Beantworten]
Wie kommst du auf die Idee? Klar tut sie das. PοωερZDiskussion 15:36, 21. Okt. 2014 (MESZ)[Beantworten]
Kann mich nur vollumfänglich Ewerybody anschließen. Das wird leider schon viel zu oft falsch benutzt und das nicht nur von norddeutschen Umgangssprachlern.
-- Hawkwind (Diskussion) 10:35, 23. Nov. 2016 (MEZ)[Beantworten]
Ich hatte einen Prof an der Uni (Film- und Fernsehwissenschaften), der erinnern so verwendet hat. Ganz und gar nicht umgangssprachlich übrigens. Bei dem kam mir das eher gestelzt wissenschaftlich vor. Glaub aber, der kam aus dem Osten und nicht aus Norddeutschland. Iago4096 (Diskussion) 11:28, 14. Dez. 2016 (MEZ)[Beantworten]
Ich erinnere den Unfall? Ja an was denn? An was erinnerst du den Unfall? Hier wird ja mittlerweile wirklich jeder Bullshit reingeschrieben. Damit ist das Wiktionary als Nachschlagewerk unbrauchbar. Dank auch! --78.94.215.3 22:44, 6. Jun. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Für mich klingt die transitive Verwendung sehr seltsam, allerdings auch im nicht-umgangssprachlichen Kontext nicht unüblich. --Peter -- 10:26, 7. Jun. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Nachtrag: Ich habe zwei Zitate angegeben. --Peter -- 12:49, 7. Jun. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Ich frage mich an dieser Stelle, ob es nicht vielleicht besser wäre, Beispielsätze zu einer Bedeutung neben der Angabe dieser Bedeutung anzugeben (wie dies im englischsprachigen Wiktionary geschieht) statt in einem gesonderten Abschnitt, damit die Kontextangaben besser auffallen. Ansonsten kann sich jd. einfach die Beispielsätze ansehen, hält die Nummerierung unter Umständen schlichtweg für eine fortlaufende Nummerierung (ich glaube, hier wurde schon mal gefragt, wieso zwei Beispiele beide die Nummer [1] tragen …) und denkt sich: „In diesem Wörterbuch steht so ein Bullshit! ‚Ich erinnere diesen Unfall‘??“ -- IvanP (Diskussion) 12:37, 7. Jun. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Meinst Du nicht, dass es dafür zu spät ist? Außer, ein Bot könnte das erledigen. Andererseits: „Infolgedessen wurde das Gesetz zur Umstellung vom Links- auf Rechtsverkehr verabschiedet, das am 3. September 1967, dem sogenannten Dagen H, in Kraft trat.“ (Deutscher Wikipedia-Artikel „Links- und Rechtsverkehr“ (Stabilversion)) --Peter -- 12:48, 7. Jun. 2018 (MESZ)[Beantworten]
So wie IvanP erwähnt hat, halte ich die Idee, die Überschrift 'Beispiele' aufzulassen und die BspSätze jeweils unter den Bedeutungen anzugeben für sehr reizvoll. Für einen Bot müsste eine solche Änderung machbar sein. Siehe en:practice, en:laufen --Betterknower (Diskussion) 00:18, 8. Jun. 2018 (MESZ)[Beantworten]
@Betterknower, Ivan: Wollt ihr das (wieder einmal?) in der Teestube zur Sprache bringen? Gruß euch beiden, Peter -- 06:16, 8. Jun. 2018 (MESZ) [Beantworten]
Wiktionary ist „kein Sprachratgeber. Wiktionary sagt nicht, wie Sprache verwendet werden soll (Präskription), sondern hat die Aufgabe, den Sprachgebrauch sowohl der Gegenwart als der Vergangenheit zu beschreiben (Deskription), ohne diesen selbst zu bewerten oder sich Wertungen anderer anzuschließen (Neutralität).“ aus Was wiktionary nicht ist
Duden-Online: „etwas erinnern: ich erinnere das, diesen Vorfall nicht (besonders norddeutsch)“ [2]
DWDS: „landschaftlich, (besonders) norddeutsch: ich kann die Farbe ihrer Augen nicht erinnern“, weitere Beispiele z. B. von Thomas Mann und Robert Musil [3]
Wahrig: „ich erinnere dieses Buch sehr gut (regional)“ [Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07595-4]
--Seidenkäfer (Diskussion) 14:35, 7. Jun. 2018 (MESZ)[Beantworten]