Queertheorie

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Queertheorie (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Queertheorie
Genitiv der Queertheorie
Dativ der Queertheorie
Akkusativ die Queertheorie

Alternative Schreibweisen:

Queer-Theorie

Worttrennung:

Queer·the·o·rie, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈkviːɐ̯teoˌʁiː], [ˈkwɪə̯teoˌʁiː]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Queertheorie (Info), Lautsprecherbild Queertheorie (Info)

Bedeutungen:

[1] Sozialwissenschaften: Lehre, der zufolge Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung durch Handlungen erzeugt, somit (kulturell) „konstruiert“ werden

Beispiele:

[1] „Neben ihm gilt der Diskurstheoretiker (bzw. der Begründer dieser wissenschaftlichen Methode) Michel Foucault (1926–1984), dessen Augenmerk darauf gerichtet ist, wie Wissen, das oft nur mangelhaft generiert ist, dennoch als ‚wahr‘ zu gelten vermag und Macht über die Subjekte ausübt, als ein wegweisender poststrukturalistischer Denker, auf dessen Prämissen Queertheorie aufbaut.“[1]
[1] „Die Queertheorie befasst sich vor allem mit Gruppen, die sich dem binären Geschlechterdualismus und der darin enthaltenen Heteronormativität entziehen oder sich nicht zugehörig fühlen, weil sie sich selbst in ihren als abweichend geltenden Identitäten nicht anerkannt und ausgeschlossen fühlen.“[2]
[1] „Die Queertheorie fasst unter dem Begriff ‚Heteronormativität‘ die Heterosexualität als Machtgefüge, das nicht nur subjektive Formen des Begehrens und von Beziehung organisiert, sondern auch gesellschaftliche Institutionen wie Recht, Ehe, Familie, Schule, Wohlfahrt strukturiert, und damit zusammenhängende Praxen, wie Feste feiern, Wohnungen einrichten, ein Formular ausfüllen, Fotos in der Geldtasche tragen und Arbeitsteilung.“[3]
[1] „So wird die aus dem Englischen abgeleitete Abkürzung DSD (‚disorder of sex development‘) nicht mit ‚Störung der Geschlechtsentwicklung‘ übersetzt. Es sind die ‚Varianten der Geschlechtsentwicklung‘ geworden, was zu dem ‚Vielfalt der Geschlechter‘-Slogan der Queertheorie bestens passt, nicht aber zur Wirklichkeit.“[4]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Queer-Theorie.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Wikipedia-Artikel „Queer-Theorie“ (Weiterleitungsziel von Queertheorie)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalQueertheorie

Quellen:

  1. Katja Kauer: Queer lesen. Anleitung zu Lektüren jenseits eines normierten Textverständnisses. Narr Francke Attempto, 2019, ISBN 978-3-8233-8282-9 (Zitiert nach Google Books)
  2. Sigríður Þorgeirsdóttir: Die Transformationsmacht der feministischen Philosophie für die Reflexion. In: Macht und Reflexion. Felix Meiner, 2016, ISBN 978-3-7873-3010-2, Seite 237 (Zitiert nach Google Books)
  3. Silvia Kronberger: Die unerhörten Geschlechterfragen. Gendertheoretische Diskurse und die schulische Praxis. In: Diversitätskategorien in der Lehramtsausbildung. Studien-Verlag, 2019, ISBN 978-3-7065-5434-3 (Zitiert nach Google Books)
  4. Rieke Hümpel: Sollten Minderjährige bei ihrer Geschlechtsidentität mehr Rechte bekommen?. In: Welt Online. 23. April 2021, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 17. Februar 2023).