von blossem Auge

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von blossem Auge (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Nebenformen:

von Auge

Worttrennung:

von blos·sem Au·ge

Aussprache:

IPA: standardsprachlich (Schweiz):[1] [ˌfɔn b̥loːse̝m ˈʔaʊ̯ɡ̊e̝] ~ [ˌfɔn bloːsəm ˈʔaʊ̯ɡə] ~ [ˌfɔn bloːsm̩ ˈʔaʊ̯ɡə]
Hörbeispiele: — ~ — ~ —

Bedeutungen:

[1] schweizerisch: ohne optische Hilfsmittel wie Brille, Fernglas, Lupe, Mikroskop, Teleskop oder dergleichen

Beispiele:

[1] „Von blossem Auge erkennt man noch heute an den Schliffspuren des Eises im anstehenden Fels die Fliessrichtung der eiszeitlichen Gletscher“[2]
[1] „Bei unsachgemässem Öffnen der Hülle - mit einer Schere oder durch allzu grobes Reissen - kann die Latexschicht verletzt werden. Das Fatale an solchen Verletzungen ist, dass sie oft von blossem Auge kaum erkennbar sind.“[3]
[1] „Die wichtigen Entscheide des Schiedsrichters können von blossem Auge kaum nachvollzogen werden.“[4]
[1] „Unsereins sieht die Veränderungen nicht von blossem Auge,[…]:“[5]
[1] „Bis zur Entscheidung war Geduld gefragt, denn von blossem Auge konnte nicht erkannt werden, welche Läuferin die Ziellinie als erste überquerte.“[6]
[1] „Was ging verloren mit dem Abschied von der analogen Fotografie? Von blossem Auge ist oft nicht zu erkennen, mit welcher Kamera – analog oder digital – eine Foto aufgenommen worden ist.“[7]
[1] „Astronomen erwarten, dass in der Stunde nach Mitternacht von blossem Auge etwa alle fünf Minuten ein Meteor zu sehen sein wird.“[8]
[1] „Immer wieder donnern an den Hängegletschern in der Westflanke des 6122 Meter hohen Nevado de Hualcán Eislawinen in die Tiefe. Man hört sie nur; von blossem Auge lassen sie sich in der steil aufragenden, wolkenverhangenen Eiswüste der Cordillera Blanca nicht ausmachen.“[9]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag mit bloßem Auge.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Auge«, Seite 66.

Quellen:

  1. Vergleiche Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Seite 265–268 passim.
  2. Klaus Burri: Schweiz, Suisse, Svizzera, Svizra. Geographische Betrachtungen, Naturraum, Bevölkerung und Siedlungen, Wirtschaft, Typlandschaften, Karten und Wetter, Zahlen und Begriffe. Lehrmittelverlag des Kantons Zürich, Zürich 1995, Seite 22 (Zitiert nach Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 66 und 931).
  3. GERISSENE DINGER. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 2, 10. Januar 1996, Seite 3.
  4. Stefan Howald: BASEBALL: Alltag aus lauter Zweikämpfen. In: WOZ Online. 28. Oktober 2004 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  5. Esther Banz: INUIT: «Man hat sie nie gefragt». In: WOZ Online. Nummer 35/2007, 30. August 2007 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  6. Yves Solenthaler: Gräfliches Jubiläum. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 216, 17. September 2007, Seite 43.
  7. Stefan Betschon: Sehen und gesehen werden. Fotografie nach dem Ende des fotografischen Zeitalters. In: NZZOnline. 5. September 2008, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  8. Sternschnuppen am Nachthimmel. In: Die Südostschweiz. 18. April 2011, Seite 24.
  9. Alois Feusi: Deza-Engagement in Peru: Geben und Nehmen zwischen Alpen und Anden. In: NZZOnline. 27. August 2013, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).