Diskussion:Präteritum

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Unterbegriffe[Bearbeiten]

Mir ist neu, dass Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt Unterbegriffe zu Präteritum sein sollen. Dazu hätte ich gerne einen qualifizierten Beleg. Ich kenne das traditionelle System, in dem m.W. keine hierarchische Stufung zwischen den Tempora vorgenommen wird. Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 10:54, 14. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]

Ich verstehe umseitig ehrlich gesagt gar nichts. Geht es um eine allgemeine sprachwissenschaftliche Einteilung oder um die deutsche Sprache? --Peter Gröbner (Diskussion) 11:02, 14. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]
Es geht um die Erläuterung eines Fachbegriffs, der auch mal in nichtlinguistischen Kontexten auftreten kann. Mal abgesehen von meiner Anmerkung oben und abgesehen davon, ob die Definition optimal formuliert ist, halte ich den Artikel für ok. Aber jeder Artikel kann weiter verbessert werden. Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 17:29, 14. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]
Ich hatte mich zu drastisch ausgedrückt. Ich bezog mich auf Deinen Beitrag und meinte, dass ich auch nicht verstünde, in welchem Sinn das „Perfekt [und das] Plusquamperfekt Unterbegriffe zu[m] Präteritum sein sollen“, weil mir nicht klar ist, auf welchen Kontext der Eintrag Bezug nimmt. --Peter Gröbner (Diskussion) 17:39, 14. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]
"Na, dann ist ja alles klar..." (Jürgen von der Lippe) Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 18:53, 14. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]
Bezogen auf Karl-Heinz Bests ersten Beitrag:
Erklärung nach der Herkunft: Präteritum bedeutet so viel wie Vergangenheit und Imperfekt, Perfekt und Plusquamperfekt sind Vergangenheitsformen. Schon im Lateinischen war es so (kopiert von Diskussion:Perfekt):
  • "tempus praeteritum - Vergangenheit, vergangene Zeit - Präteritum
    • tempus praeteritum imperfectum - unvollendet vergangene Zeit, unvollendete Vergangenheit - Imperfekt, jünger [wohl] auch Präteritum im engen Sinne
    • tempus praeteritum perfectum - vollendet vergangene Zeit, vollendete Vergangenheit - Perfekt, jünger teils auch umgedeutet zu vollendete Gegenwart bzw. Präsens perfektum
    • tempus praeteritum plusquamperfectum - mehr als vollendet vergangene Zeit - Plusquamperfekt".
Allerdings: Heutzutage könnte Vergangenheit auch mehrdeutig sein, im Deutschen ein Synonym zu Präteritum, im Österreichischen zu Perfekt (dort heißt Imperfekt "Mitvergangenheit" und Plusquamperfekt "Vorvergangenheit").
Bezüglich Belegen usw.: Versuch es ggf. mal mit älterer Literatur (und beim Suchen ggf. mit älteren Schreibweisen wie "Imperfektum", "Imperfectum", "Imperfect" bzw. mit dem Plural "Präterita").
  • Die lateinischen Formen findet man auch in Gottscheds Register.
  • Hier ist ein (älteres) Beispiel für Präteritum als Oberbegriff: "Die übrigen Tempora sind composita, und entweder mit dem Praesenti Infinitivi, als die Futura, oder mit dem Supino, als die Praeterita, Perfectum und Plusquamperfectum, zusammengesetzt." (Anfangs-Gründe der Dänischen Sprache, Oder Compendieuse Grammatica, Ottensee, 1744, S.185).
  • Dieser Artikel in Herders Conversations-Lexikon ergibt auch nur mit Präteritum als Oberbegriff Sinn: "Plusquamperfectum, lat., Form des Zeitworts im Präteritum [...]". Wäre Präteritum ein "Gegenwort" (im Sinne des Wiktionarys) zu Plusquamperfekt, so wäre der Artikel unsinnig.
  • Partizip Präteritum ist bekanntlich ein Synonym zu Partizip Perfekt, wenngleich Partizip Perfekt der jüngere und eigentlich genaure Begriff sein mag. Wäre Perfekt kein Präteritum, so wäre Partizip Präteritum wohl kaum ein Synonym zu Partizip Perfekt.
