polysexuell

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polysexuell (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
polysexuell
Alle weiteren Formen: Flexion:polysexuell

Worttrennung:

po·ly·se·xu·ell, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˌpolisɛksuˈɛl], [ˌpolisɛksuˈʔɛl], [ˌpolizɛksuˈɛl], [ˌpolizɛksuˈʔɛl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild polysexuell (Info)
Reime: -ɛl

Bedeutungen:

[1] eine sexuelle Orientierung auf Menschen verschiedener, aber nicht aller Geschlechter aufweisend
[2] mehrere Sexualpartner habend

Gegenwörter:

[1] monosexuell

Beispiele:

[1] „Polysexuelle Menschen hingegen fühlen sich zu mehreren, aber nicht allen, Geschlechtern hingezogen. Welche Geschlechter dies konkret sind, unterscheidet sich individuell.“[1]
[1] „Polysexuelle Menschen wollen ihre emotionalen oder sexuellen Beziehungen nicht durch die eigene Geschlechtszuordnung und die der Partnerinnen oder Partner definieren.“[2]
[1] „Gerade aufgrund der Überschneidungen zwischen dem Bild der ‚Neuen Frau‘ und den negativ besetzten Konstrukten des ‚Anderen‘ – im Spannungsfeld zwischen ‚Mannweib‘ und ‚polysexueller Nymphomanin‘ – sehen sich die Autorinnen fortwährend gezwungen, ihre Heldinnen dem unausgesprochenen Vorwurf der queerness zu entheben.“[3]
[1] „Drag Kings, Drag Queens, Cross-Dressers, Tunten, intersexuelle, multisexuelle, polysexuelle, polyamoröse, transsexuelle und transgender Menschen fungieren als die Figuren der geschlechtlich sexuellen Uneindeutigkeit.“[4]
[1] „›In dem würde ich dich zu gern sehen!‹, sagte die polysexuelle Nana zu Moshe.“[5]
[2] „Entsprechend der Grundformen (zwischen-)menschlicher Beziehungen (s.o.) können einstellige sexuelle Beziehungen autosexuell, zweistellige sexuelle Beziehung monosexuell und mehrstellige sexuelle Beziehungen polysexuell genannt werden.“[6]
[2] „Das waren ihre Vorwürfe, meist mit allerlei Fachwissen aus ihrem Heidelberger Psychologiestudium im sechzehnten Semester angereichert; das wenigste davon verstand er. Schon gar nicht dieses Blabla der Generation Y von polysexuellen Partnerschaften und dem angeblich notwendigen Ausleben von Bedürfnissen, weil sie sich sonst zu sehr eingeengt fühle.“[7]
[2] „Das neue moduläre, polysexuelle Verhalten ist da freilich keineswegs gegen Repression und Regression gefeit.“[8]
[2] „Die Erzählungen unterschiedlichster Menschen in der psycho- oder sexualtherapeutischen Praxis belegen, dass es keineswegs weniger anstrengend wird Sexualität und/oder Beziehung mit nicht nur einem, sondern mehreren Menschen zu verhandeln. Seien es offene, polyamouröse oder polysexuelle Beziehungen.“[9]
[2] „Schou (sic) seine moralische Charakteristik der ‚genialen‘, also polysexuellen Künstlerin hat eine breite Lücke.“[10]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Pansexualität, Abschnitt „Polysexualität, polysexuell“
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „polysexuell
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „polysexuell
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalpolysexuell

Quellen:

  1. Pan, poly – und warum überhaupt einordnen? Vielfalt von Labels. In: Regenbogenportal. Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend., abgerufen am 24. November 2023.
  2. Eva Steinherr: Sexualpädagogik in der Schule. Selbstbestimmung und Verantwortung lernen. Kohlhammer, 2019, ISBN 978-3-17-036054-9 (Zitiert nach Google Books)
  3. Anja Kümmel: ‘Queer Temporalities’?. Zusammenhänge zwischen den Motiven ‘Arbeit’, ‘soziales Geschlecht’ und ‘Sexualität’ in der fiktionalen Ausgestaltung der ‘Neuen Frau’ auf der Folie soziokultureller Diskurse der Weimarer Zeit. Diplomica, 2009, ISBN 978-3-8366-3137-2, Seite 67 (Zitiert nach Google Books)
  4. Elisabeth Tuider: Geschlecht und/oder Diversität?. Das Paradox der Intersektionalitätsdebatten. In: Differenz, Diversität und Heterogenität in erziehungswissenschaftlichen Diskursen. Budrich, 2012, ISBN 978-3-8474-0331-9, Seite 84 (Zitiert nach Google Books)
  5. Adam Thirlwell: Strategie. Roman. S. Fischer, 2004 (übersetzt von Clara Drechsler), ISBN 978-3-10-080048-0 (Zitiert nach Google Books)
  6. Andreas Bruck: Sexuelle Eifersucht. Erscheinungsformen und Bewältigungsmöglichkeiten im Kulturenvergleich. Springer, 1990, ISBN 978-3-663-05983-7, Seite 81 (Zitiert nach Google Books)
  7. G. K. Ruediger: Morsezeichen aus der Einsamkeit. Geschichten vom Alleinleben. Lindemanns, 2021, ISBN 978-3-96308-126-2 (Zitiert nach Google Books)
  8. Reimer Gronemeyer, Michaela Fink: Unsere Kinder. Was sie für die Zukunft wirklich stark macht. Gütersloher Verlagshaus, 2016, ISBN 978-3-579-08928-7 (Zitiert nach Google Books)
  9. Kai Wiesinger: Der Lack ist ab. War’s das schon oder kommt noch was?. S. Fischer, 2019, ISBN 978-3-596-70677-8 (Zitiert nach Google Books)
  10. Walter Turszinsky: Bühnen-Genossenschaft. In: Die Schaubühne. Erster Jahrgang. Verlag der „Schaubühne“, 1905, Seite 466 (Zitiert nach Google Books)