Marille

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Marille (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Marille die Marillen
Genitiv der Marille der Marillen
Dativ der Marille den Marillen
Akkusativ die Marille die Marillen
[1] Marillen

Anmerkung:

Die Bezeichung „Marillen“ (Plural von Marille) gilt als spezifisch österreichischer Ausdruck der deutschen Sprache im Rahmen der Europäischen Union.[1]

Worttrennung:

Ma·ril·le, Plural: Ma·ril·len

Aussprache:

IPA: [maˈʁɪlə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Marille (Info), Lautsprecherbild Marille (Österreich) (Info)
Reime: -ɪlə

Bedeutungen:

[1] Österreich: Aprikose

Herkunft:

über italienisch armellino → it beziehungsweise armenillo → it aus dem lateinischen armeniacum → la mit der Bedeutung „die armenische Frucht"[2]

Synonyme:

[1] Aprikose

Gegenwörter:

[1] Mirabelle, Nektarine, Pfirsich

Oberbegriffe:

[1] Steinobst, Obst

Beispiele:

[1] Aus Marillen kann man einen Obstschnaps herstellen.
[1] „Am liebsten würde Hans Krenn ja jede Wachauer Marille einzeln auffangen, sobald sie reif vom Baum fällt. Denn die Marille, so sagt der begnadete Schnapsbrenner aus dem südlichen Waldviertel, ‚ist eine wahre Diva‘.“[3]
[1] „Er ist Obmann des Vereins Wachauer Marille und bewirtschaftet nahe Aggsbach 1.200 Marillenbäume.“[4]

Wortbildungen:

Substantive: Marillenbaum, Marillenbrand, Marillenernte, Marillenfleck, Marillengeist, Marillenknödel, Marillenkompott, Marillenkuchen, Marillenlikör, Marillenmarmelade, Marillenschnaps, Marillenwasser

Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Aprikose.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

[1] Wikipedia-Artikel „Aprikose“, Weiterleitung von Marille
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Marille
[1] Duden online „Marille
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMarille
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 453.

Quellen:

  1. Protokoll Nr. 10 über die Verwendung spezifisch österreichischer Ausdrücke der deutschen Sprache im Rahmen der europäischen Union. Bundeskanzleramt AT, 29. August 2017, abgerufen am 19. April 2019.
  2. nach: Wilfried Seibicke: Wie sagt man anderswo? Landschaftliche Unterschiede im deutschen Sprachgebrauch. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1983, ISBN 3-411-01978-6, Seite 38, Artikel „Aprikose“, dort auch das synonyme „Marille“ mit der angegebenen Etymologie
  3. Gerhard Hofer: Der Geist der Marille. In: DiePresse.com. 30. November 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 5. Dezember 2013).
  4. Bauern fürchten, auf Marillen sitzen zu bleiben. Abgerufen am 27. Dezember 2019.