Mittelniederdeutsch

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Mittelniederdeutsch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Mittelniederdeutsch das Mittelniederdeutsche
Genitiv (des) Mittelniederdeutsch
(des) Mittelniederdeutschs
des Mittelniederdeutschen
Dativ (dem) Mittelniederdeutsch dem Mittelniederdeutschen
Akkusativ (das) Mittelniederdeutsch das Mittelniederdeutsche

Anmerkung:

Die Form „das Mittelniederdeutsche“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Mittelniederdeutsch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Worttrennung:

Mit·tel·nie·der·deutsch, Singular 2: das Mit·tel·nie·der·deut·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈmɪtl̩ˌniːdɐdɔɪ̯t͡ʃ], das [ˈmɪtl̩ˌniːdɐdɔɪ̯t͡ʃə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mittelniederdeutsch (Info)

Bedeutungen:

[1] mittelalterliche Form des Niederdeutschen (in Gebrauch ca. 1150-1650),
[1a] basiert im engeren Sinne ausschließlich auf dem Altsächsischen und schließt daher das Mittelniederländische (Mittelniederfränkische) aus.
[1b] Im weiteren Sinne basiert es auf dem Altniederdeutschen und schließt daher das Mittelniederfränkische (Mittelniederländische) ein.

Abkürzungen:

[1] Mnd., Mndd.
[1] ISO 639-3: gml (von englisch German Middle Low)

Herkunft:

Substantivierung des Adjektivs mittelniederdeutsch

Synonyme:

[1] Mittelniederdeutsche Sprache
[1a] Mittelniedersächsisch

Gegenwörter:

[1] Altniederdeutsch, Neuniederdeutsch, Mittelhochdeutsch
[1a] Mittelniederländisch

Oberbegriffe:

[1] Niederdeutsch

Unterbegriffe:

[1b] Mittelniederfränkisch, Mittelniedersächsisch

Beispiele:

[1] Mittelniederdeutsch war die Verkehrssprache des Ostseeraums während der Hansezeit.
[1] Wie hieß das auf Mittelniederdeutsch?
[1] Das Mittelniederdeutsche stammt nicht vom Althochdeutschen ab.
[1] „Dafür war entscheidend, daß - mit Ausnahme der Regionen Ostfriesland und Schleswig, die erst später zum niederdeutschen Sprachgebrauch übergingen - die nordniederdeutschen Mundarten die Grundlage für das im regen Schriftverkehr der Hanse gebrauchte Mittelniederdeutsch lübeckischer Prägung war.“[1]
[1] „Das Altsächsische und das Mittelniederdeutsche gehören deshalb genau genommen gar nicht zur Geschichte der deutschen Sprache, weil sie eben nicht von der hochdeutschen Lautverschiebung erfasst wurden.“[2]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Mittelniederdeutsche Sprache
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mittelniederdeutsch
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Mittelniederdeutsch“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Wolfgang Lindow: Nordniederdeutsch. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 2, 1992, Seite 33-34, Zitat Seite 33.
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Seite 43.