Brotgelehrter

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Brotgelehrter (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, adjektivische Deklination[Bearbeiten]

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ Brotgelehrter Brotgelehrte
Genitiv Brotgelehrten Brotgelehrter
Dativ Brotgelehrtem Brotgelehrten
Akkusativ Brotgelehrten Brotgelehrte
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der Brotgelehrte die Brotgelehrten
Genitiv des Brotgelehrten der Brotgelehrten
Dativ dem Brotgelehrten den Brotgelehrten
Akkusativ den Brotgelehrten die Brotgelehrten
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein Brotgelehrter keine Brotgelehrten
Genitiv eines Brotgelehrten keiner Brotgelehrten
Dativ einem Brotgelehrten keinen Brotgelehrten
Akkusativ einen Brotgelehrten keine Brotgelehrten

Worttrennung:

Brot·ge·lehr·ter, Plural: Brot·ge·lehr·te

Aussprache:

IPA: [ˈbʁoːtɡəˌleːɐ̯tɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Brotgelehrter (Info)

Bedeutungen:

[1] Gelehrter des 18. Jahrhunderts, der an deutschen Universitäten Vorlesungen aus primär monetären Gründen und weniger aus dem Grunde, wissenschaftliche Kenntnisse zu verbreiten und zu fördern, hielt

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Brot und Gelehrter

Beispiele:

[1] „In seinem Vortrag unterscheidet Schiller zwei Typen des Historikers: den Brotgelehrten und den philosophischen Kopf.“[1]
[1] „Mit sicherem Blick diagnostizierte Schiller in der erbärmlichen Gestalt des überall anzutreffenden Brotgelehrten ein Hauptübel der meisten Universitäten seiner Zeit […]: „Der Brotgelehrte verzäunet sich […]. Jede Erweiterung seiner Brotwissenschaft beunruhigt ihn, weil sie ihm neue Arbeit zusendet […]; nicht bei seinen Gedankenschätzen sucht er seinen Lohn, seinen Lohn erwartet er von fremder Anerkennung, von Ehrenstellen, von Versorgung.““[2]
[1] „So sei alles, was den Brotgelehrten interessiere, seine »zusammengehäuften«, also unverbundenen »Gedächtnisschätze zur Schau zu tragen«, wobei er streng darauf achte, daß diese in »ihrem Werte nicht sinken«, weswegen jede »Neuerung« diesen »Haufen der Brotgelehrten« aufschrecke.“[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Brotgelehrter
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBrotgelehrter
[1] Duden online „Brotgelehrter

Quellen:

  1. Jörg Robert: Würzburger Schiller-Vorträge 2005, 2007, ISBN 3826034104, Seite 57
  2. Hans-Albrecht Koch: Die Universität – Geschichte einer europäischen Institution, Darmstadt 2008 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Seite 103; das inkludierte Schillerzitat stammt aus Friedrich Schillers Antrittsvorlesung als Professor der Philosophie in Jena vom 26. Mai 1789 „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?“, die in der November Ausgabe von 1789 von Wielands „Teutschem Merkur“ gedruckt erschien.
  3. Sebastian Manhart: In den Feldern des Wissens: Studiengang, Fach und disziplinäre Semantik in den Geschichts- und Staatswissenschaften (1780-1860) (Wittener kulturwissenschaftliche Studien ), 2011 (Königshausen & Neumann), ISBN 3826034570, Seite 304

Deklinierte Form[Bearbeiten]

Worttrennung:

Brot·ge·lehr·ter

Aussprache:

IPA: [ˈbʁoːtɡəˌleːɐ̯tɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Brotgelehrter (Info)

Grammatische Merkmale:

  • Genitiv Singular der starken Flexion des Substantivs Brotgelehrte
  • Dativ Singular der starken Flexion des Substantivs Brotgelehrte
  • Genitiv Plural der starken Flexion des Substantivs Brotgelehrte
Brotgelehrter ist eine flektierte Form von Brotgelehrte.
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