  • Ein jüngeres Beispiel: "[...] in mehreren Präterita (Aorist, Imperfekt, Plusquamperfekt) [...]" (Marcus Deufert, Hans Gärtner, Michael Weißenberger (Hrsgg.): Lustrum: Internationale Forschungsberichte aus dem Bereich des klassischen Altertums. Band 53, 2011. Vandenhoeck & Ruprecht, 2012, S.43). Das bezieht sich auf irgendwelche Formen in fremden Sprachen (im Deutschen gibt es keinen Aorist) und da sind Imperfekt und Plusquamperfekt eindeutig Unterbegriffe von Präteritum.
Zu den Schreibweisen: Man könnte vielleicht argumentieren, dass Imperfekt kein (oder nur sehr selten ein) Unterbegriff zu Präteritum sei, und dass stattdessen Imperfectum/Imperfect/Imperfektum ein Unterbegriff dazu sei. Aber: Alternative bzw. veraltete Schreibweisen und Nebenformen besitzen die Bedeutung der anderen Schreibweise. Beispielsweise als Schluß 1996 in Schluss geändert wurde, war Schluss kein neues unbestimmtes Wort, sondern es besaß die Bedeutungen von Schluß, und sofern vorhanden auch mögliche veraltete Bedeutungen von Schluß, für die nie die Schreibweise Schluss gebraucht wurde.
-80.133.116.248 20:59, 14. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]
Ok, es gibt ein paar Beispiele. Ich bin mir aber immer noch nicht sicher, dass das eine Auffassung ist, die Linguisten generell teilen. Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 22:09, 14. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]
Allgemein zur Sprachwissenschaft/Linguistik, nicht nur konkret zu diesem Wort: Zu vielen Wörtern gibt es unterschiedliche Bedeutungen und Auffassungen, insbesondere bei der Gegenüberstellung von traditioneller Sprachwissenschaft und traditioneller Grammatik (seit der Antike in Griechenland, heutzutage oft auch Schulgrammatik) gegenüber moderner Linguistik und diesen "komischen" modernen Grammatiktheorien (z.B. die Grammatiktheorie mit den Tiefenkasus). Die neutrale und beste Lösung sollte sein, daß man "irgendwie" beide Auffassungen erwähnt. Abhängig vom Wort könnte man beispielsweise zwei Bedeutungsangaben nutzen oder bei einem strittigen Unterbegriffe etwas ergänzen wie "manchmal", "selten" oder zuweilen", "in einigen Grammatikern", "in der traditionellen Sprachwissenschaft" oder "in der modernen Linguistik".
Zu dem Wort "Präteritum": Vielleicht sollten es hier mehrere Bedeutungsangaben sein. Denkbar wären da: [1] allgemeinsprachlich, ggf. ohne Plural: Vergangeheit; [2] Grammatik: eine von mehreren Vergangenheitsformen (im Deutschen und Lateinischen: Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt); [3] Grammatik, jünger, ohne Plural: eine spezielle Vergangenheitsform (= Imperfekt); [4] Grammatik: Wort in einer Vergangenheitsform; [5] Grammatik: Wort in der speziellen Vergangenheitsform. "Partizip Präteritum" (= Partizip Perfekt, Partizip II) könnte man dann auch als Wortbildung bei [2] ergänzen, bezogen auf [3] wäre das ja unsinnig. -80.133.116.248 22:55, 14. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]
Wie wäre es, Imperfekt, Mitvergangenheit, Vergangenheit usw. als {{Sinnverwandte Wörter}} anzuführen, für nähere Erläuterungen aufs Schwesterprojekt zu verweisen und den dortigen Artikel zu verbessern bzw. zu diskutieren? --Peter Gröbner (Diskussion) 08:14, 15. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]
Das wäre eine Lösung. Auf jeden Fall sollten die heute üblichen Verwendungsweisen im Vordergrund stehen. Dazu genügen m.E. 2 Bedeutungen, wie sie etwa das Große Fremdwörterbuch des Duden aufführt. Der ganze Rest wäre in der Tat besser in einem Wikipedia-Artikel aufgehoben. Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 11:19, 16. Nov. 2015 (MEZ)[Beantworten]