Diskussion:deinetwegen

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Großschreibung[Bearbeiten]

Das wissen.de-Wörterbuch (das nach meiner Beobachtung nur bei den Adverbien in der Formatvorlage steht) gibt Großschreibung in Briefen an. Ist das noch aktuell? -- Peter -- 08:03, 11. Jan. 2019 (MEZ)[Beantworten]

Canoo gibt sie auch als gleichwertig an. Gruß —Udo T. (Diskussion) 08:41, 11. Jan. 2019 (MEZ)[Beantworten]
Ja (§ 66): „Die Anredepronomen du und ihr, die entsprechenden Possessivpronomen dein und euer sowie das Reflexivpronomen sich schreibt man klein.“ Von Zusammensetzungen und Ableitungen ist hier zwar nicht die Rede, aber es heißt ja auch Ihrerseits (siehe Beispiele zu § 65). -- IvanP (Diskussion) 08:50, 11. Jan. 2019 (MEZ)[Beantworten]
Danke für eure Antworten. Wie ich der Anmerkung im Eintrag „du“ entnehme, war ich noch auf dem Stand von 2004. Gruß, Peter -- 11:02, 11. Jan. 2019 (MEZ)[Beantworten]

Herkunft: Genitiv oder Dativ?[Bearbeiten]

In deinetwegen etc. wird von einigen der Genitiv gesehen, zum Beispiel werden im DWDS deinethalben, deinetwegen, deinetwillen, eurethalben, euretwegen, euretwillen, ihrethalben, ihretwegen, ihretwillen, meinethalben, meinetwegen, meinetwillen, seinethalben, seinetwegen, seinetwillen, unserethalben, unseretwegen, unseretwillen, unserthalben, unsertwegen und unsertwillen in ein Personalpronomen im Genitiv zerlegt.

Die Adposition wegen regiert standardsprachlich den Genitiv, also muss das standardsprachlich saubere meinetwegen von einem Genitiv kommen, richtig? Nicht so schnell! wegen leitet sich vom Dativ Plural des Substantivs Weg bzw. mittelhochdeutsch wec ab. Es heißt zwar den Wegen des Lebens und den Willen des Menschen, möglich ist aber auch die Verwendung eines Possessivpronomens: mein Weg (Nominativ Singular), meinen Wegen (Dativ Plural), mein Wille (Nominativ Singular), meinen Willen (Akkusativ Singular). Entsprechend meint Ickler: „In meinetwegen und meinethalben steckt der Dativ, in meinetwillen der Akkusativ.“

Der Ausdruck wegen meiner klingt arg gestelzt, wer sagt schon Tischen meiner statt meinen Tischen? In alter Sprache ist neben von meinen wegen freilich auch von meiner wegen, von unser beider wegen belegt, doch kann in meinetwegen wirklich der Genitiv stecken? Da bin ich skeptisch, denn es gab mal die Form meinentwegen, ein n ist eben weggefallen (andererseits haben sich allenthalben, derenthalben und dessenthalben bis heute gehalten), während *meinertwegen kaum verwendet wurde; ohne t-Epenthese auch meinerseits (vgl. dagegen öffentlich, morgendlich, irgend, jemand; aber auch nach /s/: Axt, Obst), das -t in anderthalb folgt wiederum dem Muster von Ordinalia (dritthalb, vierthalb, …). Siehe auch Duden online, Kluge und Grimm.

Im Übrigen gibt es von der Genitivrektion bei wegen Ausnahmen. Wenn der Dativ anders lautet als der Genitiv, der Genitiv aber nicht vom Akkusativ unterscheidbar ist, wird selbst in der geschriebenen Standardsprache normalerweise der Dativ verwendet (wegen Geschäften, wegen Vergangenem), ebenso heißt es wegen Ivan. Neben wegen Diebstahls ist wegen Diebstahl akzeptabel (aber: wegen des Diebstahls, wegen großen Diebstahls) und dem Zweifelsfälleduden zufolge hat sich im gesprochenen Standarddeutsch auch der Dativ etabliert (wegen dem Hund). -- IvanP (Diskussion) 13:01, 12. Jan. 2019 (MEZ)[Beantworten]

Zunächst, das »meiner« in »wegen meiner« ist die Grundform mit ursprünglicher Nominative (belebte Nomen) -er Endung, ähnlich wie Latein bei Nomen mit -us (> -ur > -er) Endung oder in Latein Adjektive (maskuline) -er im Nominativ. Im Gegensatz zu »mein« welches zwar im Genitiv von »ich« steht, aber prädikativ auf das Subjekt des Satzes rekurriert (das Buch ist mein ✓, das Buch ist meiner X). Bei „meiner“ in „wegen meiner“ ist also kein doppelter Genitiv, also kein Pronomen des Genitives mit Genitiv -er (Maskulinum, generisch), sondern schlicht der Genitiv von „ich“. Iralwynn (Diskussion) 00:06, 18. Aug. 2022 (MESZ)[Beantworten]