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kontextfrei

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kontextfrei (Deutsch)

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Positiv Komparativ Superlativ
kontextfrei
Alle weiteren Formen: Flexion:kontextfrei

Worttrennung:

kon·text·frei, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈkɔntɛkstˌfʁaɪ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild kontextfrei (Info)

Bedeutungen:

[1] ohne den Kontext
[2] Formale Sprachen:
[a] kontextfreie Ersetzungsregel, kontextfreie Regel, kontextfreie Produktion: eine Ersetzungsregel einer Chomsky-Grammatik von der eingeschränkten Gestalt mit einem Nichtterminalsymbol und einer Folge aus Nichtterminal- und Terminalsymbolen .
Die allgemeineren, kontextsensitiv genannten Ersetzungsregeln haben demgegenüber die Gestalt . Im Vergleich zur Regel fordert diese einen bestehenden Vorkontext und Nachkontext , damit zwischen diesen durch ersetzt werden darf. Deshalb die Bezeichnung kontextfrei.
[b] kontextfreie Grammatik: eine Chomsky-Grammatik, die nur kontextfreie Ersetzungsregeln ([2a]) enthält.
[c] kontextfreie Sprache: eine Sprache, die von einer kontextfreien Grammatik ([2b]) erzeugt wird (aber möglicherweise auch noch von solchen anderen Typs).

Synonyme:

[2] vom Chomsky-Typ 2, vom Typ 2

Gegenwörter:

[1] kontextbehaftet

Oberbegriffe:

[2a-c] kontextsensitiv, vom Chomsky-Typ 1; vom Chomsky-Typ 0

Unterbegriffe:

[2a-c] linear; regulär, vom Chomsky-Typ 3; endlich

Beispiele:

[1] Er hat das Zitat kontextfrei dargeboten, insofern bleibt bei mir ein Zweifel, ob die Absicht des Schreibers nicht vielleicht vom Referenten missinterpretiert wurde.
[2a] Sobald eine Grammatik auch Regeln von allgemeinerem Typ als kontextfreie enthält, ist sie selbst nicht mehr kontextfrei. Gleichwohl kann die erzeugte Sprache (Wortmenge) zuweilen kontextfrei sein, wenn sie nämlich auch noch von einer anderen Grammatik erzeugt wird, die nun wirklich nur kontextfreie Regeln enthält.
[2b] Eine Grammatik in Chomsky-Normalform ist insbesondere auch kontextfrei. Umgekehrt kann zu jeder beliebigen kontextfreien Grammatik, die allerdings nicht das leere Wort erzeugen darf (eine geringe Einschränkung), unschwer eine dieselbe Sprache (Wortmenge) erzeugende Grammatik in Chomsky-Normalform konstruiert werden
[2c] Die kontextfreien Sprachen sind eine wichtige Klasse formaler Sprachen, weil sie einesteils mächtig genug sind, in natürlichen Sprachen häufig auftretenden Konstrukte wie etwa rekursiv verschachtelte Klammerpaare korrekt abzubilden, und weil andererseits ihre Grammatiken einfach genug sind, dass man diese Sprachen mit Parsern analysieren kann, deren Laufzeit in der Länge der Eingabe polynomial beschränkt bleibt.

Wortbildungen:

[1, 2] Kontextfreiheit

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „kontextfrei
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalkontextfrei