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Schlawiner

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Schlawiner (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Schlawiner die Schlawiner
Genitiv des Schlawiners der Schlawiner
Dativ dem Schlawiner den Schlawinern
Akkusativ den Schlawiner die Schlawiner

Worttrennung:

Schla·wi·ner, Plural: Schla·wi·ner

Aussprache:

IPA: [ʃlaˈviːnɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schlawiner (Info)
Reime: -iːnɐ

Bedeutungen:

[1] Person, die – in positiver oder oft in negativ bewerteter Weise – mit ihrem Verhalten gewisse Grenzen überschreitet

Herkunft:

seit dem 19. Jahrhundert belegt; das Wort ist eine Bildung zu „Slovene“ oder „Slavone“.[1] Kluge: „Gemeint sind ursprünglich die slovenischen Hausierer, die als besonders gerissen galten.“[2]

Synonyme:

[1] Schlitzohr

Sinnverwandte Wörter:

[1] Früchtchen, Gauner, Lausebengel, Lausejunge, Lümmel, Pfiffikus, Schlingel, Strolch, Taugenichts

Weibliche Wortformen:

[1] Schlawinerin

Oberbegriffe:

[1] Person

Beispiele:

[1] Der Junge ist ein kleiner Schlawiner; man weiß nie, was er gerade im Schilde führt.
[1] „Kein Wunder, daß die Beerdigungsbruderschaft von Schlawinern als der »lebendigste Verein« in ganz Buenos Aires bezeichnet wurde!“[3]
[1] „Dieser Schlawiner hatte seinen Diebstahl einfach Volker in die Schuhe geschoben.“[4]

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Schlawiner
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schlawiner
[1] früher auch bei canoonet „Schlawiner“
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchlawiner
[1] The Free Dictionary „Schlawiner

Quellen:

  1. Andrea Huterer: Wir armen Schlawiner. Klagelied eines slavischen Lehnworts. In: Osteuropa 57, 2007, S. 229-234; Zitat: S. 232.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schlawiner“, Seite 807.
  3. Isaac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Roman. Axel Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-32-0, Seite 161. Englisches Original 1991.
  4. Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 199.