Diskussion:Idealzustand

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Diskussionsbeitrag[Bearbeiten]

Hallo Dr. Karl-Heinz Best,

es heißt ja [ˈʦuːˌʃtant], aber zum Beispiel [ʦuˈzamən] – im letzten Fall ist das [u] unbetont und entsprechend nicht als Langvokal markiert. Wie sieht es aber aus, wenn sich bei Zustand der Nebenakzent verschiebt, zum Beispiel [ˈkʀiːksʦu(ː)ˌʃtant], auch [u] statt []?

Folgt man Krech/Stock mit [ˈuːɐ̯ʦuːˌʃtant], müsste es auch [ˈkʀiːksʦuːˌʃtant] heißen. Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 17:50, 6. Sep. 2018 (MESZ)[Beantworten]

Übrigens: Wir haben ja mal über das Thema Vokallängung bei Flexion diskutiert. Der Duden hat zum Beispiel Genderstudies und Golden Twenties mit [], Study dagegen mit [i] (nicht als lang markiert). Wärst du also damit einverstanden, zwar [ˈhɔbi] anzugeben, aber [ˈhɔbiːs]? Ebenso: [ˈɛço], [ˈɛçoːs]. -- IvanP (Diskussion) 23:36, 5. Sep. 2018 (MESZ)[Beantworten]

Die Regel der 6. Auflage, dass auslautender Vokal vor konsonantisch anlautendem Suffix gelängt wird, kann ich in der 7. Auflage nicht mehr finden. Das hieße ja: in offener Silbe ist der Vokal kurz ([ˈhɔbi]), in geschlossener lang ([ˈhɔbiːs]), wenn das Suffix nur aus 1 Konsonanten besteht. Ich kann diesen Unterschied nicht nachvollziehen, auch bei Eigenbeobachtung nicht. Natürlich wirkt eine längere Silbe insgesamt länger; das gilt aber nicht für die einzelnen Laute: speziell für Vokale jedenfalls scheint zu gelten, dass ein bestimmter Vokal umso kürzer ausgesprochen wird, je mehr Silben das Wort hat, zu dem er gehört. Das betrifft jetzt nicht den phonologischen Status, wohl aber die phonetische Realisierung. Der Fall ist nicht ganz identisch mit unserem: Wir setzen ja nicht Wortlänge in Beziehung zur Lautlänge, sondern die Silbenlänge zur Lautlänge. Es scheint aber eine Tendenz zu geben, dass die Länge einer Einheit etwas kompensiert wird durch die Länge (besser: Kürzung) ihrer Bestandteile. Ich erlaube mir dazu den Hinweis auf einen Artikel von mir: Gesetzmäßigkeiten der Lautdauer. In: Glottotheory 1, 2008, S. 1 - 9. Es ist die Frage, ob man diese Tendenz auch bei unserem Fall annehmen darf. Ich selber nehme das an und gehe davon aus, dass es sich hier um einen speziellen Fall des Menzerathschen Gesetzes handelt, das auf allen Sprachebenen zu gelten scheint. Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 17:50, 6. Sep. 2018 (MESZ)[Beantworten]
@Dr. Karl-Heinz Best Interessant, was es so an quantitativen Gesetzmäßigkeiten gibt, danke! Bei [ˈkʀiːksʦuːˌʃtant] berufst du dich auf Krech/Stock, aber wir wissen ja, dass sie das mit der Vokalquantität anders handhaben als der Ausspracheduden, zum Beispiel haben sie zusammen mit [] und Hobby mit []. Das Wiktionary hat zusammen wie der Ausspracheduden mit [u]. Hast du einen Vorschlag?
„Das hieße ja: in offener Silbe ist der Vokal kurz ([ˈhɔbi]), in geschlossener lang ([ˈhɔbiːs]), wenn das Suffix nur aus 1 Konsonanten besteht.“ – Ich will darauf hinweisen, dass der Ausspracheduden auch bei Latinismen derart vorgeht, auch wenn ich das nirgends expliziert finde: in vitro mit [o], der Plural Sinus mit []. Beide Vokale sind unbetont und im klassischen Latein Langvokale, auf Deutsch soll es aber einmal [o] heißen (offene Silbe tro) und einmal [] (geschlossene Silbe nus). Würdest du das also auch bezweifeln? Es stellt sich mir die Frage: In welche Richtung soll – wenn überhaupt – korrigiert werden? [ˈziːnus] und [ɪn ˈviːtʀo] (unbetonte Vokale konsequent kurz)? [ˈziːnuːs] und [ɪn ˈviːtʀoː] (Vokale, die im klassischen Latein lang sind, auch im Deutschen lang)? Anders? -- IvanP (Diskussion) 19:14, 6. Sep. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Ich habe leider keinen Vorschlag. Um die Verhältnisse im Dt. wirklich zu erfassen, müssten wir möglichst repräsentativ Spektrogramme erheben und auswerten. Das kann nur ein entsprechend ausgebildeter und ausgerüsteter Phonetiker. Ich bin ganz weit davon entfernt. Bleibt nur eins: Wir stützen uns auf die Aussprachewörterbücher, soweit sie uns Hinweise geben, und bei dem Rest tappen wir leider im Dunkeln. Da können wir nur raten und unsere eigene Kompetenz befragen, die sich aber nicht mit der anderer Personen decken muss. Aber wem sage ich das? Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 19:30, 6. Sep. 2018 (MESZ)[Beantworten]
PS: Wenn Wörter aus einer anderen Sprache entlehnt werden, werden sie in sehr vielen Fällen mehr oder weniger an das dt. System angepasst. Ein lat. Langvokal kann dann auch im Dt. lang erscheinen (Fremdwort) oder auch dem dt. phonet. System angepasst werden, falls es da Unterschiede gibt (Lehnwort). Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 19:36, 6. Sep. 2018 (MESZ)[Beantworten]